Die Schweizer Bevölkerung war 2021 nach wie vor spendenfreudig. Allerdings sei die Spendenaktivität auch im zweiten Jahr der Pandemie, im Vergleich zum Jahresdurchschnitt in den Jahren 2016–2019 geringer und gegenüber 2020 leicht sinkend, schreibt Ruth Wagner, Autorin der Spendenmarktstudie, im Auftrag von Swissfundraising. Die Spendenhöhe der einzelnen Spenden ist allerdings gestiegen.
Internationale Krisen
Nachdem die Jahre 2020 und 2021 von der Pandemie geprägt waren, hat im vergangenen Jahr der Beginn des Ukrainekriegs am 24. Februar die Welt und auch die Spender:innen stark bewegt. 2022 mussten mehr als 11,5 Millionen Menschen in der Ukraine ihr Zuhause zurücklassen. 6,24 Millionen Menschen sind Binnenflüchtlinge. Un auch weltweit nehmen die Zahlen der Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, deutlich zu. 2022 gab es auf der ganzen Welt 103 Millionen vertriebene Menschen. Gut 40 Prozent davon sind gemäss UNHCR Kinder. Und 86 Prozent der Vertriebenen werden in Entwicklungsländern untergebracht.
Das Thema «Sozial- und Nothilfe»
Die Zahlen des Swissfundraising Spenden- und Imagebarometers für das Jahr 2021 zeigen, dass insbesondere ältere Spender:innen ab 55 Jahren schweizweit für Katastrophenhilfe und Entwicklungszusammenarbeit spenden. «Sozial- und Nothilfe» wie auch die Armutsbekämpfung in der Schweiz, ältere Menschen und die Bergbevölkerung stehen bei ihnen im Fokus. Diese Themen sind für Spender:innen in der Altersgruppe über 70 Jahren von noch grösserer Bedeutung.
Geografische Unterschiede in der Schweiz
Gemäss dem Swissfundraising Spenden- und Imagebarometer hat sich der Spendenmarkt vom Pandemie-Schock noch nicht vollständig erholt. Es gibt allerdings in der Schweiz geografische Unterschiede. Während sich in der Romandie die Höhe der spendenden Haushalte wieder auf Vorpandemie-Niveau einpendelt hat, ist der Wert im Tessin weiter gesunken und auch in der Deutschweiz hat die Spendentätigkeit weiter leicht abgenommen.