Die Field Ranger spielen eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Wilderei. Bild: zVg, Friends of African Wildlife

Spe­zi­el­les Trai­ning im Kampf gegen die Wilderei

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Pro Tag wer­den allein in Süd­afri­ka drei Nas­hör­ner von Wil­de­rern getö­tet. Um die Tie­re zu schüt­zen, sam­melt der Schwei­zer Ver­ein Fri­ends of Afri­can Wild­life Spen­den für das Pro­jekt «Save a Rhi­no». Die­ses beinhal­tet die spe­zi­el­le Aus­bil­dung von Wild­hü­tern und Hun­den vor Ort sowie den Betrieb einer Luftpatrouille. 

Trotz Natio­nal­parks, die zum Schutz der Natur ein­ge­rich­tet wur­den, ist der Mensch nach wie vor die gröss­te Bedro­hung für die Tier­welt Afri­kas. Ins­be­son­de­re das Nas­horn sei trotz Fort­schrit­ten von Wil­de­rei immer noch hoch­gra­dig betrof­fen, erklärt Bet­ti­na Weber: «Allein in Süd­afri­ka wer­den jeden Tag drei Nas­hör­ner von Wil­de­rern auf bru­ta­le Wei­se getö­tet.» Bet­ti­na Weber ist Vor­stands­mit­glied von Fri­ends of Afri­can Wild­life, einem gemein­nüt­zi­gen Ver­ein mit Sitz in Uster, der sich für den Tier- und Natur­schutz in Afri­ka ein­setzt. Aktu­ell sam­melt der Ver­ein Spen­den für das Pro­jekt «Save a Rhi­no» des Sou­thern Afri­can Wild­life Col­lege, das in Süd­afri­ka Ran­ger, Mana­ger und wei­te­re Game-Reser­ve-Spe­zia­li­sten aus- und wei­ter­bil­det. Mit «Save a Rhi­no» hat das Col­lege ein spe­zi­el­les Trai­nings­pro­gramm für Field Ran­ger ein­ge­führt. Um gegen die Wil­de­rer vor­ge­hen zu kön­nen, müs­sen die Ran­ger ein inten­si­ves Über­le­bens­trai­ning im Busch absol­vie­ren. Die Kosten für die sechs­wö­chi­ge Grund­aus­bil­dung eines Field Ran­gers – inklu­si­ve Unter­richt, Ver­pfle­gung, Unter­brin­gung und Spe­zi­al­trai­nings –  belau­fen sich laut Bet­ti­na Weber auf knapp 2000 Schwei­zer Franken.

Eine spe­zi­ell aus­ge­bil­de­te Hun­de­staf­fel unter­stützt die Ran­ger bei der Spu­ren­su­che. Bild: zVg, Fri­ends of Afri­can Wildlife.

Spür­hun­de gegen Wilderer

Zum Nas­horn-Schutz­pro­gramm gehö­ren auch die Zucht und Aus­bil­dung einer Anti-Wil­de­rer-Hun­de­staf­fel («Dogs4Rhinos») am Col­lege. Die Hun­de unter­stüt­zen die Ran­ger bei der Spu­ren­su­che und bei der Fest­nah­me der Wil­de­rer. Sie wer­den haupt­säch­lich in Gelän­den ein­ge­setzt, in denen «die besten mensch­li­chen Fähr­ten­le­ser die Spur ver­lie­ren wür­den», wie Bet­ti­na Weber sagt. 800 Fran­ken pro Monat koste die Pfle­ge, Aus­bil­dung und medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung von 15 Hun­den. Eben­falls Teil des «Save a Rhino»-Programms ist die Über­wa­chung der Tie­re und Wil­de­rer aus der Luft: Die Ein­sät­ze mit dem Flug­zeug sol­len die Ran­ger und Hun­de dabei unter­stüt­zen, die Bewe­gun­gen der Nas­hör­ner zu ver­fol­gen und die Wil­de­rer zu stop­pen. Auch dafür ist der Ver­ein auf Spen­den ange­wie­sen: Die Kosten für einen Tag Flug­über­wa­chung betra­gen 630 Franken.

