Die Stiftung Pro Mente Sana hat vor zwei Jahren, unmittelbar nach Ausbruch der Coronapandemie, mit passenden Angeboten reagiert. Jetzt entwickelt sie ein neues Projekt: «Singen gegen Long-Covid» befindet sich in der Pilotphase.
Pro Mente Sana entwickelte im letzten Jahr ein neues Angebot gegen Long-Covid. Immer mehr Menschen zeigen entsprechende Symptome nach einer Corona-Erkrankung. Leider musste die Stiftung feststellen, dass sich daraus häufig psychische Probleme entwickeln. Aus diesem Grund entwickelte sie eine landesweit neue, bemerkenswerte Idee: Singen gegen Long-Covid. Ein Angebot in Ergänzung zur medizinischen Behandlung, basierend auf professionellem Gesang, die Betroffenen vor allem bei Atemproblemen und Leistungseinschränkungen hilft.
Musik, Emotion und Atmung
Heute ist klar: Viele Menschen, die an Covid erkrankt sind, leiden häufig an Langzeitfolgen. Pro Mente Sana hat in den letzten Monaten viele Patient*innen beraten, die beispielsweise infolge von Atembeschwerden mit der Zeit Ängste entwickeln. Der Geschäftsleiter Roger Staub sagt: «Für die von Long-Covid betroffene Person ist die Entwicklung dramatisch: Sie kann nicht richtig atmen, und das macht Angst!» Die körperlichen Leiden haben zu psychischen Problemen geführt. «Ständig Angst haben macht die Psyche krank», meint Roger Staub.
Felix Strobl, ein externer Beratungsmitarbeiter aus dem Bereich «Erste Hilfe für psychische Gesundheit» von Pro Mente Sana mit professionellem Hintergrund als Neurowissenschaftler, Tenor und Rettungssanitäter, hat auf diesen Sachverhalt reagiert und die Stiftung für eine Projektentwicklung angefragt. Er hat aufgezeigt, dass mithilfe von Atemtechniken, wie sie bei professionellem Gesang angewendet werden, Beschwerden, wie Atemnot und Kurzatmigkeit, gelindert werden können. Zusammen mit ihm hat die Stiftung darauf das Projekt «Singen gegen Long-Covid» ins Leben gerufen. Der Ansatz baut auf den drei Komponenten Musik, Emotion und Atmung (MEA) auf.
Wenn es gelingt, eine an Long-Covid erkrankte Person mit einfacher Hilfestellung ein Durchatmen zu ermöglichen, ist vielen geholfen: Der Erkrankten, den Familienmitgliedern, dem Umfeld.
Roger Staub, Geschäftsleiter Pro Mente Sana
Häufig fühlen sich Menschen mit Long-Covid-Symptomen alleingelassen. Die Krankheit ist neuartig und noch wenig erforscht. Das Angebot von Pro Mente Sana bringt diese Menschen zusammen. Sie sind dadurch nicht mehr mit dem Problem allein. Der Kurs zeigt auf, dass es einfache Mittel gibt, um gegen Long-Covid anzukämpfen und daraus entstehende Ängste zu behandeln, sodass sich keine Angststörungen entwickeln. «Wenn es gelingt, eine an Long-Covid erkrankte Person mit einfacher Hilfestellung ein Durchatmen zu ermöglichen, ist vielen geholfen: Der Erkrankten, den Familienmitgliedern, dem Umfeld», so Roger Staub.
Rege Nachfrage
Im November und Dezember letzten Jahres startete Pro Mente Sana in einem zweiten Schritt mit der Pilotphase, um die Machbarkeit zu testen. Und dies mit grossem Erfolg. Der erste Kurs war mit zehn Teilnehmer*innen ausgebucht. Ebenfalls erfreulich fiel das Feedback am Ende aus. Das Projekt bewegt sich also in die richtige Richtung. Die Stiftung leistete daraufhin erneut grosses Engagement für das Angebot und es kam zur zweiten Auflage. Danach folgte schliesslich eine Dritte; allesamt sehr erfolgreich und beliebt. Bereits nach einer so kurzen Projektphase ist die Dienstleistung schon relativ etabliert. So haben beispielsweise diverse Krankhaus-Sprechstunden ihre Patient*innen an die Kurse der Pro Mente Sana verwiesen.
Die Stiftung optimiert den Kurs fortlaufend. Es sind noch zwei weitere Durchführung in der Pilotphase geplant. Nach Abschluss der zweiten Phase – sofern diese gesamtheitlich positiv ausfällt – geht das Projekt in die dritte Phase über, um die Wirksamkeit des Kurses mit einer wissenschaftlichen Studie nachzuweisen. Gelingt neben der Finanzierung auch der wissenschaftliche Wirkungsnachweis, plant die Stiftung ein Roll-out des Angebots für die gesamte Schweiz.
Pro Mente Sana
Die Stiftung Pro Mente Sana setzt sich mit ihren Angeboten schweizweit für eine starke psychische Gesundheit ein. Die Stiftung gilt landesweit als wichtige Anlaufstelle sowohl für Betroffene als auch für deren Angehörige und Fachpersonen. Im letzten Jahr reagierte die Stiftung mit einem sofortigen Ausbau ihrer Dienstleistungen nach Ausbruch der Pandemie. Die Erfahrungen im Umgang mit diesem Thema hat der Stiftung unter anderem den Weg für eine rasche Entwicklung eines neuen Angebots zur Bekämpfung gegen Long-Covid geebnet. Nach einem sehr guten Projektstart mit «Singen gegen Long-Covid» gilt es nun, die Finanzierung zu sichern und die Wirksamkeit nachzuweisen. Helfen Sie mit und unterstützen Sie das besondere Projekt mit einer Spende.