Treffen im Verein ExpoTranskultur
Treffen im Verein ExpoTranskultur, Bild zVg

Mit Krea­ti­vi­tät den inter­kul­tu­rel­len Dia­log fördern

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Seit zehn Jah­ren enga­giert sich der Ver­ein Expo­Trans­kul­tur für den inter­kul­tu­rel­len Dia­log. Dabei setzt er auf Krea­ti­vi­tät und par­ti­zi­pa­to­ri­sche Veranstaltungen.

Seit zehn Jah­ren för­dert Expo­Trans­kul­tur (ETKul­tur) den inter­kul­tu­rel­len Dia­log. Der gemein­nüt­zi­ge Ver­ein will Brücken bau­en und damit zum Nach­den­ken anre­gen. Mit sei­nen Akti­vi­tä­ten för­dert er die inter­kul­tu­rel­le Bin­dung und den Dia­log zwi­schen Migrant:innen und Ein­hei­mi­schen. Mit der gegen­sei­ti­gen Offen­heit stärkt ETKul­tur das Bewusst­sein für die Inter­kul­tu­ra­li­tät in der Gesell­schaft. Alle Akti­vi­tä­ten basie­ren auf ethi­schen Wer­ten, die für den Auf­bau offe­ner und inte­gra­ti­ver Gemein­schaf­ten uner­läss­lich sind.

Gemein­sam gewinnen

Am Anfang stand das Pilot­pro­jekt «Nach­den­ken». 2012 fand dazu eine Aus­stel­lung in Baden statt. Die posi­ti­ve Reso­nanz moti­vier­te eine Grup­pe Migrant:innen dazu, 2013 ETKul­tur zu grün­den. «Unser Ziel war, eine Platt­form zu schaf­fen für die Begeg­nung von Migrant:innen und Ein­hei­mi­schen, mit Kunst und Krea­ti­vi­tät als zen­tra­les Mit­tel für den gegen­sei­ti­gen Aus­tausch», sagt die Grün­de­rin Alba Chan­ti­co Ledes­ma. Um die kom­mu­ni­ka­ti­ven Bar­rie­ren zu über­win­den, setz­te der Ver­ein auf gemein­sa­mes krea­ti­ves Schaf­fen. Wand­ma­le­rei oder die Ent­wick­lung von Kunst­pro­jek­ten, Musi­zie­ren im Rhyth­mus der Trom­meln oder Tan­zen, Kochen und Stricken gehö­ren eben­so zu den Akti­vi­tä­ten. «Kurz gesagt, wir haben den Ver­ein gegrün­det, um einen Raum zu schaf­fen, in dem Ein­hei­mi­sche und Migrant:innen zusam­men­kom­men, sich ken­nen­ler­nen und gemein­sam etwas gestal­ten kön­nen, ohne Äng­ste und Vor­ur­tei­le», sagt sie. Wich­tig ist das Ver­ständ­nis, dass Kul­tu­ren nicht sta­tisch sind, son­dern ste­tig im Fluss. Sie sagt: «In die­sem Fluss neh­men Kul­tu­ren neue Ele­men­te auf, tau­schen Wis­sen und Tech­ni­ken aus und berei­chern sich gegen­sei­tig.» Die­ser Gedan­ke hat auch den Ver­eins­na­men inspi­riert: Expo von Zei­gen und Trans­kul­tur für die Bewe­gung der Kul­tur. Und die­se Bewe­gung der Kul­tu­ren führt dazu, dass sie mit­ein­an­der ver­floch­ten sind und sich berei­chern. «Kei­ne Kul­tur ver­liert, alle gewin­nen», sagt Alba Chan­ti­co Ledesma.

