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«Mein Bru­der ver­steht nicht, was geschieht»

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Die Geschich­te der 27-jäh­ri­gen Katha­ri­na und ihres 5‑jährigen Bru­ders ist schreck­lich und lei­der eine von vie­len. Die Geschwi­ster und ihre Stief­mut­ter muss­ten aus der Ukrai­ne flüch­ten. Ihr Vater bleibt im Land um zu kämp­fen. Plan Inter­na­tio­nal Schweiz macht deut­lich, wie bedeu­tend es in Kri­sen­zei­ten ist, Kin­der zu schüt­zen, ins­be­son­de­re Mäd­chen und jun­ge Frauen.

«Mein Bru­der ver­steht nicht, was geschieht. Er weiss, dass etwas pas­siert ist, aber er weiss nicht was. Er wird es ver­ste­hen, wenn er älter ist», sagt Katha­ri­na auf der Flucht nach Polen. Täg­lich ver­las­sen unzäh­li­ge Men­schen die Ukrai­ne. Nach aktu­el­len Zah­len des UNHCRs sind schon mehr als fünf­ein­halb Mil­lio­nen Men­schen aus dem Land geflüch­tet. Meist nach Polen, so wie Katha­ri­nas Fami­lie. Zusam­men mit ihrem 5‑jährigen Bru­der und ihrer Stief­mut­ter hat sie ihr Hei­mat­land ver­las­sen. Ihr Vater setz­te sie in Polen ab und ging nach einem emo­tio­na­len Abschied wie­der zurück in die Ukrai­ne um zu kämpfen.

Schwer­wie­gen­de Fol­gen für Kinder

75’000 Kin­der sind täg­lich, seit Beginn des Krie­ges, auf der Flucht. «Ein Angriff auf die Kind­heit», schreibt das Kin­der­hilfs­werk Plan Inter­na­tio­nal Schweiz auf ihrer Web­sei­te. Laut Ani­ta Quei­raz­za, Lei­te­rin Kin­der­schutz in Not­si­tua­tio­nen bei Plan Inter­na­tio­nal, habe die Kri­se schwer­wie­gen­de und lang anhal­ten­de Fol­gen für Kin­der. Denn sie sei­en beson­ders betrof­fen von kör­per­li­cher, emo­tio­na­ler und sexu­el­ler Gewalt. 

Die Kri­se wird schwer­wie­gen­de und lang anhal­ten­de Fol­gen für Kin­der haben. Sie sind anfäl­lig für kör­per­li­che, emo­tio­na­le und sexu­el­le Gewalt.

Ani­ta Quei­raz­za, Lei­te­rin Kin­der­schutz in Not­si­tua­tio­nen, Plan International

Die gemein­nüt­zi­ge Orga­ni­sa­ti­on berich­tet aus ihrer Erfah­rung in Kriegs­ge­bie­ten, dass Kin­der, ins­be­son­de­re Mäd­chen und Frau­en oft unver­hält­nis­mäs­sig star­kes Leid tra­gen. Geht es um den Kampf, mehr Rech­te für Mäd­chen und jun­ge Frau­en zu erlan­gen, wer­den Fort­schrit­te in der Kri­se oft zurück­ge­wor­fen. Dies geschieht, sobald Gesell­schaf­ten zusam­men­bre­chen. Aber auch die Gefahr von sexu­el­ler Aus­beu­tung oder in die Fän­ge des Men­schen­han­dels zu gelan­gen, ist bei Mäd­chen und jun­gen Frau­en gross. Für Plan Inter­na­tio­nal hat der Schutz und die Sicher­heit höch­ste Prio­ri­tät, spe­zi­ell von unbe­glei­te­ten Kin­dern, Mäd­chen und  Kin­dern mit einer Behin­de­rung. Mit einer Spen­de kön­nen Sie die gemein­nüt­zi­ge Orga­ni­sa­ti­on in ihrem Han­deln unterstützen. 

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Psy­cho­so­zia­le Gesund­heit und Bildung

Plan Inter­na­tio­nal kon­zen­triert sich mit sei­nen Akti­vi­tä­ten vor allem auf ein inte­gra­ti­ves, siche­res und kin­der­freund­li­ches Umfeld an der Gren­ze, in Tran­sit­zen­tren und Flücht­lings­ein­rich­tun­gen. Sie unter­stützt loka­le Orga­ni­sa­tio­nen dabei, eine fach­män­ni­sche, psy­cho­so­zia­le Pfle­ge bereit­zu­stel­len. Die Orga­ni­sa­ti­on stellt unter ande­rem ein mobi­les Team, bestehend aus Sozialarbeiter*innen und Spezialist*innen, zur Ver­fü­gung. Wich­tig ist ihr dabei, dass die Bil­dung der Kin­der nicht zu stark unter dem Kon­flikt lei­det und sie rasch wie­der in ein Schul­sy­stem ein­ge­glie­dert wer­den. Plan Inter­na­tio­nal arbei­tet mit Regie­rungs­be­hör­den und Orga­ni­sa­tio­nen in diver­sen Län­dern zusam­men, um die Inte­gra­ti­on von Flücht­lings­kin­dern in den ört­li­chen Schu­len voranzutreiben.

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Plan Inter­na­tio­nal

Welt­weit setzt sich Plan Inter­na­tio­nal als eine unab­hän­gi­ge Ent­wick­lungs- und huma­ni­tä­re Orga­ni­sa­ti­on in erster Linie für die Rech­te und Gleich­stel­lung von Mäd­chen ein. Oft wird durch Armut, Gewalt, Aus­gren­zung und Dis­kri­mi­nie­rung das Poten­zi­al ein­zel­ner Kin­der unter­drückt. Mäd­chen sind am stärk­sten betrof­fen. Plan Inter­na­tio­nal arbei­tet mit Kin­dern, jun­gen Men­schen, Unterstützer*innen und Partner*innen zusam­men, um Ursa­chen und Her­aus­for­de­run­gen zu bekämp­fen, denen Mäd­chen und alle gefähr­de­ten Kin­der aus­ge­setzt sind. Plan Inter­na­tio­nal ist in über 75 Län­dern aktiv und ver­fügt über Reich­wei­te, Erfah­rung und Wis­sen. All dies wen­den sie in der Ukrai­ne-Kri­se best­mög­lich an, um den Kin­dern und jun­gen Men­schen zu helfen. 

Das Spen­den­ma­ga­zin von StiftungSchweiz rich­tet sich an Spen­de­rin­nen und Spen­der. Es infor­miert über aktu­el­le Pro­jek­te, Trends im Spen­den­markt und gibt Tipps, die das digi­ta­le Spen­den ein­fa­cher machen. Jede zwei­te Woche erscheint ergän­zend der «Do Good» Spen­den-News­let­ter.