In Brasilien leben rund sieben Millionen Kinder auf der Strasse: Dies entspricht fast der gesamten Schweizer Bevölkerung. Jedes siebte Kind kämpft jeden Tag ums Überleben und hat keine Perspektiven. Illegale Aktivitäten, wie Diebstahl oder Prostitution, gehören für viele dieser Kinder zum Alltag. Der Verein «Streetworker Kinderhilfswerk Brasilien» holt Kinder von der Strasse und bietet ihnen unter anderem Ausbildungsplätze.
Gemäss Jahresbericht von Amnesty International lebt jedes siebte Kind in Brasilien auf der Strasse. Viele Kinder sind zudem nicht registriert. Sie ziehen in Banden durch die Städte, betteln, stehlen oder durchwühlen Abfälle. Mehr als eine halbe Million Minderjährige geht ausserdem der Prostitution nach. Die Strassenkinder Brasiliens haben oft keine Perspektiven. Viele von ihnen gehen nicht zur Schule und haben noch seltener eine Ausbildung. Sind sie ohne Job, verfallen sie häufig der Kriminalität und den Drogen. Der gemeinnützige Verein «Streetworker Kinderhilfswerk Brasilien» (SKB) bietet Kurse zur Alphabetisierung und Suchtprävention an und fördert Ausbildungsplätze in Recife, Brasilien. Mit dem Projekt «Street Food Brasil» will SKB Jugendlichen eine gastronomische Ausbildung ermöglichen.
Street Food Brasil
Das SKB hat ein neues Projekt auf die Beine gestellt, welches den Berufseinstieg für Jugendliche ermöglichen soll. Mit «Street Food Brasil» erhalten junge Menschen die Chance, eine Ausbildung in der Gastronomie mit anerkanntem Diplom zu absolvieren. Die Strassenkinder werden vom Hilfswerk auf die Arbeitswelt vorbereitet und erhalten die notwendigen Grundlagen. In der Ausbildungsküche zeigt der Lehrmeister vor, wie köstliche Speisen zubereitet werden. Dabei werden regionale und kulturelle Einflüsse in der Küche berücksichtigt. Auch fördert das SKB das Umweltbewusstsein der Kinder und Jugendlichen. Beispielsweise wird biologisch abbaubares Einweggeschirr verwendet. Das Einzigartige am Projekt: Mit dem Foodtruck können die Jugendlichen das Gelernte sogleich unter Beweis stellen. Der Foodtruck kommt auch im Catering für Firmen, Events und Festivals zum Einsatz. Hierdurch können die Lernenden mithilfe einer bunten «Gastronomie-Palette» breite Erfahrungen sammeln und vor allem für ihr späteres Berufsleben profitieren. Der Imbisswagen zirkuliert zudem auf den Strassen und Plätzen der Millionenstadt Recife. Mit dieser mobilen Küche können die Jugendlichen nicht nur Erfahrung sammeln und Erträge erwirtschaften, sondern auch für andere Strassenkinder ein Vorbild und eine Inspiration sein. Diese sollen durch das Projekt ermutigt werden. Allein in Recife leben rund 750 Kinder und Jugendliche permanent auf der Strasse.
Die Ausbildung
Das neue Projekt des SKB startet mit zehn Lernenden im ersten Lehrjahr als (Hilfs-)Köchin bzw. (Hilfs-)Koch. In jedem Ausbildungsjahr sollen zehn weitere Jugendliche dazukommen. Die Ausbildung dauert insgesamt drei Jahre. Das Programm bildet die Lernenden in der Küche aus. Die Jugendlichen erhalten Praxiserfahrung auf dem Foodtruck im Tagesgeschäft, im Catering und in der Eventküche. Daneben gehört für die Jugendlichen auch die theoretische Ausbildung zum Programm. Sie werden regelmässig in Berufs- und Geschäftskunde geschult. Mit einem erfolgreichen Abschluss erhalten die Lernenden ein landesweit anerkanntes Berufs-Diplom. Das SKB plant ausserdem, das Ausbildungsprogramm mit weiteren Lebensmittelberufen zu erweitern. Es sollen Ausbildungsplätze als Metzger*in, Bäcker*in, Konditor*in-Confiseur*in und Restaurantfachfrau bzw. ‑fachmann geschaffen werden. Das SKB ist überzeugt, jedes Kind mit einem erfolgreichen Schul- und Berufsbildungsabschluss trägt zu einer besseren und nachhaltigen Entwicklung Brasiliens bei.
Perspektiven
In den letzten Jahren betreute die Partnerorganisation des SKB insgesamt rund 330 Kinder und Jugendliche. Mit Erfolg, denn über 60 Prozent konnte das Hilfswerk reintegrieren oder in ihre Familien zurückführen. Zudem konnten sie den Zugang zu Gesundheits- und Sozialdiensten sowie der Schule herstellen. Die Arbeit des Kinderhilfswerks stösst auf positive Resonanz. Deshalb möchte das SKB mit dem neuen Projekt «Street Food Brasil» an der etablierten Betreuung anknüpfen und eine weiterführende Betreuung von Strassenkindern bis hin zum Berufsabschluss und schlussendlich einen Berufseinstieg ermöglichen. Das SKB leistet einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung Brasiliens. Mit einer Spende können Sie den gemeinnützigen Verein unterstützen.
Streetworker Kinderhilfswerk Brasilien (SKB)
Das Streetworker Kinderhilfswerk Brasilien (SKB) möchte den Strassenkindern in Brasilien eine Perspektive geben. Allein in der brasilianischen Stadt Recife leben rund 750 Kinder und Jugendliche auf der Strasse. Überlebenskampf, ungeregelter Tagesablauf, Drogenmissbrauch, Gewalt und vieles mehr gehören für sie zur Norm. Die Schweizer Kinderhilfsorganisation nimmt sich diesem Problem an, mit dem Ziel, die Chancen der Strassenkinder zu verbessern. Dabei kommen in der Einrichtung, in der Schulung und Förderung der Kinder christliche Werte zum Tragen. Mit seinem Gastronomie-Projekt «Street Food Brasil» ist der Verein karitativ tätig.