Bevöl­ke­rung einbeziehen

In Schwa­men­din­gen, Hir­zen­bach und Affol­tern arbei­tet ETKul­tur seit 2018 an Inter­Act! 2.0. Ein par­ti­zi­pa­to­ri­scher Ansatz soll auf loka­ler Ebe­ne die Inte­gra­ti­on för­dern. Ver­schie­de­ne Akteu­re, die bereits in der sozia­len Inte­gra­ti­on tätig sind, sol­len sich ver­net­zen und zusam­men­ar­bei­ten, die inter­kul­tu­rel­le Begeg­nun­gen för­dern. Par­ti­zi­pa­to­risch heisst: Mit­tels öffent­li­cher Auf­ru­fe ruft der Ver­ein die Bevöl­ke­rung auf, Akti­vi­tä­ten vor­zu­schla­gen. ETKul­tur beglei­tet sie bei der Durch­füh­rung. «Im Moment ent­wickeln wir kosten­lo­se Akti­vi­tä­ten im Gemein­schafts­zen­trum Hir­zen­bach, unse­rem Haupt­pro­jekt­part­ner», sagt Alba Chan­ti­co Ledes­ma. Aktu­ell besteht ein Trom­mel­kreis (Com­mu­ni­ty Drum Cir­cle), ein inter­na­tio­na­ler Koch­work­shop (Inter­na­tio­nal Kit­chen Lab) und die Platt­form «Cul­tu­ral Lab». Ehren­amt­lich enga­gier­te Men­schen kön­nen im Rah­men die­ser Ver­an­stal­tun­gen Ihre Ideen aus­ar­bei­ten. Und in Affol­tern kom­men im Quar­tier­treff Zehn­ten­haus jeden Monat Inter­es­sier­te zum Treff­punkt «Fabi­ge Wol­le» zusam­men, stricken, dis­ku­tie­ren und von­ein­an­der lernen.

Ehren­amt­li­ches Engagement

Seit 2013 ist die Zahl der Ver­an­stal­tun­gen ste­tig gewach­sen. Dabei arbei­te­te ETKul­tur über die Jah­re mit ver­schie­de­nen Gemein­schafts­zen­tren zusam­men, jenen von See­bach, Affol­tern, Buchegg, Oer­li­kon und Hir­zen­bach. «Jede Ver­an­stal­tung war krea­tiv und par­ti­zi­pa­to­risch, inter­kul­tu­rell und auf die Bedürf­nis­se oder Prio­ri­tä­ten des Quar­tiers aus­ge­rich­tet», sagt Alba Chan­ti­co Ledes­ma. 2017 führ­te der Ver­ein bereits sechs Pro­jek­te pro Jahr mit par­al­lel statt­fin­den­den Akti­vi­tä­ten durch. «Dies war nur dank unse­rer Gemein­schaft an Frei­wil­li­gen mög­lich», sagt sie. Für einen wei­te­ren Aus­bau der Akti­vi­tä­ten braucht der Ver­ein mehr Mit­tel. Aktu­ell rei­chen die För­der­gel­der für zwei Stel­len mit je einem 40-Pro­zent-Pen­sum und für die Büro­mie­te an einem Tag in der Woche, nicht aber um alle Akti­vi­tä­ten und Pro­jekt­be­rei­che zu ver­wal­ten. Für Alba Chan­ti­co Ledes­ma: «Unser Traum für die Zukunft ist es, ein eige­nes inter­kul­tu­rel­les Zen­trum zu haben, eine Infra­struk­tur, die als Raum für den krea­ti­ven Aus­tausch dient, in dem Künst­ler ihre Arbeit machen kön­nen und die Gemein­schaft zusam­men­kom­men kann, um Ideen zu erfor­schen, Pro­jek­te vor­zu­schla­gen und Ver­an­stal­tun­gen zu präsentieren.»

Ver­ein ExpoTranskultur

Der Ver­ein Expo­Trans­kul­tur (ETKul­tur) ist ein gemein­nüt­zi­ger und steu­er­be­frei­ter Ver­ein mit Sitz in Zürich. Er besteht aus einem inter­kul­tu­rel­len Team mit einem sie­ben­köp­fi­gen Vor­stand und ca. 35 Mit­glie­dern. Das Team an frei­wil­li­gen Helfer:innen ver­grös­sert sich jedes Jahr. Der Ver­ein setzt sich für das The­ma der Inter­kul­tu­ra­li­tät ein. Dar­un­ter ist das Ergeb­nis aus der Inter­ak­ti­on zwi­schen Men­schen von ver­schie­de­nen Kul­tur­krei­sen zu ver­ste­hen. In ihren Akti­vi­tä­ten und Pro­jek­ten ver­wen­den die Mit­glie­der des Ver­eins Kunst und Dia­log als Aus­gangs­punkt für die­se Inter­ak­ti­on. ETKul­tur bie­tet eine Platt­form für Krea­ti­vi­tät, Dia­log und Kol­la­bo­ra­ti­on zwi­schen Neu­zu­ge­zo­ge­nen und Ein­hei­mi­schen. Der Ver­ein will die Ent­wick­lung eines neu­en Modells für eine par­ti­zi­pa­ti­ve und inklu­si­ve inter­kul­tu­rel­le Gemein­schaft fördern.

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