Teilnehmende des ITC Campus. Bild: zVg ITC scouts

Talen­te ent­decken und fördern

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Das Poten­zi­al ist gross: Der För­der­ver­ein ICT Scouts ent­deckt und för­dert Talen­te im ICT-Bereich. Damit wirkt er gegen den Fach­kräf­te­man­gel und ermög­licht den Jugend­li­chen eine beruf­li­che Per­spek­ti­ve, die ihren Nei­gun­gen und Fähig­kei­ten entspricht.

Der Fach­kräf­te­man­gel for­dert die Unter­neh­men und unse­re Gesell­schaft. Der Infor­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­no­lo­gie­be­reich ICT (Infor­ma­ti­on and Com­mu­ni­ca­ti­ons Tech­no­lo­gies) gehört zu den Fach­ge­bie­ten, in denen stark mit einem Fach­kräf­te­man­gel gerech­net wird – oder er schon vor­han­den ist. ICT Berufs­bil­dung Schweiz erwar­tet, dass bis 2030 in den ICT-Beru­fen 37’800 Fach­kräf­te feh­len wer­den. Die­ser Ent­wick­lung will der gemein­nüt­zi­ge För­der­ver­ein ICT Scouts mit einem umfas­sen­den Ansatz, der bei der Aus­bil­dung an den Schu­len ansetzt, entgegenwirken. 

Vor­han­de­nes Poten­zi­al nutzen

«Wir wol­len den ICT Nach­wuchs in einem ein­zi­gen, alles umfas­sen­den Pro­gramm fin­den und för­dern», sagt Seba­sti­an Sig­rist, Mit­glied der Geschäfts­lei­tung bei ICT Scouts. «Mit einem syste­ma­ti­schen Scou­ting gelingt es uns, ver­bor­ge­nes Poten­zi­al für die ICT-Beru­fe zu ent­decken.» Die Zah­len des För­der­ver­eins bele­gen das gros­se Poten­zi­al: Aktu­ell machen Mäd­chen acht Pro­zent der Infor­ma­tik­ler­nen­den aus. Im ICT-För­der­pro­gramm dage­gen liegt ihr Anteil bei 40 Pro­zent. Dies gelingt, dank eines unauf­fäl­li­gen nie­der­schwel­li­gen Zugangs. ICT Scouts besu­chen sehr syste­ma­tisch alle Lei­stungs­ni­veaus der Ober­stu­fe. In einem auf den Lehr­plan 21 abge­stimm­ten Pro­gram­mier-Work­shops ent­decken sie so Talen­te. «Der Ansatz stammt aus der Sport­för­de­rung», sagt Seba­sti­an Sig­rist. «Wir errei­chen vie­le Jugend­li­che, die nicht wis­sen, wie sie ihr Talent för­dern kön­nen – oder sich des­sen noch gar nicht bewusst sind.» 

Bald 20’000 Jugend­li­che haben den Work­shop absol­viert seit der Lan­cie­rung des Pilot­pro­jekts 2016. Zu den Grup­pen mit Poten­zi­al gehö­ren auch Jugend­li­che mit soge­nann­tem «bil­dungs­fer­nem Hin­ter­grund». Auch bei Jugend­li­chen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund oder bei sol­chen mit Insel­be­ga­bun­gen, wie bspw. im Autis­mus Spek­trum, haben ICT Scouts gros­ses Poten­zi­al fest­ge­stellt. «Bei die­sen ist oft der Zugang zu den durch­aus attrak­ti­ven ICT-Beru­fen durch Kli­schees ver­baut», sagt Seba­sti­an Sig­rist. Das Pro­gramm wirkt so nicht nur dem Fach­kräf­te­man­gel ent­ge­gen. Es ermög­licht jun­gen Men­schen neue Per­spek­ti­ven und die Mög­lich­keit auf eine beruf­li­che Tätig­keit, die ihren Fähig­kei­ten und Nei­gun­gen entspricht. 

Teil­neh­men­de des ITC Cam­pus. Bild: zVg ITC scouts

Kosten­lo­ses Förderprogramm

Auf dem ICT Cam­pus erhal­ten die Talen­te die Mög­lich­kei­ten, ihre Fähig­kei­ten in zwei bis drei Jah­ren wei­ter­zu­ent­wickeln. Das Ange­bot ist frei­wil­lig und für die Teil­neh­men­den kosten­los. Neben dem gewohn­ten Schul­be­trieb erhal­ten die Jugend­li­chen die Mög­lich­keit, bis zum Ende der Schul­zeit ihre Nei­gun­gen zu bestä­ti­gen und ihre Kom­pe­ten­zen zu ver­tie­fen. Coa­ches beglei­ten sie bei die­ser Ent­wick­lung. Seba­sti­an Sig­rist weist auf die brei­te Palet­te hin: «In der Pra­xis kön­nen die Jugend­li­chen bran­chen­spe­zi­fi­sches Grund­wis­sen erwer­ben und gleich­zei­tig in ver­schie­de­ne Berei­che hin­ein­schnup­pern.» Sie bau­en ihr Selbst­ver­trau­en im ICT-Bereich auf und erle­ben Erfolgs­er­leb­nis­se. Damit der Über­tritt in die Aus­bil­dung mög­lichst erfolg­reich ver­läuft, unter­stützt ICT Scouts die Jugend­li­chen bei der Suche eines Lehr­be­triebs. Das ermög­licht ein opti­ma­les Matching zwi­schen Betrieb und Lernenden.

Brei­ter Nutzen

Die För­de­rung der Schüler:innen wirkt sich auf den obli­ga­to­ri­schen Schul­un­ter­richt aus. Die Talen­te kön­nen ihre Abschluss­ar­bei­ten auf der Sekun­dar­stu­fe auf dem Cam­pus mit fach­kun­di­ger Beglei­tung erar­bei­ten. Die Tal­ent­grup­pe umfasst rund 1160 Jugend­li­che. Der Cam­pus ist auf sie­ben Stand­or­te in der Deutsch­schweiz ver­teilt. Die För­de­rung gemäss den Fähig­kei­ten und Nei­gun­gen der Jugend­li­chen wirkt sich posi­tiv auf die schu­li­schen Lei­stun­gen ins­ge­samt und auf das Selbst­ver­trau­en aus. Das zeigt sich gera­de bei schwä­che­ren Schüler:innen: «Ein  Vater hat uns gesagt, wie die För­de­rung sei­nem Kind den Mut und Wil­len gege­ben hat, sich auch in der Schu­le zu ver­bes­sern», erzählt Seba­sti­an Sig­rist ein Bei­spiel. Es hat in der Zeit der ICT-För­de­rung zwei Niveaus aufgeholt.

ICT Scouts

ICT Scouts ist ein gemein­nüt­zi­ger För­der­ver­ein. Gegrün­det wur­de er 2013. Die ICT Scouts suchen in den 1. Klas­sen der Sekun­dar­schu­len auf allen Niveaus Jugend­li­che mit einer Begei­ste­rung für MINT-Fächer (Mathe­ma­tik, Infor­ma­tik, Natur­wis­sen­schaft und Tech­nik). ICT Scouts för­dert die­se Jugend­li­chen wäh­rend der fol­gen­den zwei bis drei Jah­re auf einem phy­si­schen Cam­pus. Zudem ver­netzt der För­der­ver­ein Jugend­li­che und ihre Eltern mit der Wirt­schaft. Heu­te arbei­ten über 60 Mit­ar­bei­ten­de für ICT Scouts.

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