Bild Schulung der Lernenden, zVg Stiftung Arbeitsketten

Unter­stüt­zung auf Augenhöhe

Die Stif­tung Arbeits­ket­te lan­ciert ein Pilot­pro­jekt, um ihre Ler­nen­den und Mit­ar­bei­ten­den mit psy­chi­schen Beein­träch­ti­gun­gen noch stär­ker zu unter­stüt­zen und zu befä­hi­gen, selbst zu han­deln. Dazu setzt sie auf Peer-Supporter:innen.

Die Stif­tung Arbeits­ket­te beglei­tet Jugend­li­che und Erwach­se­ne mit psy­chi­schen Beein­träch­ti­gun­gen und Erschüt­te­run­gen im Arbeits­all­tag oder der Leh­re, mehr­heit­lich in ihren eige­nen Gastro­no­mie­be­trie­ben, aber auch in Part­ner­be­trie­ben. Nun will die Stif­tung ihr Ange­bot in der Beglei­tung wei­ter aus­bau­en. Mit dem Pilot­pro­jekt Peer-Arbeit möch­te die Arbeits­ket­te die Zuver­sicht und Wider­stands­kraft der Betrof­fe­nen stär­ken und damit deren Sta­bi­li­tät und Arbeits­fä­hig­keit fördern.

Peer-Arbeit als Ergänzung

«Die Peer-Arbeit sehe ich als gros­se Berei­che­rung im Bereich der Arbeits­in­te­gra­ti­on, sowohl für Betrof­fe­ne als auch für das Fach­team. Ich bin über­zeugt, dass ich mir mit einem Peer an mei­ner Sei­te eini­ge Rück­schlä­ge hät­te spa­ren kön­nen», sagt Peer-Sup­port­e­rin Tan­ja Kolb. Als Peer enga­gie­ren sich Per­so­nen, die selbst eine psy­chi­sche Erkran­kung erlebt haben und gesun­det sind. Ihre Erfah­run­gen haben sie in einer Wei­ter­bil­dung reflek­tiert und gelernt, sie als Res­sour­ce ein­zu­set­zen. Mit ihrer Peer-Arbeit sol­len sie dazu bei­tra­gen, den Inte­gra­ti­ons­pro­zess noch bes­ser und effek­ti­ver zu gestal­ten. Die Betrof­fe­nen erhal­ten von den Peers Unter­stüt­zung auf Augen­hö­he in ihrem Gesun­dungs­pro­zess. In der Arbeits­in­te­gra­ti­on sind Peers noch sel­ten anzu­tref­fen. Des­we­gen lan­ciert die Arbeits­ket­te nun das Pilot­pro­jekt, um die Peer-Arbeit als Ergän­zung zum eta­blier­ten Ange­bot zu nut­zen. Bis Früh­ling 2023 erar­bei­tet die Stif­tung in der ersten Pha­se die Grund­la­gen, defi­niert Zie­le und Anfor­de­run­gen. Die ZHAW beglei­tet das Pro­jekt wissenschaftlich. 

Spen­den für Pilotphase

In der zwei­ten Pha­se wird die Stif­tung das Ange­bot umset­zen. Die Peers wer­den ihre Tätig­keit im Inte­gra­ti­ons­team auf­neh­men. Weil die Peers selbst betrof­fen waren, kön­nen sie ihre Erfah­run­gen tei­len und dazu bei­tra­gen, den Betrof­fe­nen eine Per­spek­ti­ve zu ver­mit­teln und die Selbst­ma­nage­ment-Fähig­kei­ten zu stär­ken. «Wir erhof­fen uns, dass sowohl die Betrof­fe­nen für sich per­sön­lich pro­fi­tie­ren als auch die Stif­tung in ihrem Inte­gra­ti­ons­auf­trag», sagt Danie­la Küng des Stif­tungs­rats. Erste Eva­lua­tio­nen und Wir­kungs­kon­trol­len der Peer-Ange­bo­te wer­den bereits am Ende der Ein­füh­rungs­pha­se wert­vol­le Erkennt­nis­se lie­fern, um schliess­lich in der drit­ten Pha­se bis 2025 die Peer-Arbeit als Bestand­teil der Inte­gra­ti­ons­ar­beit zu eta­blie­ren. Auch in die­ser Pha­se wird die Wir­kung kon­trol­liert, um eine Basis für fun­dier­te Aus­sa­gen über den Nut­zen zu erhal­ten. Auf die­sen wird über die Auf­nah­me in den regu­lä­ren Betrieb ent­schie­den. Um die Pilot­pha­se zu rea­li­sie­ren, ist die Stif­tung Arbeits­ket­te auf Spen­den­gel­der angewiesen.

Stif­tung Arbeitskette

Die Stif­tung Arbeits­ket­te enga­giert sich für die beruf­li­che und sozia­le Inte­gra­ti­on von psy­chisch oder kör­per­lich beein­träch­tig­ten oder sozi­al benach­tei­lig­ten Jugend­li­chen und Erwach­se­nen in einem markt­na­hen, unter­neh­me­ri­schen und sozia­len Umfeld. In ihren eige­nen Gastro­no­mie­be­trie­ben stellt sie über 100 Erwach­se­nen mit einem gesund­heit­li­chen oder sozi­al bedingt ein­ge­schränk­ten Lei­stungs­ver­mö­gen einen Arbeits­platz zur Ver­fü­gung. Zudem bil­det sie Men­schen mit einer Lei­stungs­ein­schrän­kung mit dem Ziel der Ein­glie­de­rung in den ersten Arbeits­markt aus. Gemein­sam mit ihnen schafft sie die Grund­la­ge für ein selbst­be­stimm­tes (Berufs-)Leben.

Mehr erfahren und spenden

Das Spen­den­ma­ga­zin von StiftungSchweiz rich­tet sich an Spen­de­rin­nen und Spen­der. Es infor­miert über aktu­el­le Pro­jek­te, Trends im Spen­den­markt und gibt Tipps, die das digi­ta­le Spen­den ein­fa­cher machen. Jede zwei­te Woche erscheint ergän­zend der «Do Good» Spen­den-News­let­ter.