Ler­nen mög­lich machen

Zuletzt aktualisiert:

Ein Zugang zu Bil­dung ist in vie­len Län­dern nicht selbst­ver­ständ­lich. Ein Bei­spiel hier­zu ist Togo. Der Staat schreibt ins­ge­samt sechs obli­ga­to­ri­sche Schul­jah­re vor. Doch auf Jugend­li­che länd­li­cher Gebie­te oder städ­ti­scher Armuts­vier­tel wird kaum Rück­sicht genom­men. Sie wer­den indi­rekt am Bil­dungs­zu­gang gehin­dert. Der Schwei­zer Ver­ein «Swiss Edu­ca­ti­on and Employment Trans­fer», kurz SWEET, möch­te dies ändern.

Vie­len jun­gen Men­schen in Togo wird der Zugang zu Bil­dung indi­rekt ver­wehrt. Per Gesetz schreibt der Staat sechs obli­ga­to­ri­sche Schul­jah­re vor, doch küm­mert er sich kaum um Benach­tei­lig­te. Vie­len Jugend­li­chen aus länd­li­chen Gebie­ten oder aus ärme­ren Stadt­vier­teln ist es aus finan­zi­el­len und gesell­schaft­li­chen Grün­den oder ein­fach auf­grund zu gros­ser Distan­zen nicht mög­lich, eine Schu­le zu besu­chen. Ohne Bil­dung ver­lie­ren sie ihre Lebens­per­spek­ti­ven. Sie ver­fal­len häu­fig dem Nichts­tun, dem Dro­gen­kon­sum oder betrei­ben ille­ga­ler Geschäf­te. Swiss Edu­ca­ti­on and Employment Trans­fer (SWEET) wirkt die­ser Ent­wick­lung mit dem Bau und Betrei­ben einer Schu­le in Kara, Togo, entgegen.

Ein Zen­trum für Berufsbildung

Der Schwei­zer Ver­ein SWEET möch­te den jun­gen Men­schen im Togo die Mög­lich­keit zur Berufs­bil­dung schaf­fen. Zusam­men mit loka­len Unter­neh­men und der ein­hei­mi­schen Bevöl­ke­rung bau­te SWEET im togo­le­si­schen Kara ein Zen­trum für Berufs­bil­dung. Der Betrieb wur­de 2018 auf­ge­nom­men. Und das mit gros­sem Erfolg. Seit­her erler­nen rund 100 Schüler*innen jähr­lich einen hand­werk­li­chen Beruf. Euro­päi­sche und ein­hei­mi­sche Fach­kräf­te unter­rich­ten nebst berufs­spe­zi­fi­schem Wis­sen auch wirt­schaft­li­ches Grund­wis­sen, Fran­zö­sisch, Eng­lisch, Mathe­ma­tik und Sport. Die Ler­nen­den wer­den zu Elektriker*innen, Maurer*innen oder Landwirt*innen aus­ge­bil­det. Die­se Beru­fe haben vie­le Per­spek­ti­ven in Togo. Die jun­gen Men­schen kön­nen dank die­ser Aus­bil­dun­gen mit viel Zuver­sicht ihrer Zukunft ent­ge­gen­blicken. Mit dem bedürf­nis­ori­en­tier­ten Bil­dungs­an­ge­bot von SWEET wer­den die Inter­es­sen der Schüler*innen in prak­ti­scher Umset­zung gezielt geför­dert. Aus­ser­dem unter­stützt der Ver­ein die jun­gen Frau­en und Män­ner nach dem Abschluss bei der Stel­len­su­che oder gar beim Auf­bau ihres eige­nen Geschäfts. Mit die­sen Ange­bo­ten för­dert der Schwei­zer Ver­ein eine lang­fri­sti­ge per­sön­li­che und beruf­li­che Inte­gra­ti­on in wirt­schaft­li­cher wie auch in gesell­schaft­li­cher Hin­sicht. Esso­di­nam Ali­ti­loh ist selbst Togo­le­se und im Vor­stand von SWEET. Er besucht die Schu­le regel­mäs­sig und sorgt für deren Ent­wick­lung im Sin­ne des gemein­nüt­zi­gen Vereins. 

Gros­se Nach­fra­ge – kei­ne staat­li­che Unterstützung

Das Bil­dungs­an­ge­bot von SWEET ist sehr gefragt. Vie­le Schüler*innen neh­men einen wei­ten Weg auf sich, um am Unter­richt teil­zu­neh­men. Häu­fig sind sie auch zu Fuss unter­wegs. Trotz der star­ken Nach­fra­ge unter­stützt der Staat das Pro­jekt finan­zi­ell nicht. Ein Betriebs­jahr kostet die Schu­le im Schnitt rund 40’000 Fran­ken. Der Bau wur­de voll­um­fäng­lich mit Spen­den­gel­dern finan­ziert. Spen­den ermög­li­chen eben­falls den lau­fen­den Betrieb. Der Ver­ein SWEET plant nun eine Erwei­te­rung der Schul­an­la­ge: Es soll ein neu­es Gebäu­de mit Schlaf­plät­zen, einer Men­sa, Bade­zim­mern und Gar­de­ro­ben ent­ste­hen, also ein Inter­nat. SWEET möch­te den Schüler*innen ent­ge­gen­kom­men, die von weit her kom­men. Der Ver­ein sam­melt Spen­den für die Rea­li­sie­rung des Inter­nats. Der Kosten­punkt liegt bei 100’000 Fran­ken. Mit einer Spen­den kön­nen Sie das Pro­jekt unterstützen.

Swiss Edu­ca­ti­on and Employment Transfer

Der gemein­nüt­zi­ge Ver­ein Swiss Edu­ca­ti­on and Employment Trans­fer (SWEET) wur­de 2012 von Gym­na­si­al- und Berufs­schul­lehr­per­so­nen gegrün­det. Das Ziel liegt dar­in, den jun­gen Men­schen im Togo Zukunfts­per­spek­ti­ven zu ermög­lich und damit eine nach­hal­ti­ge Lösung zu gestal­ten. Das Schul­an­ge­bot von SWEET bie­tet eine soli­de Grund­aus­bil­dung und imple­men­tiert die Schwei­zer Berufs­bil­dung erfolg­reich in Kara, Togo. Mit dem Pro­jekt setzt SWEET ein Zei­chen für glo­ba­le Chan­cen­gleich­heit und Ent­wick­lungs­hil­fe. Den Absolvent*innen wird der Weg in die Arbeits­welt und zugleich in eine siche­re Zukunft geebnet.

Das Spen­den­ma­ga­zin von StiftungSchweiz rich­tet sich an Spen­de­rin­nen und Spen­der. Es infor­miert über aktu­el­le Pro­jek­te, Trends im Spen­den­markt und gibt Tipps, die das digi­ta­le Spen­den ein­fa­cher machen. Jede zwei­te Woche erscheint ergän­zend der «Do Good» Spen­den-News­let­ter.