Die Stiftung Rafaelschule setzt sich im Kanton Zürich als Sonderschule für Kinder und Jugendliche mit hohem Entwicklungs- und Förderbedarf ein. Nach 45 Jahren Betrieb im alten Schulgebäude ist es nun an der Zeit, die Infrastruktur zu erneuern und mehr Platz zu schaffen. Die Schüler:innen sollen genügend Raum haben, sich zu entfalten.
Seit 45 Jahren ist das Schulgebäude der Rafaelschule in Betrieb. Die Infrastruktur ist veraltet, die Raumaufteilung nicht optimal, die Hindernisfreiheit ist nicht gewährleistet und der Bau entspricht nicht den heute geltenden Brandschutzvorschriften und kantonalen Auflagen für Sonderschulen. Die Rafaelschule muss renoviert werden. Die Stiftung plant bereits seit 2019 ein Umbau- und Erweiterungsprojekt. Nun ist die Rafaelschule auf der Suche nach Spenden, um die Finanzierung sicherzustellen und mit dem Bauvorhaben zu beginnen.
Erweiterung und Renovation
Der Umbau zielt primär darauf ab, die bestehende Infrastruktur auf ein zeitgemässes Level zu heben und die Flächen der Unterrichts‑, Ess- und Lehrräume zu erweitern. Durch die Erweiterung soll nicht die Schülerzahl erhöht werden, sondern mehr Raum für die bestehende Anzahl Schüler:innen entstehen. Die Rafaelschule bietet für 50 Schüler:innen Unterrichtsplätze. Mit der Renovation der Räume möchte die Stiftung ein förderndes Lernklima und mehr Raum für Kreativität schaffen. Auch für die Lehrpersonen ist mehr Raum vorteilhaft. «Die Lehrer:innen brauchen Raum für eine vielfältige und adäquate Pädagogik, damit sie auch künftig ihren Berufsauftrag professionell ausüben können», sagt Silvia Kramer, Präsidentin des Stiftungsrats. Ausserdem muss das Gebäude den heute geltenden Bauvorschriften entsprechen. Es muss rollstuhlgängig sein. Die Brandschutzvorschriften müssen eingehalten sein. Um dies zu erreichen, ist die Stiftung unter anderem verpflichtet, in Lifterschliessungen, breitere Korridore und Garderobennischen ausserhalb des Fluchtwegbereichs zu investieren. Hinzu kommt, dass solche Schutzmassnahmen gerade für Menschen mit kognitiven, sensorischen, sozialen und emotionalen Defiziten von grosser Bedeutung sind. Auch hat der Kanton Zürich die kantonalen Auflagen für Sonderschulen erneuert. Die Stiftung muss sie umsetzen. Insgesamt belaufen sich die Kosten für das Umbau- und Erweiterungsprojekt auf 13,6 Millionen Franken. «Die ungedeckten Kosten liegen bei 1,9 Millionen Franken, die wir durch Spenden decken möchten», erklärt Silvia Kramer.
Alt und Neu verbinden
Die Stiftung will das Hauptgebäude durch einen Erweiterungsbau ergänzen. Ihr ist es wichtig, den Charakter der bestehenden Baute zu erhalten. Im Jahr 2019 schrieb die Rafaelschule den Auftrag öffentlich aus im Rahmen eines Projektwettbewerbs. Nach detaillierter Prüfung der engeren Auswahl hat sich die Stiftung für das Projekt «Specht» entschieden. «Mit diesem Projekt entsteht ein Ensemble von Alt und Neu. Eine verglaste Laube schafft als architektonisches Element zudem eine Verbindung zwischen Alt und Neu», sagt Silvia Kramer. Die Stiftung plant, mit der Bauphase im zweiten Quartal 2023 zu starten. Bis Ende 2024 soll das Umbau- und Erweiterungsprojekt abgeschlossen sein.
Stiftung Rafaelschule
1951 wurde die Rafaelschule als Verein gegründet und 2011 in eine Stiftung umgewandelt. Sie ist Teil der Volksschule Zürich. Die Sonderschule bietet Schulplätze für Kinder und Jugendliche, die für ihre kognitive, sensorische, soziale und emotionale Entwicklung umfassende und individuelle Unterstützung brauchen. Das Angebot der Rafaelschule reicht vom Kindergarten bis zur Berufsvorbereitung. Zusätzlich bietet die Schule einen Mittagstisch und einen Hort. Für die Rafaelschule ist die Vernetzung und der Austausch mit anderen Schulen und Organisationen sehr wichtig. Aber auch intern hat der Austausch untereinander einen hohen Stellenwert. Die Schulleitung bezieht die Mitarbeitenden in alle wichtigen Entscheidungsprozesse ein. Mit dem Umbau- und Erweiterungsprojekt möchte die Stiftung nicht nur pädagogisch, sondern auch baulich einen Schritt in die Zukunft machen. Mit einer Spende können Sie die Rafaelschule in diesem Bestreben unterstützen.