TANNE Schweizerische Stiftung fuer Taubblinde in Langnau a.A. Bild kawara.com Copyright Tanne/Tom Kawara Veroeffentlichung nur mit ausdruecklicher Genehmigung der Stiftung Tanne. Herbst 2009

Mit allen Sin­nen erleben

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Die Schwei­ze­ri­sche Stif­tung für Taub­blin­de möch­te ihren gros­sen Innen­hof begrü­nen. Hoch­bee­te mit diver­sen Kräu­tern und Gemü­se­sor­ten sol­len Klient:innen zum Tasten und Rie­chen ein­la­den und einen Begeg­nungs­ort schaf­fen. Mit dem Gärt­nern ler­nen die Klient:innen die bio­lo­gi­sche Viel­falt und die Bedeu­tung der Natur näher kennen.

Für vie­le Men­schen mit einer ange­bo­re­nen Hör­seh-Behin­de­rung und ver­wand­ter mehr­fa­cher Sin­nes­be­hin­de­rung bie­tet die Tan­ne, die Schwei­ze­ri­sche Stif­tung für Taub­blin­de, ein Zuhau­se. Der Gebäu­de­kom­plex der Tan­ne ist weit­läu­fig und bie­tet vie­le Mög­lich­kei­ten für Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten. Nun plant die Stif­tung, ihren gros­sen Innen­hof auf­zu­wer­ten. Mit Hoch­bee­ten möch­te sie das Are­al begrü­nen und einen Mehr­wert für ihre Klient:innen schaf­fen. «Die Natur näher brin­gen und sie mit allen Sin­nen für die Klient:innen erleb­bar machen», erklärt die Pro­jekt­lei­te­rin, Tina Fur­rer, ist das Ziel des Projekts. 

Erle­ben, ler­nen und geniessen

Der gros­se Innen­hof der Tan­ne wirkt aktu­ell eher kahl und leer. Dies möch­te die Stif­tung ändern. «Für uns ist es wich­tig, eine posi­ti­ve Aus­strah­lung und ein för­dern­des Kli­ma unse­ren Klient:innen bie­ten zu kön­nen», sagt Tina Fur­rer. «Pflan­zen eig­nen sich dazu her­vor­ra­gend. Sie bele­ben, brin­gen Far­be, ver­sprü­hen geschmack­vol­le Düf­te und sind mit allen Sin­nen erleb­bar.» Mit dem Bau von Hoch­bee­ten im Innen­hof erhofft sich die Tan­ne, einen Ort zu schaf­fen, der viel­sei­tig genutzt wer­den kann. Die Sin­ne der Klient:innen sol­len ange­regt wer­den, etwa durch Tasten und Rie­chen. Auch Spa­zie­ren im Grü­nen und Gärt­nern wer­den mög­lich. Die Hoch­bee­te mit ihren Kräu­tern, Früch­ten und Gemü­sen bie­ten dar­über hin­aus span­nen­des Unter­richts­ma­te­ri­al für schul­pflich­ti­ge Klient:innen oder für The­ra­pien im Frei­en. Auch die Hoch­bee­te fun­gie­ren als Ori­en­tie­rungs­hil­fe für Klient:innen mit Seh­be­hin­de­rung. Ihnen möch­te die Tan­ne die Mobi­li­tät auf dem gros­sen Innen­hof erleichtern.

