Special Olympics engagiert sich für inklusiven Sport. Höhepunkte sind jeweils die National Games. An der nächsten Austragung im März 2024 werden sich in Haslital Brienz rund 700 Sportler:innen mit Beeinträchtigung in sechs Sportdisziplinen messen.
Am 14. März 2024 lädt Special Olympics Switzerland zur Eröffnungsfeier der National Winter Games auf den Casinoplatz in Meiringen ein. Rund 700 Sportler:innen und 260 Coaches werden sich in den folgenden drei Tagen in den unterschiedlichen Wintersportdiziplinen messen. Die Spiele finden in der Region Haslital Brienz statt. Irene Ñanculaf von Special Olympics erklärt: «Unsere National Games sind der jeweils bedeutendste Sportanlass für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung in der Schweiz.»
Fair und spannend
Special Olympics ist die weltweit grösste Sportbewegung für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung. Gegründet wurde die internationale Organisation 1968. Jedes Jahr veranstaltet sie 70 Wettkämpfe in 21 Sportarten. Die Gründung von Special Olympics Switzerland erfolgte 1995 als gemeinnützige Stiftung. Die Vision: «Wir wollen durch die Kraft des Sports eine inklusive Welt schaffen», sagt Irene Ñanculaf. «Damit wollen wir dazu beitragen, dass die Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung ein aktives, gesundes und erfülltes Leben führen können.» Denn Sport nimmt eine wesentliche Rolle ein.
Er ist für die körperliche, aber genauso für die soziale und mentale Entwicklung prägend. Deswegen sollen Menschen mit einer Beeinträchtigung uneingeschränkten Zugang zu verschiedenen Sportarten erhalten. An den Wintergames werden sich die Athlet:innen in den Sportarten Ski alpin, Snowboard, Langlauf, Schneeschuhlaufen, Unihockey und Curling messen. Die Wettkämpfe starten nicht mit Ausscheidungs‑, sondern mit Einteilungswettbewerben. «Beim ‹Divisioning› teilen wir die Sportler:innen in homogene Leistungskategorien ein», sagt Irene Ñanculaf. Drei bis acht Athlet:innen mit einem vergleichbaren Leistungsniveau treten anschliessend in den Finalwettkämpfen gegeneinander an. «Dies ermöglicht faire und auch spannende Sportwettkämpfe», erklärt sie die Sportphilosophie von Special Olympics. Die Nachfrage nach den Wettkämpfen ist gross und wachsend. «Das Interesse an den Veranstaltungen ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen», sagt sie. Unter Berücksichtigung der logistischen Rahmenbedingungen bedeutet dies unterdessen, dass die Startplätze limitiert sind.
Mehr als nur Wettkampf
Die Winter Games bringen die Teilnehmenden mit einem attraktiven Rahmenprogramm über die sportlichen Aktivitäten hinaus zusammen. Im Olympic Village werden Athlet:innenabende mit Spielen und Unterhaltung geboten. Die National Games finden alle zwei Jahre statt, alternierend im Sommer und Winter. 2022 trafen sich 1800 Athlet:innen in St. Gallen an den vergangenen National Summer Games. Und wer an den nationalen Veranstaltungen dabei ist, kann für die World Games selektioniert werden. 2025 findet die nächste Austragung in Torino statt. Und 2029 folgt aus Schweizer Sicht ein weiterer Höhepunkt: Die Schweiz wird die World Winter Games austragen.
Gemeinsam verschieden
Special Olympics engagiert sich aber nicht nur bei den Wettkämpfen für die Athlet:innen. Denn sie sollen ihren Sport nicht nur unter sich ausüben. Mit dem Programm «Unified» setzt sich Special Olympics dafür ein, dass für sie in bestehenden Sportvereinen Angebote aufgebaut werden. «Menschen mit und ohne Beeinträchtigung begegnen sich beim Sport auf Augenhöhe, erweitern ihre Sozialkompetenz und akzeptieren die Verschiedenheit», sagt Irene Ñanculaf. «Hierzu arbeiten wir eng mit Sportvereinen zusammen. Wir erarbeiten gemeinsam Trainingskonzepte und inklusive Rahmenbedingungen.» Um dies alles leisten zu können, ist die Stiftung auf Spenden angewiesen – und viel Freiwilligenarbeit. Von den Spenden für die Winter Games profitieren die Athlet:innen vollumfänglich. Das 30-köpfige OK arbeitet ehrenamtlich.
Special Olympics Switzerland
Die gemeinnützige Stiftung Special Olympics Switzerland hat zum Zweck, Menschen mit einer geistigen und mehrfachen Beeinträchtigung eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene sportliche Förderung zu ermöglichen. Die Stiftung verfolgt das Ziel, den Sportler:innen eine Teilnahme an lokalen, nationalen und internationalen Anlässen von Special Olympics zu ermöglichen. Special Olympics bezweckt überdies die Verbreitung, Organisation und Durchführung von solchen Veranstaltungen in der Schweiz. Dies soll die Akzeptanz von geistig und mehrfach beeinträchtigten Menschen in der Gesellschaft stärken. Die Stiftung ist von Special Olympics International (SOl) akkreditiert. Bei der Erfüllung ihrer Aufgaben stützt sie sich auf den Zweck und die Zielsetzungen von SOI und respektiert deren Allgemeinen Regeln. Zudem partizipiert sie am SOI Programmentwicklungssystem und arbeitet mit SOI und Special Olympics Europa/Euroasien zusammen.