Bild Peter Rieser mit-Team-in-Recife, zVg SKB

Per­spek­ti­ven für Bra­si­li­ens Strassenkinder

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In Bra­si­li­en leben rund sie­ben Mil­lio­nen Kin­der auf der Stras­se: Dies ent­spricht fast der gesam­ten Schwei­zer Bevöl­ke­rung. Jedes sieb­te Kind kämpft jeden Tag ums Über­le­ben und hat kei­ne Per­spek­ti­ven. Ille­ga­le Akti­vi­tä­ten, wie Dieb­stahl oder Pro­sti­tu­ti­on, gehö­ren für vie­le die­ser Kin­der zum All­tag. Der Ver­ein «Street­wor­ker Kin­der­hilfs­werk Bra­si­li­en» holt Kin­der von der Stras­se und bie­tet ihnen unter ande­rem Ausbildungsplätze.

Gemäss Jah­res­be­richt von Amne­sty Inter­na­tio­nal lebt jedes sieb­te Kind in Bra­si­li­en auf der Stras­se. Vie­le Kin­der sind zudem nicht regi­striert. Sie zie­hen in Ban­den durch die Städ­te, bet­teln, steh­len oder durch­wüh­len Abfäl­le. Mehr als eine hal­be Mil­li­on Min­der­jäh­ri­ge geht aus­ser­dem der Pro­sti­tu­ti­on nach. Die Stras­sen­kin­der Bra­si­li­ens haben oft kei­ne Per­spek­ti­ven. Vie­le von ihnen gehen nicht zur Schu­le und haben noch sel­te­ner eine Aus­bil­dung. Sind sie ohne Job, ver­fal­len sie häu­fig der Kri­mi­na­li­tät und den Dro­gen. Der gemein­nüt­zi­ge Ver­ein «Street­wor­ker Kin­der­hilfs­werk Bra­si­li­en» (SKB) bie­tet Kur­se zur Alpha­be­ti­sie­rung und Sucht­prä­ven­ti­on an und för­dert Aus­bil­dungs­plät­ze in Reci­fe, Bra­si­li­en. Mit dem Pro­jekt «Street Food Bra­sil» will SKB Jugend­li­chen eine gastro­no­mi­sche Aus­bil­dung ermöglichen.

Street Food Brasil

Das SKB hat ein neu­es Pro­jekt auf die Bei­ne gestellt, wel­ches den Berufs­ein­stieg für Jugend­li­che ermög­li­chen soll. Mit «Street Food Bra­sil» erhal­ten jun­ge Men­schen die Chan­ce, eine Aus­bil­dung in der Gastro­no­mie mit aner­kann­tem Diplom zu absol­vie­ren. Die Stras­sen­kin­der wer­den vom Hilfs­werk auf die Arbeits­welt vor­be­rei­tet und erhal­ten die not­wen­di­gen Grund­la­gen. In der Aus­bil­dungs­kü­che zeigt der Lehr­mei­ster vor, wie köst­li­che Spei­sen zube­rei­tet wer­den. Dabei wer­den regio­na­le und kul­tu­rel­le Ein­flüs­se in der Küche berück­sich­tigt. Auch för­dert das SKB das Umwelt­be­wusst­sein der Kin­der und Jugend­li­chen. Bei­spiels­wei­se wird bio­lo­gisch abbau­ba­res Ein­weg­ge­schirr ver­wen­det. Das Ein­zig­ar­ti­ge am Pro­jekt: Mit dem Food­truck kön­nen die Jugend­li­chen das Gelern­te sogleich unter Beweis stel­len. Der Food­truck kommt auch im Cate­ring für Fir­men, Events und Festi­vals zum Ein­satz. Hier­durch kön­nen die Ler­nen­den mit­hil­fe einer bun­ten «Gastro­no­mie-Palet­te» brei­te Erfah­run­gen sam­meln und vor allem für ihr spä­te­res Berufs­le­ben pro­fi­tie­ren. Der Imbiss­wa­gen zir­ku­liert zudem auf den Stras­sen und Plät­zen der Mil­lio­nen­stadt Reci­fe. Mit die­ser mobi­len Küche kön­nen die Jugend­li­chen nicht nur Erfah­rung sam­meln und Erträ­ge erwirt­schaf­ten, son­dern auch für ande­re Stras­sen­kin­der ein Vor­bild und eine Inspi­ra­ti­on sein. Die­se sol­len durch das Pro­jekt ermu­tigt wer­den. Allein in Reci­fe leben rund 750 Kin­der und Jugend­li­che per­ma­nent auf der Strasse.