Vom Flug­zeug aus wer­den die Bewe­gun­gen der Nas­hör­ner über­wacht. Bild: zVg, Fri­ends of Afri­can Wildlife.

Natur­schutz dank guter Ausbildung

Der Ver­ein «Fri­ends of Afri­can Wild­life» wur­de 2013 von einer Grup­pe Afri­ka-begei­ster­ter Schweizer:innen gegrün­det, um das im Kru­ger-Natio­nal­park in Süd­afri­ka sta­tio­nier­te «Sou­thern Afri­can Wild­life Col­lege» finan­zi­ell zu unter­stüt­zen. Das Col­lege wur­de 1997 gegrün­det, um mit der Aus­bil­dung von Wild­hü­tern und Ran­gern der aus­ufern­den Wil­de­rei ent­ge­gen­zu­wir­ken. «Die gros­sen Sum­men, die mit der Wil­de­rei ver­dient wer­den, ver­lan­gen nach immer pro­fes­sio­nel­le­ren und effi­zi­en­te­ren Gegen­mass­nah­men», erklärt Bet­ti­na Weber. Vor bald 30 Jah­ren mit ein paar weni­gen Stu­die­ren­den gestar­tet, hat sich das Col­lege mitt­ler­wei­le zu einem welt­weit aner­kann­ten Kom­pe­tenz­zen­trum für alle Belan­ge des Tier- und Natur­schut­zes entwickelt. 

Jähr­lich absol­vie­ren über 1000 Men­schen aus ver­schie­de­nen Län­dern des süd­li­chen Afri­kas hier eine Aus- und Wei­ter­bil­dung zum Field Ran­ger oder Reser­vats-Mana­ger. «Die­se stark anwen­dungs­ori­en­tier­te Aus­bil­dung befä­higt sie, selbst für den Schutz und den Erhalt der Parks zu sor­gen. Gleich­zei­tig wer­den die loka­len Gemein­schaf­ten, ins­be­son­de­re die Jugend, auf die Bedeu­tung der unend­lich kost­ba­ren Tier­welt und Natur sen­si­bi­li­siert», sagt Bet­ti­na Weber. «Es ent­ste­hen dadurch für die loka­le Bevöl­ke­rung Jobs im Tou­ris­mus, einem für die Regi­on sehr wich­ti­gen Wirt­schafts­be­reich und.» Und schliess­lich för­dert die Ver­net­zung der Stu­den­ten über ver­schie­de­ne Kul­tu­ren und Spra­chen hin­weg auch das gegen­sei­ti­ge Ver­ständ­nis und schafft Freund­schaf­ten für Leben.

Fri­ends of Afri­can Wildlife

Das «Sou­thern Afri­can Wild­life Col­lege» in Süd­afri­ka ist eine staat­lich aner­kann­te, nicht gewinn­ori­en­tier­te Aus­bil­dungs­stät­te für Wild­hü­ter, Ran­ger und wei­te­ren Game-Reser­ve-Spe­zia­li­sten. Nur dank ihnen ist ein wirk­sa­mer Schutz der Tier- und Pflan­zen­welt mög­lich. Um die Bil­dungs­an­ge­bo­te zu finan­zie­ren, ist das Col­lege auf Spen­den ange­wie­sen. Der 2013 in der Schweiz gegrün­de­te gemein­nüt­zi­ge Ver­ein «Fri­ends of Afri­can Wild­life» unter­stützt die Aus­bil­dung der Men­schen vor Ort. Damit zeigt er auf, was eine ziel­ge­rich­te­te För­de­rung bewir­ken kann. Gleich­zei­tig trägt er dazu bei, die Schön­heit und den Reich­tum Afri­kas zu bewahren.

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