Seit 25 Jahren setzt sich die Luzerner Stiftung Dreipunkt für die nachhaltige berufliche und soziale Integration von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein – vermehrt auch in intensiven Eins-zu-eins-Begleitung, die sich ganz nach den individuellen Bedürfnissen der Jugendlichen orientieren.
Junge Menschen stabilisieren, befähigen, ausbilden und ihre Resilienz fördern, um ihnen den Weg in eine selbstbestimmte und erwartungsvolle Zukunft zu ebnen: Diesen Leitgedanken verfolgt die Stiftung Dreipunkt seit einem Vierteljahrhundert. In dieser Zeit haben rund 5000 Jugendliche die verschiedenen Angebote der Stiftung in Anspruch genommen, über 200 haben eine begleitete Ausbildung abgeschlossen. Und die Stiftung baut ihr Angebot laufend aus: So bietet sie in Zusammenarbeit mit dem Kanton und der Stadt Luzern seit 2023 das dreijährige Pilotprojekt «Klasse für Auszeit und Übertritt» an. Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die aufgrund von Verhaltensauffälligkeiten in der Regelklasse nicht mehr tragbar sind. «Bereits im ersten Jahr konnten sämtliche Teilnehmende eine Anschlusslösung finden oder in den normalen Schulbetrieb zurückkehren», berichtet Nicole Spaar, Fachfrau Fundraising bei Dreipunkt. «Die Nachfrage ist sehr gross, sodass wir bereits heute eine Warteliste führen müssen.» Über alle Programme hinweg lieg die Abschlussquote bei hohen 80 Prozent.
Brücke zu selbstbestimmten Leben
Gegründet wurde Dreipunkt 1999 von Heinz Siegenthaler; seit 2010 sind die Angebote unter dem Dach einer Stiftung organsiert. Mit der Organisation wollte Siegenthaler, der bis heute Stiftungsratspräsident ist, jungen Menschen in schwierigen Lebenssituationen eine Brücke zu einem selbstbestimmten Leben bauen. Dabei verfolgt die Stiftung einen ganzheitlichen Ansatz, der über die Arbeitsintegration hinausgeht: «Oft fehlen diesen jungen Menschen nicht nur berufliche Perspektiven, sondern auch die emotionale Stabilität, um die Herausforderungen des Lebens zu meistern», sagt Nicole Spaar. Dank der verschiedenen Förderprogramme – sie reichen von sozialpädagogisch und agogischer Begleitung über Schulunterricht, Berufsorientierung und Lehrbegleitung bis hin zu interner psychotherapeutischer Unterstützung – schafft die Organisation individuelle Lösungen, die nachhaltig wirken; damit adressiert sie insbesondere das SDG 8 «Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum». Dreipunkt arbeitet eng mit Partnern wie der Stadt Luzern, dem Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst Luzern sowie Lehrverbundspartnern zusammen. Zudem betreibt sie unter anderem eine Bio-Holzofenbäckerei, eine USM-Möbelwerkstatt und Gastro‑, Büro- und Holzateliers, in denen die jungen Menschen ihre Talente in verschiedenen Bereichen entdecken und weiterentwickeln können.

Förderprogramm zur Stärkung der Resilienz
Aktuell sammelt Dreipunkt Spenden für ihr grosses Jahresprojekt, ein Förderprogramm für Jugendliche in Krisen, das ihre Resilienz und Handlungsbefähigung fördern soll. Um dem markant steigenden Bedarf an individueller Eins-zu-eins-Begleitung für junge Menschen bedürfnisorientiert gerecht zu werden und den daraus entstehenden Mehraufwand von rund 9000 Franken pro Teilnehmenden zu decken, ist Dreipunkt auf zusätzliche Spenden angewiesen. Zum Setting gehören unter anderem psychosoziale Begleitung, Berufsorientierung, schulische Bildung, Krisenmanagement und Intervention. Das Budget sieht für das Jahresprojekt rund 200’000 Franken vor.
In ihrem zweiten aktuellen Projekt «Kleider machen Leute» ist Dreipunkt auf Spenden angewiesen, um neue, einheitliche Berufskleidung für die jungen Teilnehmenden zu beschaffen. Die Kleidung soll den jungen Teilnehmenden und Mitarbeitenden einen professionellen Eindruck gegenüber der Öffentlichkeit, Sauberkeit und Zugehörigkeitsgefühl vermitteln. Zudem ergänzt sie die Sicherheitsmassnahmen, vor allem in den Werkstätten. «Zuwendungen von Förderstiftungen, privaten Gönnern und aus der Wirtschaft ermöglichen es der Stiftung, weiterhin individuell und wirksam auf die Bedürfnisse junger Menschen einzugehen», sagt Nicole Spaar – damit Jugendliche nicht den Anschluss und die Hoffnung verlieren, sondern ihre Stärken und Talente entfalten und so in eine stabile Zukunft starten können.

Stiftung Dreipunkt
Die Stiftung Dreipunkt hilft Jugendlichen und jungen Erwachsenen beim Berufseinstieg in Form einer ganzheitlichen Betreuung. Dafür vereint sie Beratung, Bildung und Arbeit unter einem Dach; rund 50 Fachkräfte arbeiten mit 100 jungen Teilnehmenden jährlich. Das Hauptziel ist eine dauerhafte und passende Arbeitsstelle, als Basis für ein eigenständiges und zufriedenes Leben. Dabei arbeitet Dreipunkt eng mit Partnern aus Verwaltung und Wirtschaft zusammen. Dreipunkt ist eine gemeinnützige Institution und erhält keinerlei Subventionen.