SDG: Nachhaltiger Konsum - Bambuszahnbürsten in einem Glas

SDG Serie Teil 2 — Nach­hal­ti­ger Kon­sum und nach­hal­ti­ge Produktion

Die Dead­line der Agen­da 2030 rückt all­mäh­lich näher. In unse­rer SDG Spen­den­tipp-Serie wer­fen wir einen Blick auf den Fort­schritt der Schweiz – ins­be­son­de­re dar­auf, wie wir die ange­setz­ten Zie­le frist­ge­recht errei­chen kön­nen. Im heu­ti­gen Bei­trag: Nach­hal­ti­ger Kon­sum und Pro­duk­ti­on. War­um ist die­ses The­ma wich­tig, wo ste­hen wir und wie kannst du mitwirken?

War­um Nachhaltigkeit?

Die Schweiz hat aus den glo­ba­len Nach­hal­ti­gen Ent­wick­lungs­zie­len (Sus­tainable Deve­lo­p­ment Goals, kurz SDGs) drei Schwer­punkt­the­men defi­niert, wel­che für uns im natio­na­len Kon­text beson­ders rele­vant sind:

  • Nach­hal­ti­ger Kon­sum und nach­hal­ti­ge Produktion
  • Kli­ma, Ener­gie und Biodiversität
  • Chan­cen­gleich­heit und sozia­ler Zusammenhalt.

Aktu­ell ver­braucht die Welt­be­völ­ke­rung ein Viel­fa­ches der Res­sour­cen, wel­che unse­re Öko­sy­ste­me über­haupt ver­fü­gen. Die Schweiz hat pro Kopf einen über­durch­schnitt­lich hohen Ver­brauch im Ver­gleich zu ande­ren Natio­nen. Lang­fri­stig ist das nicht trag­bar. Wir müs­sen unser Kon­sum- und Pro­duk­ti­ons­ver­hal­ten anpas­sen. Der Fokus liegt hier ins­be­son­de­re auf dem inlän­di­schen Kon­sum­ver­hal­ten und auf der Trans­for­ma­ti­on der Ernäh­rungs­sy­ste­me – gesund, aus­ge­wo­gen und nach­hal­tig produziert.

In die­sen Berei­chen sieht die Schweiz Handlungsbedarf

Im Rah­men die­ser Visi­on hat die Schweiz eini­ge rele­van­te SDGs iden­ti­fi­ziert und sich zu den pas­sen­den Tar­gets kon­kre­te Zie­le gesetzt.

Remin­der

Die SDGs bestehen aus 17 Zie­len, zu wel­chen jeweils meh­re­re Tar­gets zuge­ord­net wur­den. Bei­spiels­wei­se gehört Tar­get 12.8 zu SDG 12: «Nach­hal­ti­ge Kon­sum- und Pro­duk­ti­ons­mu­ster sicher­stel­len». Eine gro­be Über­sicht der 17 Zie­le fin­dest du hier.

Nach­hal­ti­ge Kon­sum­mu­ster för­dern und ermöglichen:

Tar­get 12.8: Das all­ge­mei­ne Bewusst­sein für nach­hal­ti­ge Lebens­sti­le fördernFort­schritt nicht qua­li­fi­zier­bar; Bund sieht Errei­chung als unrealistisch
Tar­get 12.c: Markt­ver­zer­run­gen besei­ti­gen, die Ver­schwen­dung begünstigenFort­schritt nicht qua­li­fi­zier­bar, Bund und wei­te­re Akteur:innen sehen Errei­chung als realistisch

Wohl­stand und Wohl­erge­hen unter Scho­nung der natür­li­chen Res­sour­cen sichern:

