Nun hat auch der Kanton Obwalden den ersten Standort von Madame Frigo. Das Freiwilligenteam vor Ort hat in Sachseln den öffentlichen Kühlschrank eingeweiht. Marilen Zosso, Leiterin der Geschäftsstelle von Madame Frigo, war ebenfalls vor Ort. Der gemeinnützige Verein hat in Sachseln den öffentlichen Kühlschrank eingeweiht. Madame Frigo bietet damit die Möglichkeit zum Austausch von Lebensmitteln und leistet einen Beitrag gegen Foodwaste.
Er steht in jeder Küche. In Sachseln ist er nun zentral auf dem Dorfplatz aufgestellt: Der Kühlschrank. Am Samstag, 16. März 2024 wurde das öffentliche Gerät des Vereins Madame Frigo eingeweiht. An 141 Standorten in der Schweiz ist Madame Frigo vertreten. Mit dem Kühlschrank auf dem Dorfplatz in Sachseln gehört nun auch der Kanton Obwalden dazu. Damit besteht das Angebot des Vereins in 16 Kantonen.
Lokal getragen
Die öffentlichen Kühlschränke von Madame Frigo leisten einen Beitrag gegen Food Waste. Denn rund ein Drittel der Lebensmittel in der Schweiz landen im Abfall. Für einen Grossteil davon sind die privaten Haushalte verantwortlich. Mit den öffentlichen Kühlschränken bietet Madame Frigo eine Tauschplattform, die hier Abhilfe schafft, getreu dem Motto: «Gammeln war früher, jetzt wird gehandelt.» Marilen Zosso, Geschäftsleiterin des Vereins Madame Frigo sagt: «Jede und jeder kann seine noch geniessbaren Lebensmittel zum Kühlschrank von Madame Frigo bringen und selbst wieder das mitnehmen, was er oder sie brauchen kann.» Damit das Netzwerk mit 141 Standorten funktioniert, ist es entscheidend, dass jeder Kühlschrank von einem Team von Freiwilligen vor Ort gepflegt wird. Diese unterhalten den Kühlschrank, sie sorgen für die hygienische Pflege und überprüfen die vorhandenen Waren. «Dieses gemeinschaftliche Freiwilligenengagement stärkt die ökologische und soziale Verantwortung», sagt Marilen Zosso.
Der Impuls für einen Standort muss aus der Community vor Ort kommen. In Sachseln hat die Kommission für Altersfragen den Kühlschrank initiiert. Der Standort auf dem Dorfplatz wurde gemeinsam mit der Gemeinde gesucht. Und auch das Team an Freiwilligen wurde gemeinsam gefunden. «Die Idee für das Projekt stiess von Beginn an auf offene Ohren und fand grossen Anklang», sagt die Geschäftsleiterin. Heute besteht das Team aus zehn Freiwilligen rund um den pensionierten Gastronomen Bruno Schär. «Mit seinem Wissen und seiner Passion für Lebensmittel ist er der ideale Hauptverantwortliche», sagt sie.
Breite Sensibilisierung
Am Eröffnungsfest in Sachseln stellten Gemeinde, Freiwillige und der Verein Madame Frigo das Konzept der Bevölkerung vor. «Die 40 anwesenden Einwohner:innen von Sachseln zeigten grosses Interesse an der neuen Tauschmöglichkeit», sagt Marilen Zosso. Die Jugendkommission hatte einen Food Save Apéro zubereitet. Das Duo Dres und Theres Omlin-Bircher sorgte mit Live-Musik für einen passenden Rahmen. Die Medien berichteten über den Anlass. Damit konnte das Freiwilligenteam Sachseln den Anlass für sein zweites Anliegen nutzen, die Sensibilisierung für den bewussten Umgang mit Lebensmitteln. Mit der Berichterstattung in den Medien, in den Sozialen Medien oder über Events soll das Thema Aufmerksamkeit bekommen. Denn auch in weiteren Gemeinden könnte die Idee von Madame Frigo dazu verhelfen, dass weniger Lebensmittel im Abfall landen. Dazu braucht es einerseits Freiwillige und andererseits den passenden Standort. Spendengelder. Darauf ist der Verein angewiesen. In Sachseln hat sich der Einsatz jedenfalls gelohnt. Seit der Eröffnung wird der Kühlschrank bereits rege genutzt. Marilen Zosso sagt: «Auch lokale Geschäfte stellen überschüssige Lebensmittel zur Verfügung.»
Madame Frigo
Der gemeinnützige Verein Madame Frigo verfolgt das Ziel, ein schweizweites Netzwerk an öffentlichen Kühlschränken als Tauschplattform für Lebensmittel aufzubauen. In diesen können alle noch geniessbare Lebensmittel kostenlos zur Verfügung stellen und abholen. Den hygienischen Unterhalt der Kühlschränke und die Überprüfung der Lebensmittel übernehmen Freiwillige. Neben dieser konkreten Massnahme will der Verein für den bewussten Umgang mit Lebensmitteln sensibilisieren. Madame Frigo vermittelt praxisbezogenes Wissen und fördert auch das Verantwortungsbewusstsein im Bereich der Lebensmittelverschwendung anhand von Workshops und Vorträgen. Der Verein will mit seiner Arbeit einen Beitrag dazu leisten, den Food Waste pro Kopf bis 2030 zu halbieren. Madame Frigo realisiert eigene Projekte und unterstützt und begleitet diverse Projekte zum Thema. Für seine Arbeit ist der Verein auf Spendengelder angewiesen.