Berufs­kun­de zVg SBK

Die Aus­bil­dung

Das neue Pro­jekt des SKB star­tet mit zehn Ler­nen­den im ersten Lehr­jahr als (Hilfs-)Köchin bzw. (Hilfs-)Koch. In jedem Aus­bil­dungs­jahr sol­len zehn wei­te­re Jugend­li­che dazu­kom­men. Die Aus­bil­dung dau­ert ins­ge­samt drei Jah­re. Das Pro­gramm bil­det die Ler­nen­den in der Küche aus. Die Jugend­li­chen erhal­ten Pra­xis­er­fah­rung auf dem Food­truck im Tages­ge­schäft, im Cate­ring und in der Event­kü­che. Dane­ben gehört für die Jugend­li­chen auch die theo­re­ti­sche Aus­bil­dung zum Pro­gramm. Sie wer­den regel­mäs­sig in Berufs- und Geschäfts­kun­de geschult. Mit einem erfolg­rei­chen Abschluss erhal­ten die Ler­nen­den ein lan­des­weit aner­kann­tes Berufs-Diplom. Das SKB plant aus­ser­dem, das Aus­bil­dungs­pro­gramm mit wei­te­ren Lebens­mit­tel­be­ru­fen zu erwei­tern. Es sol­len Aus­bil­dungs­plät­ze als Metzger*in, Bäcker*in, Konditor*in-Confiseur*in und Restau­rant­fach­frau bzw. ‑fach­mann geschaf­fen wer­den. Das SKB ist über­zeugt, jedes Kind mit einem erfolg­rei­chen Schul- und Berufs­bil­dungs­ab­schluss trägt zu einer bes­se­ren und nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung Bra­si­li­ens bei.

Per­spek­ti­ven

In den letz­ten Jah­ren betreu­te die Part­ner­or­ga­ni­sa­ti­on des SKB ins­ge­samt rund 330 Kin­der und Jugend­li­che. Mit Erfolg, denn über 60 Pro­zent konn­te das Hilfs­werk reinte­grie­ren oder in ihre Fami­li­en zurück­füh­ren. Zudem konn­ten sie den Zugang zu Gesund­heits- und Sozi­al­dien­sten sowie der Schu­le her­stel­len. Die Arbeit des Kin­der­hilfs­werks stösst auf posi­ti­ve Reso­nanz. Des­halb möch­te das SKB mit dem neu­en Pro­jekt «Street Food Bra­sil» an der eta­blier­ten Betreu­ung anknüp­fen und eine wei­ter­füh­ren­de Betreu­ung von Stras­sen­kin­dern bis hin zum Berufs­ab­schluss und schluss­end­lich einen Berufs­ein­stieg ermög­li­chen. Das SKB lei­stet einen wich­ti­gen Bei­trag zur nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung Bra­si­li­ens. Mit einer Spen­de kön­nen Sie den gemein­nüt­zi­gen Ver­ein unterstützen.

Street­wor­ker Kin­der­hilfs­werk Bra­si­li­en (SKB)

Das Street­wor­ker Kin­der­hilfs­werk Bra­si­li­en (SKB) möch­te den Stras­sen­kin­dern in Bra­si­li­en eine Per­spek­ti­ve geben. Allein in der bra­si­lia­ni­schen Stadt Reci­fe leben rund 750 Kin­der und Jugend­li­che auf der Stras­se. Über­le­bens­kampf, unge­re­gel­ter Tages­ab­lauf, Dro­gen­miss­brauch, Gewalt und vie­les mehr gehö­ren für sie zur Norm. Die Schwei­zer Kin­der­hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on nimmt sich die­sem Pro­blem an, mit dem Ziel, die Chan­cen der Stras­sen­kin­der zu ver­bes­sern. Dabei kom­men in der Ein­rich­tung, in der Schu­lung und För­de­rung der Kin­der christ­li­che Wer­te zum Tra­gen. Mit sei­nem Gastro­no­mie-Pro­jekt «Street Food Bra­sil» ist der Ver­ein kari­ta­tiv tätig.

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