Knapp ein Drittel der Schweizer*innen ist bereit, für internationale Notfälle zu spenden – weit mehr setzen sich für regionale Not ein. Und die meisten teilen die Ansicht, dass gute Taten nicht auf die grosse Fahne geschrieben werden sollten. Das zeigt der jüngste «Solidaritätsbarometer» der Glückskette. 3’000 Personen haben sich zu den Fragestellungen «Wie wird Solidarität wahrgenommen und wie beeinflusst sie das alltägliche Handeln?» geäussert.
«Solidarität» ist spätestens seit der Coronapandemie in aller Munde und ein Schlüsselbegriff im gemeinnützigen Sektor. Die Umfrage zeigt verschiedene Facetten dazu auf und gibt spannende Zahlen preis.
Pandemie stellt Solidarität auf die Probe
In allen Sprachregionen nahmen die Befragten tendenziell eine Zunahme der Solidarität im persönlichen Umfeld wahr. Fast ein Drittel der Personen, die sich zu Beginn der Pandemie in der Nachbarschaft engagiert haben, tun dies auch heute noch. Die allgemeine gesellschaftliche Solidarität schätzten sie hingegen eher pessimistisch ein.
Verantwortung übernehmen
41% der Befragten wünschen sich mehr Engagement des Sozialstaats, während 44% der Ansicht sind, dass jede/r selbst mehr für Menschen in Not tun sollte. Diese Meinungen fallen je nach Alter unterschiedlich aus. Menschen bis 35 Jahre setzen klar auf den Sozialstaat und verstehen Solidarität verstärkt als staatliche Angelegenheit. Die über 65-Jährigen sehen die Verantwortung bei der Familie und gemeinnützigen Organisationen.
Diskretion ist erwünscht
80% der Schweizer*innen sind der Ansicht, es sei besser über gute Taten zu schweigen. Diskretion ist in der schweizerischen Tradition bis heute geblieben. Dies kritisieren sie etwa bei amerikanischen Superreichen, die öffentlich ihr Engagement bekunden (Bsp. «Giving Pledge»: Reiche aus der ganzen Welt versprechen, einen Grossteil ihres Vermögens zu Lebzeiten oder als Nachlass für das Gemeinwohl einzusetzen. Zu den «Pledgers» gehören prominente Namen wie Facebook Gründer Mark Zuckerberg and Priscilla Chan und Gründungspartner der Partners Group Urs Wietlisbach).
Hilfsbereit gegenüber Kindern und eigener Region
Besonders grosszügig sind Schweizer*innen gegenüber Kindern. Hier schätzen sie die potenzielle Wirkung am höchsten ein. Zudem spielt die Geografie eine wichtige Rolle: Nur 27% des Geldes würden die Befragten für internationale Notsituationen einsetzen, wohingegen sie 41% für regionale Notsituationen spenden würden.
Persönlicher Lebensweg beeinflusst Solidarität und Spendenbereitschaft
Im Mittel spenden Schweizer*innen rund 300 Franken im Jahr. Personen sind bereitwilliger zu spenden, wenn sie sich selbst als privilegiert wahrnehmen. Zum Beispiel wenn sie das Gefühl haben, von der Pandemie verschont geblieben zu sein. Überdurchschnittlich grosszügig sind jene, denen es heute finanziell besser geht als während ihrer Kindheit.
Was bedeutet Solidarität für dich? Und wie zeigst du sie? Kommentiere unten. Und wenn du gemeinnützige Projekte und Organisationen unterstützen möchtest, die Gemeinschaft und Solidarität fördern, dann lasse dich auf unserer Spendenplattform inspirieren. Bei uns spendest du einfach, sicher, digital.
Hier findest du die Umfrage der Glückskette.