Die Schulen des öffentlichen Bildungssystems in Nepal verfügen über zu wenig finanzielle Mittel. Besonders die Schulen in abgelegenen Berggemeinden sind gefordert. Abgenutzte Schuluniformen und zu wenig Schulmaterial gehören für die Kinder zum Alltag. Schulhefte müssen selbst gekauft werden, was für viele Bergbauern unmöglich ist. Sambhav Nepal (Schweiz) hat den Handlungsbedarf erkannt und das Projekt «Sorge tragen – Wärme schenken» entwickelt.
Trainingsanzüge, Wollmützen, Schuhe, Schulrucksäcke und Schulhefte verteilt die Hilfsorganisation Sambhav Nepal an Schulkinder aus abgelegenen Bergdörfern Nepals. Damit möchte die Organisation Kindern, die unterfinanzierte öffentliche Schulen besuchen, einen Lern-Impuls geben und zugleich die abgelegenen Berggemeinden fördern. Das Pilotprojekt und die erste Phase des «Hauptprojekts» konnte Sambhav Nepal erfolgreich umsetzen. Die Resonanz war positiv. Nun plant die Organisation die zweite Phase des Projekts.
Unterfinanzierte Schulen
In Nepal gibt es ein öffentliches und ein privates Schulsystem. Die privaten Schulen sind teurer und liegen in städtischen Gebieten. Die öffentlichen Schulen werden grösstenteils durch die Regierung und durch Spenden finanziert. Doch es reicht nicht für alles. «Den öffentlichen Schulen in den abgelegenen Berggebieten mangelt es an Schulmaterial für die Kinder», sagt Melanie Kreuzer, Präsidentin von Sambhav Nepal (Schweiz). Die Schüler:innen haben keine Hefte, keine Schulrucksäcke und abgenutzte Schuluniformen, die die Kinder im Winter nicht warmhalten. «Die meisten Kinder haben ausserdem kein richtiges Schuhwerk, oftmals nur Flipflops oder Sandalen oder sie gehen gar stundenlang barfuss zur Schule», erklärt sie. «Wir möchten mit unserem Projekt den Schulkindern in Berggemeinden Nepals helfen und zugleich die ländlichen Gebiete des Landes nachhaltig fördern. Denn Schulbildung ist das wichtigste Gut.
Erfolgreicher Start
In der Pilotphase 2020 verteilte Sambhav Nepal Trainingsanzüge an 1550 Schüler:innen der öffentlichen Schulen der Arughat Rural Municipality. «Es war ein Erfolg», sagt Melanie Kreuzer. «Wir erhielten nach Abschluss des Pilotprojekts viele Anfragen anderer Schulen und für uns war klar, dass wir das Projekt unbedingt weiterverfolgen müssen.» Danach, in der ersten Projektphase, konnte Sambhav Nepal über 10’000 Schulkinder aus ländlichen Gemeinden mit Trainingsanzügen, Schulrucksäcken, Wollmützen und Schulheften versorgen. Melanie Kreuzer sagt: «An diesen Erfolg knüpfen wir an, optimieren das Ganze und machen weiter mit der zweiten Phase. In dieser Phase werden wir den Kindern zusätzlich Schuhe verteilen.»
Ausblick
Für die nächste Region der zweiten Projektphase schätzt die Organisation eine Projektdauer von 6 Monaten. «Das ist die Zeit von der Genehmigung der örtlichen Behörden bis hin zur Endkontrolle und Wirkungsmessung», erklärt Melanie Kreuzer. Die Gesamtkosten für die zweite Phase belaufen sich auf 203’775 Franken für die Versorgung von 6’500 Schüler:innen. «Wir sind auf einem guten Weg. Uns fehlen aber noch knapp 100’000 Franken. Wir sind auf Ihre Spende angewiesen, damit wir die zweite Phase umsetzen können», sagt Melanie Kreuzer. «damit die Kinder Aussicht haben, nur noch einen Winter frieren zu müssen.»
Sambhav Nepal (Schweiz)
Das Hilfswerk Sambhav Nepal bezweckt die Unterstützung und Förderung von ländlichen und abgelegenen Bergdörfern Nepals. Die Organisation möchte mit ihren Projekten in den entsprechenden Gebieten wirkungsvolle und nachhaltige Veränderungen bewirken. Ihr Ziel ist es, dass die Menschen selbständig leben können. Dies ist erreichbar, indem Grundbedürfnisse erfüllt werden und der Staat miteinbezogen wird (für den weiterführenden Betrieb, Instandhaltung, Erneuerung) sowie gleichzeitig mit den Berufschancen-Projekten den Menschen die Selbständigkeit ermöglicht wird. Dabei greift die Organisation Themen wie Schulbildung, Armut, Befähigung von Frauen oder Ausbildungsprogramme und Livelihood-Projekte auf. Mit dem Projekt «Sorge tragen – Wärme schenken» möchte Sambhav Nepal einen positiven Einfluss auf die Schulbildung in den benachteiligten Berggemeinden nehmen. Helfen auch Sie mit und unterstützen Sie das Projekt mit einer Spende.