Freiwillige Helferin des Teams Burgdorf bei einer Lieferung. Bild: zVg Madame Frigo

Von zu viel Gekauf­tem zu gemein­sam Genutztem

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In der Schweiz lan­den jähr­lich etwa 2,8 Mil­lio­nen Ton­nen Lebens­mit­tel im Abfall. Vie­le davon wären noch geniess­bar gewe­sen. Die gemein­nüt­zi­ge Orga­ni­sa­ti­on Madame Fri­go setzt mit einer wir­kungs­vol­len Idee gegen die­se Ver­schwen­dung ein: Über 150 öffent­li­che Kühl­schrän­ke, in denen alle Lebens­mit­tel abge­ben und abho­len kön­nen, för­dern sie eine neue Kul­tur des Tei­lens und Wertschätzens.

Das Prin­zip der Kühl­schrän­ke ist so ein­fach wie effek­tiv: Lebens­mit­tel, die nicht mehr benö­tigt wer­den, kön­nen hin­ein­ge­legt und von ande­ren mit­ge­nom­men wer­den. Die rund um die Uhr zugäng­li­chen Kühl­schrän­ke haben im ver­gan­ge­nen Jahr allein etwa durch 1,5 Mil­lio­nen Besu­che und Öff­nun­gen die Men­schen erreicht und 250 Ton­nen Lebens­mit­tel geret­tet. Madame Fri­go zeigt, wie leicht der Ein­stieg zu einem nach­hal­ti­gen Kon­sum sein kann und för­dert in den Haus­hal­ten das Bewusst­sein für den eige­nen Ein­fluss auf die Umwelt.

Lebens­mit­tel ret­ten und Res­sour­cen schonen 

Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung, auch Food Waste genannt, scha­det nicht nur durch die Ver­schwen­dung von Nah­rungs­mit­teln, son­dern auch durch den unnö­ti­gen Res­sour­cen­ver­brauch: Ein Kilo Spa­ghet­ti benö­tigt von der Her­stel­lung bis zum Ver­zehr etwa 600 Liter Was­ser und ver­ur­sacht 300 Gramm CO₂-Emis­sio­nen. Durch anschau­li­che Aktio­nen wie «Food-Save-Spa­zier­gän­ge» klärt Madame Fri­go auf, schafft Bewusst­sein für die Bedeu­tung jedes ein­zel­nen Lebens­mit­tels und inspi­riert zu klei­nen, aber wir­kungs­vol­len Ver­än­de­run­gen im Alltag.

Wer­be­kam­pa­gne Luzern Froh­burg. Bild zVg Madame Frigo

Fri­gos als leben­di­ges Netzwerk

Die über 600 frei­wil­li­gen Hel­fen­den sind das Herz von Madame Fri­go. Sie kon­trol­lie­ren die Kühl­schrän­ke, orga­ni­sie­ren Abho­lun­gen bei loka­len Läden und gestal­ten so ein leben­di­ges Netz­werk, das Nach­hal­tig­keit für alle greif­bar macht. Die stei­gen­de Nach­fra­ge zeigt, dass immer mehr Gemein­den und Quar­tie­re die Vor­tei­le eines eige­nen Kühl­schranks erken­nen und ihren Bei­trag zum Umwelt­schutz lei­sten möchten.

Nach­hal­tig­keit aus dem Kühlschrank 

Mit ihrem Enga­ge­ment gegen Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung trägt Madame Fri­go ent­schei­dend zur Errei­chung der Nach­hal­tig­keits­zie­le (SDG 12) bei. Indem sie prak­ti­sche Hand­lungs­mög­lich­kei­ten anbie­tet, unter­stützt die Orga­ni­sa­ti­on eine ver­ant­wor­tungs­vol­le Kon­sum- und Pro­duk­ti­ons­wei­se. Madame Fri­go zeigt: Nach­hal­ti­ger Kon­sum kann direkt vor der Haus­tür beginnen.

Prag­ma­ti­scher Umweltschutz 

Madame Fri­go zeigt ein­drucks­voll, dass Lebens­mit­tel­ret­tung ein­fach und effek­tiv sein kann. Die öffent­li­chen Kühl­schrän­ke sind ein Para­de­bei­spiel für prag­ma­ti­schen Umwelt­schutz und schaf­fen einen Raum für Begeg­nung und Aus­tausch. Jede und jeder kann sich ein­brin­gen – und mit klei­nen Hand­lun­gen Gros­ses bewirken.

Madame Fri­go

Der Ver­ein Madame Fri­go wur­de 2018 gegrün­det und setzt sich gegen Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung in der Schweiz ein. Über 150 öffent­li­che Kühl­schrän­ke bie­ten schweiz­weit eine prak­ti­sche Lösung, um über­schüs­si­ge Lebens­mit­tel mit der Gemein­schaft zu tei­len. Unter­stützt durch rund 600 Frei­wil­li­ge, die die Kühl­schrän­ke betreu­en und befül­len, ret­tet Madame Fri­go jähr­lich etwa 250 Ton­nen Lebens­mit­tel. Die Orga­ni­sa­ti­on trägt ent­schei­dend zu einer nach­hal­ti­ge­ren Gesell­schaft bei und unter­stützt das glo­ba­le Ziel der Ver­ein­ten Natio­nen für nach­hal­ti­gen Kon­sum und Pro­duk­ti­on (SDG 12).


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