Für alle erleb­bar machen

Beim Bau der Hoch­bee­te ach­tet die Tan­ne dar­auf, dass die­se für alle Klient:innen zugäng­lich sind. Für Klient:innen mit Seh­be­hin­de­rung bie­ten sie eine tak­ti­le Ori­en­tie­rungs­hil­fe und Klient:innen mit leich­ter Geh­be­hin­de­rung kön­nen sie als eine Art Stüt­ze die­nen. Tina Fur­rer sagt: «Wir möch­ten, dass unse­re Klient:innen die Hoch­bee­te mög­lichst selb­stän­dig besu­chen und erle­ben kön­nen». Dazu plant die Tan­ne ent­spre­chen­de Sicher­heits­mass­nah­men, wie das Mon­tie­ren von Hand­läu­fen in opti­ma­len Abstän­den oder enge Durch­gän­ge zwi­schen den Hoch­bee­ten. Zudem hilft, dass der gros­se Innen­hof von allen Wohn­grup­pen aus gut erreich­bar ist und die erwach­se­nen Klient:innen kom­men auf ihrem Weg zur Arbeit an den Hoch­bee­ten vor­bei. Als zusätz­li­che Ori­en­tie­rungs­hil­fe plant die Stif­tung beim Bau der Hoch­bee­te diver­ses Mate­ri­al ein, ver­schie­de­nes Holz und Stein. Durch das Erta­sten des Mate­ri­als erken­nen die Klient:innen mit einer Seh­be­hin­de­rung ihren Stand­ort. «Auch die Höhe der Hoch­bee­te wol­len wir pas­send für alle Klient:innen anle­gen», sagt Tina Fur­rer, «damit auch Kin­der oder Men­schen im Roll­stuhl die Bee­te gut erreichen.» 

Hoch­beet beim Ate­lier, zVg Tanne

Pflan­zen, wel­che die Sin­ne anregen

Die Tan­ne möch­te die Hoch­bee­te abwechs­lungs­reich bepflan­zen. Dabei ist eines klar: Pflan­zen, die ver­schie­de­ne Sin­ne anre­gen, wie Rie­chen, Tasten, Schmecken und Sehen ste­hen im Fokus. Daher eig­nen sich Pflan­zen mit inten­si­vem Duft, wie Laven­del und Pfef­fer­min­ze, oder Ess- und gut Ertast­ba­res, wie Toma­ten und Gur­ken, beson­ders gut. 

Für die Umset­zung des Pro­jekts «Hoch­bee­te» ist die Tan­ne auf Spen­den ange­wie­sen. Die Kosten belau­fen sich auf 14’000 Fran­ken. Dar­in ent­hal­ten sind die Arbei­ten eines Land­schafts­ar­chi­tek­ten und der Bau und die Bepflan­zung der Hochbeete.

Tan­ne – die Schwei­ze­ri­sche Stif­tung für Taubblinde

Die Tan­ne wur­de im ver­gan­ge­nen Monat 52 Jah­re alt. Das Kom­pe­tenz-Zen­trum befin­det sich in Lang­nau am Albis, im Kan­ton Zürich. Seit ihrer Grün­dung för­dert und unter­stützt die Stif­tung Men­schen mit ange­bo­re­ner Hör­seh-Behin­de­rung; Kin­der wie auch Erwach­se­ne. Das Ange­bot der Tan­ne ist viel­sei­tig. Es beinhal­tet auf­su­chen­de Lei­stun­gen wie Bera­tung, Heil­päd­ago­gi­sche Früh­erzie­hung oder Schu­lun­gen sowie Ange­bo­te im Zen­trum wie beglei­te­tes Woh­nen, eine Kin­der­ta­ges­stät­te, Schul­un­ter­richt, Arbeits­plät­ze und The­ra­pien. Der Tan­ne ist es wich­tig, die Par­ti­zi­pa­ti­on der Klient:innen in allen Lebens­be­rei­chen zu för­dern. Aus­tausch und der Kon­takt zur Welt und dem Gegen­über bil­den die ent­schei­den­de Basis für Ler­nen und Ent­wick­lung. Die Stif­tung ver­fügt über kan­to­na­le Lei­stungs­auf­trä­ge. Trotz­dem ist die Tan­ne auf Spen­den ange­wie­sen, da die öffent­li­chen Gel­der nicht für die Finan­zie­rung aller Ange­bo­te aus­rei­chen. Wie etwa für das oben beschrie­be­ne Pro­jekt «Hoch­bee­te».

Das Spen­den­ma­ga­zin von StiftungSchweiz rich­tet sich an Spen­de­rin­nen und Spen­der. Es infor­miert über aktu­el­le Pro­jek­te, Trends im Spen­den­markt und gibt Tipps, die das digi­ta­le Spen­den ein­fa­cher machen. Jede zwei­te Woche erscheint ergän­zend der «Do Good» Spen­den-News­let­ter.