Tar­get 8.2: Die wirt­schaft­li­che Pro­duk­ti­vi­tät durch Diver­si­fi­zie­rung, Inno­va­ti­on und Moder­ni­sie­rung steigernTrend in Rich­tung der ange­streb­ten Entwicklung
Tar­get 8.4: Die Res­sour­cen­ef­fi­zi­enz in Ver­brauch und Pro­duk­ti­on verbessernKei­ne Ver­än­de­rung fest­stell­bar; Bund sieht Errei­chung als unrealistisch
Tar­get 12.2: Die nach­hal­ti­ge Bewirt­schaf­tung und Nut­zung der natür­li­chen Res­sour­cen erreichenTrend in Rich­tung der ange­streb­ten Ent­wick­lung; Bund sieht Errei­chung als unrealistisch
Tar­get 12.4: Einen ver­ant­wor­tungs­vol­len Umgang mit Che­mi­ka­li­en und Abfäl­len erreichenTrend in Rich­tung der ange­streb­ten Ent­wick­lung; Bund und wei­te­re Akteur:innen sehen Errei­chung als sehr realistisch

Die Trans­for­ma­ti­on hin zu nach­hal­ti­gen Ernäh­rungs­sy­ste­men im In- und Aus­land vorantreiben:

Tar­get 2.1: Uni­ver­sel­len Zugang zu siche­ren und nahr­haf­ten Nah­rungs­mit­teln gewährleistenTrend ent­ge­gen der ange­streb­ten Entwicklung
Tar­get 2.4: Nach­hal­ti­ge Nah­rungs­mit­tel­pro­duk­ti­on sicher­stel­len und resi­li­en­te land­wirt­schaft­li­che Prak­ti­ken anwendenTrend in Rich­tung der ange­streb­ten Entwicklung
Tar­get 12.2: Die nach­hal­ti­ge Bewirt­schaf­tung und Nut­zung der natür­li­chen Res­sour­cen erreichenTrend in Rich­tung der ange­streb­ten Ent­wick­lung; Bund schätzt Errei­chung als eher unrea­li­stisch ein

Unter­neh­mens­ver­ant­wor­tung im In- und Aus­land stärken:

Tar­get 12.6: Unter­neh­men zur Ein­füh­rung nach­hal­ti­ger Prak­ti­ken und Nach­hal­tig­keits­be­richt­erstat­tun­gen ermutigenAktu­ell kei­ne Daten vor­han­den; Bund schätzt Errei­chung als eher unrea­li­stisch ein

Gene­rell haben wir in vie­len die­ser Berei­che eine gute Aus­gangs­la­ge und der Bund schätzt den Fort­schritt als posi­tiv ein. Trotz der ten­den­zi­ell posi­ti­ven Ent­wick­lung ver­lau­fe der Ver­än­de­rungs­pro­zess vie­ler Tar­gets aber zu lang­sam, um bis 2030 die Zie­le zu errei­chen. Dazu kommt, dass unser Mate­ri­al-Fuss­ab­druck und Sied­lungs­ab­fäl­le gestie­gen sind. Wir müs­sen unse­ren Kurs also schnellst­mög­lich anpas­sen, um noch recht­zei­tig die Kur­ve zu kriegen.

Wie kann ich Ein­fluss nehmen?

Am Errei­chen der Nach­hal­ti­gen Ent­wick­lungs­zie­le betei­li­gen sich offi­zi­ell meh­re­re Akteur:innen: Wirt­schafts­ver­bän­de, wis­sen­schaft­li­che und zivil­ge­sell­schaft­li­che Orga­ni­sa­tio­nen. Zudem enga­gie­ren sich vie­le gemein­nüt­zi­ge Orga­ni­sa­tio­nen und Pri­vat­per­so­nen frei­wil­lig in SDG-rele­van­ten The­men­be­rei­chen. Du kannst dich ein­brin­gen, indem du Non-Pro­fit-Orga­ni­sa­tio­nens unter­stützt, wel­che in die­sen Berei­chen tätig sind. Für eine bes­se­re Über­sicht prä­sen­tie­ren wir dir hier eine Aus­wahl an akti­ven Organisationen(ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Der Bun­des­rat hat eine Begleit­grup­pe ein­ge­setzt, um die Betei­li­gung nicht­staat­li­cher Akteur:innen am SDG-Pro­zess zu för­dern. Zu den Mit­glie­dern zäh­len unter ande­rem die Schwei­ze­ri­sche Arbeits­ge­mein­schaft der Jugend­ver­bän­de, die Zür­cher Hoch­schu­le für Ange­wand­te Wis­sen­schaf­ten und Cari­tas Schweiz.

