In der Gemeinde Niederbuchsiten bietet WG Treffpunkt 16 Wohnplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen an. Bild: zVg WG Treffpunkt

Rie­chen, spü­ren, entspannen

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Der Ver­ein WG Treff­punkt möch­te am Stand­ort Nie­der­buch­si­ten einen Kneipp­weg für Men­schen mit psy­chi­schen Erkran­kun­gen errich­ten. Dank der Kom­bi­na­ti­on unter­schied­li­cher Ele­men­te und Mate­ria­li­en kön­nen die Bewoh­nen­den ihre Selbst­wahr­neh­mung för­dern und Stress abbau­en. Das Haupt­ziel ist die Redu­zie­rung von selbst­ver­let­zen­dem Verhalten.

Der gemein­nüt­zi­ge Ver­ein WG Treff­punkt beglei­tet seit 20 Jah­ren Kin­der, Jugend­li­che und Erwach­se­ne mit schwe­ren psy­chi­schen und sozia­len Bela­stun­gen. Die Unter­stüt­zung reicht von spo­ra­di­scher Start­hil­fe bis zur umfas­sen­den Betreu­ung mit Wohn- und Arbeits­an­ge­bo­ten im Kan­ton Solo­thurn. In der Gemein­de Nie­der­buch­si­ten betreibt der Ver­ein ein Wohn­haus für Erwach­se­ne mit 16 Plät­zen. Im Gar­ten, der zum Wohn­haus gehört, möch­te WG Treff­punkt nach gesi­cher­ter Finan­zie­rung einen Kneipp­weg mit unter­schied­li­chen Mate­ria­li­en, Unter­grün­den und Duft­pflan­zen rea­li­sie­ren. Die­ses mul­ti­sen­so­ri­sche Erleb­nis soll es den Bewoh­nen­den ermög­li­chen, ihre Sin­ne auf viel­fäl­ti­ge Wei­se zu erforschen.

Mehr als eine the­ra­peu­ti­sche Massnahme

Ange­spro­chen sind Men­schen mit psy­chi­schen Beein­träch­ti­gun­gen, ins­be­son­de­re mit Bor­der­line-Syn­drom, die zu selbst­ver­let­zen­dem Ver­hal­ten nei­gen. Die tak­ti­le Erfor­schung der ver­schie­de­nen Mate­ria­li­en und das Rie­chen an Duft­pflan­zen soll ihnen hel­fen, sich zu ent­span­nen und ihr Kör­per­be­wusst­sein zu schär­fen. Per­so­nen, die zu Selbst­ver­let­zun­gen nei­gen, sol­len so alter­na­ti­ve, gesun­de Mög­lich­kei­ten erhal­ten, um Stress abzu­bau­en und ihren Gefüh­len Aus­druck zu geben. Das Kon­zept des Kneipp­wegs sei damit mehr als eine the­ra­peu­ti­sche Mass­nah­me, schreibt WG Treff­punkt im Pro­jekt­be­schrieb: «Es ist eine Brücke zu einem Leben, in dem die Sin­ne nicht län­ger Werk­zeug der Selbst­zer­stö­rung, son­dern Mit­tel zur Selbst­fin­dung und ‑ver­wirk­li­chung sind.»

Ort der Ent­span­nung und sozia­len Interaktion

Der geplan­te Kneipp­weg ver­eint päd­ago­gi­sche, psy­cho­so­zia­le, psy­cho­lo­gi­sche und ago­gi­sche Ansät­ze. Der Weg soll den Bewoh­nen­den als Ort der Ent­span­nung die­nen, den sie indi­vi­du­ell und ihren Bedürf­nis­sen ent­spre­chend nut­zen kön­nen. Anders als vie­le the­ra­peu­ti­sche Ange­bo­te, die sich auf eine indi­vi­du­el­le Behand­lung kon­zen­trie­ren, legt das Pro­jekt aber einen zusätz­li­chen Fokus auf sozia­le Inter­ak­ti­on: Der Kneipp­weg soll zu einem Ort wer­den, an dem sich die Bewoh­nen­den tref­fen kön­nen. Indem sie den Weg gemein­sam nut­zen, stär­ken sie ihre sozia­len Kom­pe­ten­zen und das Gemein­schafts­ge­fühl. Ins­ge­samt, so hält es WG Treff­punkt im Pro­jekt­be­schrieb fest, kom­bi­nie­re das Pro­jekt «Kneipp­weg Woh­nen Nie­der­buch­si­ten» bekann­te the­ra­peu­ti­sche Kon­zep­te auf eine inno­va­ti­ve Wei­se und schaf­fe so ein «ein­zig­ar­ti­ges und ganz­heit­li­ches Ange­bot zur Unter­stüt­zung von Men­schen mit psy­chi­schen Beeinträchtigungen.»


Für die Errich­tung des Kneipp­wegs am Stand­ort Nie­der­buch­si­ten hat WG Treff­punkt eine exter­ne Gar­ten­bau­fir­ma beauf­tragt. Die Kosten belau­fen sich auf rund 17’000 Fran­ken. Da die­se nicht über sozi­al­me­di­zi­ni­sche oder inte­gra­ti­ve Lei­stun­gen gedeckt sind, ist der Ver­ein für die Rea­li­sie­rung des Kneipp­wegs auf Spen­den ange­wie­sen.
wer­den.

Der Ver­ein WG Treff­punkt plant im Gar­ten des Wohn­heims Nie­der­buch­si­ten einen Kneipp­weg. Die­ser soll den Bewoh­nen­den als Ort der Ent­span­nung und der sozia­len Inter­ak­ti­on die­nen. Visua­li­sie­rung: zVg WG Treffpunkt 

WG Treff­punkt

Das 2004 gegrün­de­te Sozi­al­un­ter­neh­men mit über 160 Mit­ar­bei­ten­den unter­stützt Kin­der, Jugend­li­che und Erwach­se­ne mit hohen psy­chi­schen und sozia­len Bela­stun­gen auf ihrem Weg in ein mög­lichst selbst­stän­di­ges Leben. Der gemein­nüt­zi­ge Ver­ein betreibt im Kan­ton Solo­thurn meh­re­re sta­tio­nä­re und teil­sta­tio­nä­re Wohn­hei­me. Zudem bie­tet er im Arbeits­zen­trum Tri­po­li in Trim­bach, im Gastro- und Semi­nar­be­trieb Hupp Lodge ober­halb von Olten, im Olt­ner Quar­tier­la­den chly­for­mat sowie in der Jura­schrei­ne­rei Arbeits- und Aus­bil­dungs­plät­ze an. Ein wei­te­rer Fokus des Ver­eins liegt auf der beruf­li­chen Inte­gra­ti­on und im Coaching.


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