Spiel und Spass kommen am Familientag der Rheumaliga Schweiz nicht zu kurz. Bild: zVg Rheumaliga Schweiz

Rheu­ma trifft auch Kinder

In den Köp­fen vie­ler Men­schen ist Rheu­ma eine Alters­er­schei­nung. Dabei kön­nen rheu­ma­ti­sche Erkran­kun­gen auch Kin­der und Jugend­li­che tref­fen. Mit dem jähr­lich durch­ge­führ­ten Fami­li­en­tag möch­te die Rheu­ma­li­ga Schweiz Betrof­fe­ne und ihre Ange­hö­ri­gen über die Krank­heit auf­klä­ren. Gleich­zei­tig bie­tet der Anlass Gele­gen­heit, sich zu begeg­nen und Erfah­run­gen auszutauschen.

In der Schweiz gilt Rheu­ma als die Volks­krank­heit Num­mer 1: Zwei Mil­lio­nen Men­schen sind hier­zu­lan­de davon betrof­fen. Genau gesagt, gibt es «das Rheu­ma» gar nicht: Gemäss der Rheu­ma­li­ga Schweiz fal­len unter die­sen Begriff rund 200 Erkran­kun­gen mit unter­schied­li­chen Ursa­chen, unter­schied­li­chem Ver­lauf und unter­schied­li­chen Beein­träch­ti­gun­gen. Rheu­ma­ti­sche Beschwer­den zei­gen sich an den Gelen­ken von Armen und Bei­nen sowie der Wir­bel­säu­le, aber auch an Mus­keln, Bän­dern oder Seh­nen und an den Kno­chen. Auch das Ner­ven­sy­stem oder Orga­ne wie Herz, Nie­ren, Lun­ge, Darm, Haut und Augen kön­nen betrof­fen sein

Kin­der­rheu­ma hat schwer­wie­gen­de Folgen

Vie­le Men­schen hal­ten rheu­ma­ti­sche Beschwer­den für typi­sche Alters­er­schei­nun­gen. In der Tat sind mehr­heit­lich älte­re Men­schen davon betrof­fen: Weit ver­brei­te­te For­men wie Arthro­se (Gelenk­ab­nut­zung) und Osteo­po­ro­se (Kno­chen­schwund) gehö­ren zu den dege­ne­ra­ti­ven Erkran­kun­gen, die sich erst im Lau­fe der Zeit aus­prä­gen. Ent­zünd­lich-rheu­ma­ti­sche Beschwer­den kön­nen aber auch Kin­der und sogar Säug­lin­ge tref­fen. In der Schweiz sei etwa eines von 1000 Kin­dern und Jugend­li­chen von einer soge­nann­ten juve­ni­len idio­pa­thi­schen Arthri­tis betrof­fen, schätzt die Rheu­ma­li­ga Schweiz. Rheu­ma­ti­sche Erkran­kun­gen im Kin­des- und Jugend­al­ter sei­en damit häu­fi­ger, als den mei­sten Men­schen – auch Ärz­ten – bekannt sein dürf­te. Die Fol­gen einer Erkran­kung im Kin­des­al­ter sind schwer­wie­gend, weil sich die Betrof­fe­nen noch mit­ten in ihrer kör­per­li­chen, aber auch psy­cho­so­zia­len Ent­wick­lung befin­den. Die Inte­gra­ti­on in Kin­der­gar­ten und Schu­le kann durch die Erkran­kung ein­ge­schränkt sein, etwa, weil die betrof­fe­nen Kin­der nicht am Turn­un­ter­richt oder am Wan­der­tag teil­neh­men können.

Spiel und Spass am Fami­li­en­tag der Rheu­ma­li­ga. Bild: zVg, Rheu­ma­li­ga Schweiz

Ler­nen, mit der Krank­heit umzugehen

Vie­le Eltern und Ange­hö­ri­ge sei­en nach der Dia­gno­se rat­los und such­ten nach Infor­ma­tio­nen zum rich­ti­gen Umgang mit der Erkran­kung ihrer Kin­der, schreibt die Rheu­ma­li­ga Schweiz. Auch die Kin­der selbst müss­ten ler­nen, mit ihrer Krank­heit umzu­ge­hen. Aus die­sem Grund orga­ni­siert die Rheu­ma­li­ga Schweiz jedes Jahr einen Fami­li­en­tag. Ver­schie­de­ne Fach­leu­te infor­mie­ren in Refe­ra­ten, Work­shops und Spie­len über die Krank­heit und ihre Aus­wir­kun­gen. Gleich­zei­tig ist der Fami­li­en­tag aber auch ein Ort der Begeg­nung, an dem Betrof­fe­ne und ihre Ange­hö­ri­gen die Mög­lich­keit haben, Erfah­run­gen aus­zu­tau­schen und Kon­tak­te zu knüpfen.Das Ange­bot ist gemäss der Ver­an­stal­te­rin in der Schweiz ein­zig­ar­tig und erfreut sich gros­ser Beliebt­heit: In den ver­gan­ge­nen zwei Jah­ren nah­men jeweils rund 30 Fami­li­en mit 50 betrof­fe­nen Kin­dern und Jugend­li­chen dar­an teil. Der Fami­li­en­tag 2024 (https://www.rheumaliga.ch/angebote/veranstaltungen/familientag) fin­det am 30. Novem­ber im Semi­nar­ho­tel Bocken in Hor­gen statt. Für die Finan­zie­rung die­ses Anlas­ses ist die Rheu­ma­li­ga Schweiz auf Spen­den angewiesen.

Rheu­ma­li­ga Schweiz

Die 1958 gegrün­de­te Rheu­ma­li­ga Schweiz ist das natio­na­le Kom­pe­tenz­zen­trum für Rheu­ma. Sie ist die Dach­or­ga­ni­sa­ti­on von 17 kan­to­na­len Rheu­ma­li­gen und sechs natio­na­len Pati­en­ten­or­ga­ni­sa­tio­nen. Als erste Anlauf­stel­le für Betrof­fe­ne bie­tet sie nie­der­schwel­li­ge Bera­tun­gen an und ver­netzt als Fort­bil­dungs­stät­te Rheu­ma-Fach­per­so­nen (Ärzt*innen, Apotheker*innen, Pfle­ge­fach­per­so­nen, Physiotherapeut*innen, Ergotherapeut*innen, Medi­zi­ni­sche Praxisassistent*innen, Sozialarbeiter*innen). Sie ist aus­ser­dem Trä­ge­rin von inno­va­ti­ven Ver­sor­gungs­pro­jek­ten, unter ande­rem in der Prä­ven­ti­on und der Grund­ver­sor­gung, und ver­tritt die Inter­es­sen von Men­schen mit chro­ni­schen Erkran­kun­gen. Die Rheu­ma­li­ga Schweiz finan­ziert sich zum Gross­teil über Spen­den, Spon­so­ren und Stif­tungs­bei­trä­ge; knapp 20 Pro­zent der Ein­nah­men sind Mit­tel der öffent­li­chen Hand.

Das Spen­den­ma­ga­zin von StiftungSchweiz rich­tet sich an Spen­de­rin­nen und Spen­der. Es infor­miert über aktu­el­le Pro­jek­te, Trends im Spen­den­markt und gibt Tipps, die das digi­ta­le Spen­den ein­fa­cher machen. Jede zwei­te Woche erscheint ergän­zend der «Do Good» Spen­den-News­let­ter.