Der Sethule Orphans Trust, eine Organisation, die sich der Unterstützung von Waisen in Simbabwe widmet, hat dank der Hilfe von Schweizer Freunden und Unterstützern bedeutende Fortschritte gemacht. Diese Partnerschaft zeigt, wie internationale Zusammenarbeit und gemeinschaftliches Engagement das Leben von Kindern in prekären Lebenssituationen verändern können.
Simbabwe, die ehemalige britische Kronkolonie Südrhodesien, ist ein Binnenstaat im südlichen Afrika. Der Name bedeutet «Steinhäuser» in der Sprache der Shona. Das Land grenzt an Südafrika, Botswana, Sambia und Mosambik. Der Fluss Sambesi bildet die nördliche Grenze zu Sambia, und der Limpopo die südliche zu Südafrika. Die grösste Stadt ist die Hauptstadt Harare. Im Jahr 2005 wurde der Sethule Orphans Trust gegründet, um auf die wachsende Zahl von Waisenkindern im Matopo-Distrikt, südlich der Stadt Bulawayo, zu reagieren. «Damals gab es sehr viele Waisenkinder, die in Familien lebten, in denen Kinder andere Kinder betreuten. Es war traurig zu sehen, wie Kinder sich selbst überlassen waren. Kinder sollten in Familien aufwachsen und das war nicht in Ordnung. Wir stellten ein win-win her für die Kinder und die Familien», erzählt Thabbeth Cotton, Direktorin von Sethule Orphans’ Trust.
Schweizer Unterstützung: Ein entscheidender Beitrag
Die Unterstützung der Schweizer Freunde war von Anfang an entscheidend. Sie halfen dabei, die notwendigen Mittel zu beschaffen, um den Kindern Schulgebühren und Nahrungsmittelergänzungen zur Verfügung zu stellen. «Als wir anfingen, waren sie so klein und dann suchten wir nach Geld, um ihnen mit Schulgebühren und Nahrungsmittelergänzungen für die Familien zu helfen», erklärt Thabbeth Cotton. Durch die Finanzierung und den Bau eines Kindergartens konnte Sethule eine frühkindliche Bildungsstätte errichten, die heute eine der besten in der Region ist. «Wir haben einen Kindergarten gebaut, was sehr speziell war, um unseren Kindern zu helfen. Heute organisieren wir stolz einen der besten Kindergärten in der Region;, so Cotton weiter.
Seiner Familie nachtrauern und Perspektiven erhalten
Sethule Orphans’ Trust hat im Einklang mit den Bedürfnissen der örtlichen Gemeinschaft Vorschulen für Waisen und einheimische Kinder eingerichtet. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Arbeit von Sethule ist die Gründung von Selbsthilfegruppen für die neuen Familien, die Waisenkinder aufnehmen. Diese Gruppen bieten Unterstützung und ermöglichen den Familien, gemeinsam den Verlust ihrer Angehörigen zu bewältigen. «Wir haben positive Erziehungsgruppen geschaffen, um diejenigen zu unterstützen, die die neuen Familien betreuten. Damit sie nicht zu viel von den Kindern erwarteten und ihnen ermöglichten, ihre verlorenen Familien zu betrauern», erklärt Cotton. Es gibt viele Angebote: Altersgerechte Beratungsprogramme für Trauernde sowie ein Selbsthilfe-Gartenprojekt, um die Kinder zu ernähren und ihre Selbstversorgung zu sichern. Für alle Waisenkinder und andere Kinder in Not werden aktiv Geburtsurkunden organisiert. Es werden regelmässig Workshops zu den Themen positive Elternschaft, Konfliktlösung, Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen sowie Religion und Traditionen durchgeführt. Zusätzlich werden Kurse in Bienenzucht, Stricken und Geflügelhaltung angeboten, und es gibt Programme zur Aufklärung über HIV und Sexualität.
Der Erfolg von Sethule zeigt sich auch in der akademischen Laufbahn von besonders begabten der unterstützten Kinder. Ein herausragendes Beispiel ist Caroline, die dank der Unterstützung von Sethule nun Jura studiert. «Caroline, eine der Besten, studiert heute Jura und wurde durch Sethule inspiriert, Anwältin zu werden», erzählt Cotton stolz. Um die schulische Bildung zu unterstützen, hat Sethule Orphans’ Trust ein Stipendien-Programm ins Leben gerufen. In Simbabwe müssen alle Kinder Schulgebühren zahlen, eine Schuluniform tragen und für Schulmaterial sowie weitere Auslagen aufkommen. Das ist für Familien auf dem Land oft eine schwere Bürde. Sethule Orphans’ Trust unterstützt sie punktuell oder übernimmt, wenn nötig, sämtliche Schulauslagen. Besonders begabten Schülerinnen und Schülern wird eine Fortsetzung der Ausbildung in einer Internatsschule ermöglicht und vereinzelt auch ein Universitäts- oder Hochschulstudium.
Nachhaltige Solidarität über alle Grenzen hinweg
Im Jahr 2022 kamen insgesamt 53 Schüler und Studierende in den Genuss des Stipendienfonds. Davon waren 13 in der Grundschule, 34 in der Oberstufe und 6 an einer Hochschule oder Universität. Im Jahr 2023 wurden 55 Kinder und Jugendliche unterstützt, und im Jahr 2024 plant man, 47 Personen zu fördern.
Dank der Unterstützung der Schweizer Freunde konnte Sethule seine Aktivitäten ausbauen und nachhaltige Bildungs- und Betreuungsangebote für Waisenkinder schaffen. «Das beste Ergebnis für mich ist, wenn sie ihrer Liebe zu Sethule Ausdruck geben. Wenn man das hört, weiss man, dass man einen guten Job gemacht hat», sagt Cotton abschliessend.
Die Schweizer Freunde des Sethule Orphans Trust sind ein beeindruckendes Beispiel für die transformative Kraft internationaler Solidarität und Unterstützung. Durch ihr Engagement tragen sie dazu bei, dass Kinder in Simbabwe eine bessere Zukunft haben.
Der Verein Schweizer Freunde von Sethule Orphans’ Trust
Der Verein unterstützt seit 2005 das kleine, vom Staat unabhängige Hilfswerk Sethule Orphans’ Trust. Der Verein informiert über die Situation vor Ort, führt Events durch, schafft Begegnungen und ist aktiv in der Mittelbeschaffung. Im Einklang mit den Bedürfnissen der örtlichen Gemeinschaft hat Sethule Orphans’ Trust Vorschulen für Waisen und einheimische Kinder sowie altersgerechte Beratungsprogramme für Trauernde eingerichtet. Zudem gibt es ein Selbsthilfe-Gartenprojekt, um die Kinder zu ernähren und ihre Selbstversorgung zu sichern. Für alle Waisenkinder und andere Kinder in Not werden aktiv Geburtsurkunden organisiert. Mit einem breiten Netzwerk von Unterstützern und einem starken Fokus auf nachhaltige Bildungs- und Betreuungsangebote hat der Verein massgeblich dazu beigetragen, dass viele Kinder in Simbabwe eine bessere Zukunftsperspektive haben. Die Arbeit des Vereins zeigt eindrucksvoll, wie internationale Zusammenarbeit und gemeinschaftliches Engagement positive Veränderungen bewirken können.