Seit über 20 Jahren engagiert sich Schweizer Tafel gegen Armut und Foodwaste. Die gemeinnützige Stiftung sammelt bei Detailhändlern und Produzenten Lebensmittel und liefert diese kostenlos an soziale Institutionen.
«2024 war für die Schweizer Tafel ein Jahr voller Wachstum und wichtiger Meilensteine. Dank der grosszügigen Unterstützung unserer Partner:innen und Spender:innen konnten wir rund 7655 Tonnen Lebensmittel retten», sagt, Roger Biedermann, Leiter Fundraising und Kommunikation bei der Stiftung. Und er fügt an: «Das sind täglich rund 30 Tonnen, 18 Prozent mehr als im Vorjahr.» Diese Lebensmittel verteilt die Schweizer Tafel an 511 soziale Institutionen in der ganzen Schweiz.
30 Tonnen pro Tag
Die Idee für die Schweizer Tafel hatte Yvonne Kurzmeyer vor über 20 Jahren. Ein Fernseh-Bericht über City Harvest in New York hat sie inspiriert. Die Organisation verteilte Lebensmittel an Obdachlose. In Deutschland gab es damals bereits die Deutschen Tafeln. Deren Konzept hat sie überzeugt. Und so gründete sie 2000 die Schweizer Tafel. Heute sammelt die Stiftung täglich rund 30 Tonnen Lebensmittel von Produzenten, Grossverteilern und Detaillisten. Von den geretteten Lebensmitteln in der Schweiz profitieren Gassenküchen, Obdachlosenheime, Frauenhäuser und Abgabestellen.
«Die im 2024 gesammelten Lebensmitteln würden ausreichen, um damit rund 23 Millionen Mahlzeiten zuzubereiten», rechnet Roger Biedermann vor. Diese Zahl macht ihn Stolz. Denn die Schweizer Tafel trägt mit ihrem Engagement zur Minderung zweiter gesellschaftlichen Herausforderungen bei: Foodwaste und Armut. Selbst in der Schweiz leben über 700’000 Menschen unter der Armutsgrenze. Für viele sind die Kosten des Alltags eine Herausforderung. Sich Lebensmittel zu leisten ist für sie keine Selbstverständlichkeit. Die Verfügbarkeit günstiger Lebensmittel bietet ihnen eine grosse Entlastung. Umso sinnvoller ist das Konzept der Schweizer Tafel, weil sie Lebensmittel verteilt, die entsorgt würden, obschon sie zu diesem Zeitpunkt noch absolut geniessbar sind. In der Schweiz verursachen die verschiedenen Akteure, vom Produzenten bis zum oder zur Konsument:in 2,8 Millionen Tonnen Foodwaste pro Jahr – das sind 330 Kilogramm pro Person. Die Schweizer Tafel rettet davon knapp 8000 Tonnen.

Tag der guten Tat
Die Rettung der Lebensmittel hat auch einen Klimaimpact: 12’800 Tonnen unnötige CO2-Emissionen hat die Rettung von Lebensmittel im 2024 verhindert. Sowieso hat die Stiftung auch für 2025 vor, ihr Engagement zu verstärken. «Unser Ziel bleibt es, unsere Arbeit stetig zu verbessern und noch mehr Lebensmittel zu retten», sagt Biedermann. Möglich machen das Engagement der Schweizer Tafel Freiwilligenarbeit und Spenden von Privatpersonen und Unternehmen.
Um die Lebensmittel zu transportieren, ist die Stiftung auf Fahrzeuge angewiesen. 37 Fahrzeuge sind täglich unterwegs. «Diese müssen wir ersetzen, wenn sie ihr Alter erreicht haben, normalerweise bei rund 200’000 gefahrenen Kilometern», sagt Biedermann. Deswegen sammeln sie aktuell für den Ersatz alter Fahrzeuge. Und wer einen Eindruck erlangen will, wie die Lebensmittelrettung funktioniert: Am 24. Mai öffnet die Schweizer Tafel fünf ihrer sieben regionalen Standorte (Anmeldung: Stiftung Schweizer Tafel — Essen verteilen — Armut lindern). An diesem Tag organisiert Coop den Tag der guten Tat. «Als Partnerorganisation zeigen wir allen Interessierten, was täglich mit den Lebensmitteln passiert, die wir unter anderem bei 280 Coop Verkaufsstellen täglich einsammeln», sagt Biedermann.

Schweizer Tafel
Die Stiftung bietet bedürftigen Menschen in der Schweiz direkte und praktische Hilfe an. Sie ist in sieben regionalen Standorten in der Schweiz präsent. Sie engagiert sich gegen Armut und Foodwaste. Die Stiftung sammelt Lebensmittel und verteilt diese an soziale Institutionen. Finanziert wird die Arbeit von Schweizer Tafel ausschliesslich mit Spendengeldern von grosszügigen Hauptpartnern, Stiftungen und Privatpersonen sowie vom Gönnerverein Schweizer Tafel.