Über vier Millionen Menschen sind bereits aus der Ukraine geflüchtet. Die Zahl ist steigend. Der Einsatz der Nothilfeorganisation Medair läuft auf Hochdruck. Sie hilft, wo Hilfe gebraucht wird. Mit dem Projekt «Lebensrettende Nothilfe für Geflüchtete aus der Ukraine» setzt Medair in den Bereichen Gesundheit, Notunterkünfte und Nothilfeartikel an.
«Diese Krise weitet sich unglaublich schnell aus und bringt Menschen an ihre Grenzen – ihre Situation verändert sich stündlich», sagt James McDowell, Leiter des globalen Nothilfeteams, und fügt hinzu: «Es ist wichtig, dass wir schnell helfen.» Die Krise hat gravierende Folgen. Viele Menschen haben ihre Häuser und ihr Hab und Gut verloren. Die Mehrheit der aus der Ukraine Geflüchteten sucht Schutz in Polen. Medair stellt Nothilfe für ukrainische Geflüchtete in Polen und Binnenvertriebene in der Ukraine in den Bereichen Gesundheit, Notunterkünfte und Nothilfeartikel zur Verfügung.
Das Nothilfeprojekt
Die Projektmassnahmen von Medair greifen auf verschiedenen Ebenen. Alle haben zum Ziel, Geflüchtete aus der Ukraine zu unterstützen. Voraussichtlich kann die Organisation 160’000 Geflüchtete mit ihren Hilfestellungen erreichen. Um die Massnahmen wirkungsvoll und rasch umzusetzen, wirkt Medair direkt selbst vor Ort, unterstützt Aufnahmezentren und pflegt eine enge Kooperation mit lokalen Freiwilligeninitiativen, gemeinnützigen Organisationen und Netzwerken für psychosoziale Unterstützung. Zum Schutz der Geflüchteten vor Menschenhandel und Ausbeutung führt Medair Massnahmen durch, um sicherzustellen, dass die Geflüchteten über ihre Rechte in Bezug auf Unterkunft und Beschäftigung informiert sind. Polnische und ukrainische Gastfamilien erhalten Unterstützung bei der Aufnahme von Geflüchteten für einen längeren Zeitraum. Das gesamte Massnahmenpaket lässt sich hauptsächlich mit Hilfe von Spendengeldern umsetzen.
Helfen, wo Hilfe gebraucht wird
Medair stellt lebenswichtige Güter bereit. Es sind schon die kleinen Dinge, die für betroffene Menschen von enormem Wert sind. Seien es Zelte, Matratzen, Decken oder Heizungen. Medair möchte diese Leistungen standardisieren, aufrechterhalten und sich zugleich für eine stabile Lieferkette von Hilfsgütern nach Polen und in die Ukraine einsetzen. An Grenzübergängen unterstützt Medair lokale Aufnahmezentren mit bedarfsangepasster Hilfe und gesundheitlicher Erstversorgung. Denn inmitten der Kampfhandlungen grassiert weiter die Coronapandemie. Medair verteilt zu deren Eindämmung Schutzmasken. Und auch in der Ukraine stellt die Organisation weiteres medizinisches Material für Gesundheitspersonal und entsprechende Einrichtungen zur Verfügung.
Menschen kennen ihre eigenen Bedürfnisse selbst am besten. Bei Geflüchteten ist es nicht anders. «Übliche» Hilfsmittel sind nicht immer das, was die Menschen gerade brauchen. Aus diesem Grund prüft Medair die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung in Form von Bargeldhilfe einzuführen. Bedürftige können dadurch Güter ihrer Wahl lokal einkaufen. Dies stärkt daneben die örtliche Wirtschaft, die aufgrund der gegenwärtigen Situation sowieso schon leidet. Aber auch der psychosozialen Unterstützung wird Rechnung getragen, Medair führt für freiwillige Mitarbeitende Schulungen in diesem Bereich durch, überwiegend vor Ort in den Aufnahmezentren. Sie greifen zentrale Themen, wie psychologische Selbsthilfe und Traumata in akuten Kriegssituationen auf. Darüber hinaus engagiert sich Medair stark für angemessene Notunterkünfte, Verfügbarkeit von Wasser und sanitären Anlagen. Hilfe ist sowohl in der medizinischen als auch in der psychologischen Versorgung von Nöten.
Medair
Medair ist eine international tätige humanitäre Hilfsorganisation, die in der Schweiz gegründet wurde. Seit 1989 setzt sich die Organisation gegen menschliches Leid weltweit ein. Und dies auch in den entlegensten Ecken der Welt. Medair ist spezialisiert auf die Unterstützung in den Bereichen Gesundheit und Ernährung, Wasser, sanitäre Versorgung und Hygiene, Unterkünfte sowie Infrastruktur. Ihre Erfahrung und Expertise bringt Medair in das oben beschriebene Projekt «Lebensrettende Nothilfe für Geflüchtete aus der Ukraine» ein. Das Budget des Projekts wird auf rund siebeneinhalb Millionen Franken geschätzt. Bislang besteht eine Finanzierungslücke von knapp 700’000 Franken. Mit Ihrem Beitrag an das Projekt können Sie notleidenden Menschen in der Ukraine und in Polen helfen.