Zur Förderung der Chancengleichheit vergibt die Pestalozzi-Stiftung jährlich Stipendien und Darlehen an Jugendliche von Berg- und Randgebieten, damit diese ihr Ausbildungsziel erreichen können. Dank der unerwartet grosszügigen Spenden im Coronajahr 2020 konnte die Stiftung 311 Stipendien an Jugendliche vergeben.
Viele Jugendliche und junge Erwachsene sind für die Verwirklichung ihrer Aus- oder Weiterbildungswünsche auf fremde finanzielle Hilfe angewiesen. Denn nicht für alle ist es selbstverständlich, diese realisieren zu können. Aufgewachsen in abgelegenen Dörfern in Berggebieten der Schweiz – und dann eine Aus- oder Weiterbildung in der Stadt? Nicht nur Lehrmittel und Studiengebühren müssen gedeckt werden, sondern auch Kosten für Kost und Logis, öffentlichen Verkehr, Verpflegung und vieles mehr.
Musik, Tourismus oder doch lieber Architektur?
Die Pestalozzi-Stiftung möchte junge Menschen bei der Erreichung ihrer Ziele in jedem Bildungszweig unterstützen und ihnen so eine positive Zukunft ermöglichen. Egal ob sie eine musikalische oder eher eine touristische Ausbildung in Betracht ziehen. Zu den Voraussetzungen für einen Stipendienantrag gehört der Wohnort, sprich die Kandidatinnen und Kandidaten müssen in einem schweizerischen Berggebiet aufgewachsen sein. Aber auch Nationalität, Alter und dass die gewünschte Ausbildung vom Bund anerkannt ist, gehören zu den Kriterien. Sind die Voraussetzungen erfüllt, können die Jugendlichen über die Vertrauensperson in ihrer Region ein Gesuch mit Finanzierungsplan einreichen. Ein Stipendium wird nur gewährt, wenn ein Fehlbetrag durch Eltern oder Bewerber:innen nicht selber aufgebracht werden kann. Die Kommission Stipendien entscheidet über die Gewährung und die Höhe des Stipendiums.
Gemäss den Daten aus dem letzten Jahr konnte die Pestalozzi-Stiftung wieder in vielen Bereichen der Sekundarstufe II und der Tertiärstufe Stipendien vergeben. Für die allgemeinbildenden Schulen, beispielsweise die gymnasiale Maturität, waren dies 47 Stipendien. Ähnliche viel wurde mit 42 Stipendien in die berufliche Grundbildung investiert. Am meisten Stipendien hat die Stiftung auf der Tertiärstufe vergeben, insgesamt 222. Die beliebtesten Ausbildungsrichtungen auf dieser Stufe waren Architektur und Ingenieurwissenschaften.
Spitzenreiter Graubünden und Wallis
Die meisten Stipendiat:innen kommen aus den Bergkantonen Graubünden und Wallis. Im vergangenen Jahr waren dies 190 Personen aus beiden Kantonen zusammen. Aus den restlichen Kantonen stammen verhältnismässig viel weniger, nämlich total 121 Personen. Ausschlaggebend sind die Bergzonen.
Erfolgreiches Jahr 2020
Um den jungen Menschen ihre Ausbildungsträume zu ermöglichen, ist die Pestalozzi-Stiftung auf Spenden angewiesen. Für das letzte Jahr war die Stiftung bezüglich Spendenvolumen wenig optimistisch. Sie erwartete einen Spendenrückgang im vergangenen Coronajahr. Doch das Gegenteil trat ein: Sie konnte beinahe einen Spendenrekord verzeichnen. Dank dieser erfreulichen Entwicklung konnte die Pestalozzi-Stiftung alle Vergabungen decken und die Kapitalbasis erhöhen.

Pestalozzi-Stiftung
Mit Stipendien leistet die Pestalozzi-Stiftung einen Beitrag zur Chancengleichheit. Jugendliche können sich auf ihre Ausbildung konzentrieren, diese im Rahmen der Regelstudienzeit erfolgreich abschliessen und ins Berufsleben einsteigen.