Dar­über hin­aus fin­dest du auf unse­rer Spen­den­platt­form etli­che Orga­ni­sa­tio­nen, wel­che sich für die SDGs ein­set­zen. Du erkennst die­se an einem oder meh­re­ren far­bi­gen Icons, die dar­auf hin­wei­sen, für wel­ches der 17 SDGs sich die Orga­ni­sa­ti­on enga­giert. Da die Sus­tainable Deve­lo­p­ment Goals glo­bal aus­ge­rich­tet sind, sind eini­ge die­ser Orga­ni­sa­tio­nen nicht nur in der Schweiz, son­dern auch im Aus­land aktiv.

Die­se gemein­nüt­zi­gen Orga­ni­sa­tio­nen ver­fol­gen unter ande­rem eine Ver­bes­se­rung im SDG-Bereich der nach­hal­ti­gen Pro­duk­ti­on oder des nach­hal­ti­gen Kon­sums in der Schweiz:

  • col­la­bo­ra­tio hel­ve­ti­ca: Strebt mit par­ti­zi­pa­ti­ven Ansät­zen einen Wan­del hin zu mehr Ver­ant­wor­tung, Mensch­lich­keit und Gemein­wohl an. Die Orga­ni­sa­ti­on unter­stützt die­se gesell­schaft­li­che Trans­for­ma­ti­on mit der Eta­blie­rung eines sek­tor­über­grei­fen­den Inno­va­ti­ons­öko­sy­stems, dem Auf­bau von Kapa­zi­tä­ten für syste­mi­schen Wan­del und der Zusam­men­füh­rung von Stake­hol­dern rund um die kom­ple­xen Her­aus­for­de­run­gen, die in den SDGs adres­siert werden.
  • Madame Fri­go: Hat sich das Ziel gesetzt, in der Schweiz durch Pri­vat­haus­hal­te ver­ur­sach­te Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung zu reduzieren.
  • Syphon AG: Hat den Zweck, Bau­ab­fall zu ver­min­dern und Arbeits­plät­ze für Men­schen, die aus dem kon­ven­tio­nel­len Arbeits­markt aus­ge­schie­den sind, zu schaffen.
  • agrarinfo.ch: Setzt sich ein für Ernäh­rungs­sy­ste­me, die wirt­schaft­lich, öko­no­misch und sozi­al zukunfts­fä­hig sind.
  • Swiss Food Aca­de­my: Möch­te den Zugang zur Ernäh­rungs­er­zie­hung för­dern und Akteur:innen aus den Berei­chen Ernäh­rung, Päd­ago­gik, Gesund­heit und Nach­hal­tig­keit zusammenbringen.
  • Ver­ein colour­key: Möch­te zu einem nach­hal­ti­gen Mit­ein­an­der bei­tra­gen. Unter­stüt­zen mit der Auf­nah­me und Kenn­zeich­nung nach­hal­ti­ger Ange­bo­te, der Bereit­stel­lung aktu­el­ler Infor­ma­tio­nen zum The­ma Nach­hal­tig­keit die nach­hal­ti­ge Stadt­ent­wick­lung Basels.

Wie lebst du das The­ma Nach­hal­tig­keit in dei­nem All­tag? Tei­le uns ger­ne in den Kom­men­ta­ren dei­ne Mei­nung zum The­ma mit!


Quel­len und wei­ter­füh­ren­de Literatur:

Begleit­grup­pe Agen­da 2030

Zwi­schen­be­richt zur Umset­zung der Stra­te­gie Nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung 2030

SDG Spen­den­tipp-Serie Teil 1: Wo wir ste­hen und wohin wir wollen

Prio­ri­tä­ten der Schweiz

Das Spen­den­ma­ga­zin von StiftungSchweiz rich­tet sich an Spen­de­rin­nen und Spen­der. Es infor­miert über aktu­el­le Pro­jek­te, Trends im Spen­den­markt und gibt Tipps, die das digi­ta­le Spen­den ein­fa­cher machen. Jede zwei­te Woche erscheint ergän­zend der «Do Good» Spen­den-News­let­ter.