Der gemeinnützige Verein Sant’Egidio Schweiz sammelt für das dream-Programm. Dessen Ziel ist es, in Afrika medizinische Unterstützung im Kampf gegen Aids zu bieten. Von Bedeutung ist die Behandlung HIV-infizierter schwangerer Frauen, damit deren Kinder gesund auf die Welt kommen.
«Aids ist noch heute eine der größten humanitären Katastrophen in Afrika», sagt Claudia Antonini vom gemeinnützigen Verein Sant’Egidio Schweiz. Südlich der Sahara bleibt es die häufigste Todesursache. Dies hat verheerende Auswirkungen auf die Gesellschaft. Millionen von Kindern wachsen als Waisen auf. Denn für HIV-infizierte Frauen stellt eine Schwangerschaft und die Geburt ein Risiko dar. Schützen könnte sie eine antiretrovirale Behandlung. Diese hilft auch den Neugeborenen. Denn sie kann die Übertragung der Krankheit auf das Kind verhindern. Hier setzt das dream-Programm an.
Kostenlose Behandlung
Das dream-Programm ermöglicht HIV-Infizierten in Afrika einen kostenlosen Zugang zu den notwendigen Medikamenten. Bereits 500’000 Menschen konnten dank dem Programm behandelt werden. 120’000 Babys kamen gesund zur Welt, obschon ihre Mütter HIV-positiv waren. dream ist ein Programm der internationalen Gemeinschaft Sant’Egidio. Der Name steht für Desease Relief trough Excellent and Advanced Means – Krankheitslinderung durch hervorragende und fortschrittliche Mittel. Lanciert wurde dream 1990. Es bietet den Menschen ärztliche Untersuchungen, medizinische Diagnostik, medikamentöse Behandlung, Laboruntersuche und die Behandlung von Mangelernährung nach internationalen Standards. Dabei wird auch die individuelle Situation der Menschen berücksichtigt. «dream-Mitarbeitende besuchen regelmässig kranke Menschen zu Hause, wenn diese zu geschwächt oder anderweitig überfordert sind, um in die Ambulatorien zu gehen», sagt Claudia Antonini. «Dabei unterstützen die dream-Mitarbeitenden die Kranken nicht nur bei der Medikamenteneinnahme, sondern auch im Haushalt oder beim Kochen.» Sehr wichtig sei, dass die ganze Familie eingebunden würde. Für die nachhaltige Wirkung des Programms ist diese spezielle Fürsorge wichtig. Auch die Männer müssen einbezogen werden.

Ideal abgestimmt
Um die Wirkung des Engagements zu verstärken arbeitet das Programm mit der WHO, UNAIDS und den lokalen, staatlichen Gesundheitsbehörden zusammen. Viel Wert wird auf einen nachhaltigen Ansatz gelegt. Deswegen arbeitet dream nur mit Fachkräften vor Ort. Dazu wird gezielt in deren Ausbildung investiert. Dies schafft seit 20 Jahren Arbeitsplätze in den Regionen. Und es stärkt das Gesundheitssystem in diesen Ländern. Diese lokale Verankerung garantiert, dass das Programm ideal auf die Verhältnisse in Afrika angepasst ist. Es erzielt so optimale Wirkung mit den vorhandenen Mitteln. So wird etwa die Wartezeit der Klient*innen in den dream-Ambulatorien für Aufklärung genutzt. Wichtige Verhaltensweisen zu Haushaltshygiene, Ernährung und Verhaltensweisen zur Vermeidung einer Ansteckung durch eine übertragbare Krankheit werden bei dieser Gelegenheit geschult. Das ist die beste Prävention, zeigt die Erfahrung der Programmverantwortlichen. Und die Menschen erfahren, dass auch mit HIV/Aids ein gutes Leben möglich ist. «Das hilft im Kampf gegen die Stigmatisierung.»

Verein Sant’Egidio
Der Verein fördert den weltweiten und ausschliesslich uneigennützigen Einsatzes der Gemeinschaft Sant’Egidio. Diese ist 1968 entstanden. Die christliche Gemeinschaft besteht aus einem Netzwerk in rund 70 Ländern und setzt sich insbesondere für die Menschen am Rande der Gesellschaft ein.