Der gemeinnützige Verein Solafrica fördert Solarenergie-Projekte in Afrika. Mit dem Programm Refugees go Solar+ engagiert er sich aber auch für Geflüchtete und die Solarenergie in der Schweiz.
Es ist mehr als ein Win-Win-Programm. Mit Refugees go Solar+ bietet der gemeinnützige Verein Solafrica zusammen mit der Non-Profit-Organisation Root & Branch ein schweizweites Programm, das geflüchteten Menschen eine on-the-job Ausbildung ermöglicht und gleichzeitig die Unternehmen bei der Suche nach den dringend gesuchten Arbeitskräften unterstützt. Damit helfen sie nicht nur den Direktbetroffenen, sondern leisten auch einen Beitrag zur Energiewende. Denn die neuen Arbeitskräfte werden in der Solarbranche eingesetzt.
Mehrwert für die Gesellschaft
Solafrica engagiert sich seit rund zehn Jahren. Noch immer verfolgt sie das gleiche Ziel. «Wir wollen den Menschen in wirtschaftlich benachteiligten Regionen den Zugang zu sauberer Energie ermöglichen», sagt Fabienne Biedermann, Kommunikationsverantwortliche von Solafrica. «Gleichzeitig leisten wir so einen Beitrag zum Klimaschutz.» Mit dem Projekt Solar Learning fördert der Verein seit 2013 die Solarenergie in Kenia. Ein Stromnetz fehlt in vielen ländlichen Regionen. Manchmal erzeugen Dieselgeneratoren Elektrizität. «Hier bietet Solarenergie nicht nur eine sinnvolle, sondern auch günstige Alternative, die ideal dezentral funktioniert», sagt Fabienne Biedermann. Das ist nur ein Beispiel, wie Solafrica in Afrika wirkt und die Solarenergie fördert. Dabei sind sie in verschiedenen Bereichen aktiv, in der Bildung oder Innovation genauso wie in der Infrastruktur und Marktentwicklung.
Geflüchteten Menschen während der Einführungswoche (oben) und Marieline Bader an der Preisverleihung des Watt d’Or 2023 (unten).
Mit dem Programm Refugees go Solar+ ist Solafrica auch in der Schweiz aktiv. 2019 haben Solafrica und Root & Branch das Angebot im ersten Arbeitsmarkt lanciert. Schweizweit macht es geflüchtete Personen fit für den Arbeitsmarkt. «Gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft, Sozialwesen sowie der regionalen Arbeitsvermittlung (RAV) fördern wir so die berufliche Eingliederung geflüchteter Personen und wirken dem Mangel an Arbeitskräften in der Solarbranche ein Stück weit entgegen», sagt Marieline Bader, Programmverantwortliche von Refugees go Solar+. Die von den Betrieben geforderten Fähigkeiten lernen sie on the job. Die individuelle Ausbildung startet mit einem bezahlten zweimonatigen Qualifizierungspraktikum und dauert so lange, bis die Teilnehmer:innen die vom Programm geforderten Mindestanforderungen erreicht haben. An drei Lernorten – an der Schule, im Betrieb und dem überbetrieblichen Schulwesen – lernen die neuen Arbeitskräfte während ihrer Ausbildung das notwendige Wissen in Theorie und Praxis. Über 90 Partnerbetriebe in der Deutsch- und Westschweiz beteiligen sich am Projekt. «Refugees go Solar+ hat sich als schweizweites Branchenqualifizierungsprogramm etabliert», sagt Marieline Bader. Die Akzeptanz der Unternehmen, welche die Arbeitskräfte einsetzen, ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Bereits über 60 Programmteilnehmende haben dank dem Programm eine Festanstellung in der Solarbranche erhalten. Damit die Massnahme auch nachhaltig wirkt, unterstützt und begleitet Refugees go Solar+ die neuen Arbeitnehmenden in ihrem Kompetenzerwerb und bei der Suche nach einer langfristigen individuellen Anschlusslösung.
Ausgezeichnetes Programm
Und einen weiteren Win konnte das Programm erzielen: Die beiden Initiant:innen durften in diesem Jahr den Watt d’Or 2023 entgegennehmen. Mit dem Preis zeichnet das Bundesamt für Energie aussergewöhnliche Energieprojekte aus. Dass Solafrica diese Arbeit leisten kann, ist dank der Unterstützung von Stiftungen und EnergieSchweiz möglich. Zudem machen Fördermitgliedschaften und Spenden einen wichtigen Teil der Finanzierung aus.
Solafrica
Der gemeinnützige Verein Solafrica fördert die Nutzung der Solarenergie, um Entwicklungschancen für Menschen zu schaffen und das Klima zu schützen. Die unabhängige Schweizer Non-Profit-Organisation trägt das Zewo-Gütesiegel, ist Mitglied der Klima-Allianz und richtet ihre Projekte nach der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen aus. Für ihr innovatives und vielseitiges Engagement wurde Solafrica mit dem Europäischen Solarpreis 2021/2022 ausgezeichnet und erhielt 2023 den Watt d’Or.