Das Kinderbüro Basel führt regelmässig gemeinsam mit dem Erziehungsdepartement Basel-Stadt das Projekt «KinderMitWirkung» durch. Innerhalb des Projekts dürfen Kinder Ideen für eine kinderfreundliche Stadt sammeln, entwickeln, im Rathaus vorstellen und im Idealfall umsetzen. Durch das Projekt sollen die Kinder Gehör erhalten.
Kinder wissen selbst am besten, was sie brauchen – davon ist der Verein Kinderbüro Basel überzeugt. «Aus diesem Grund setzten wir uns für Kinderanliegen und Kinderrechte ein», sagt Mirjam Rotzler, Geschäftsführerin des Kinderbüros. Ein kinderfreundliches Basel und Kinderpartizipation liegen dem Verein am Herzen. Aus diesem Grund gibt das Kinderbüro mit dem Projekt «KinderMitWirkung» den Kindern in Basel eine Stimme: Sie dürfen Ideen für ein kinderfreundliches Basel entwerfen, diese im Rathaus vorstellen und bestenfalls umsetzen. Das Projekt trifft auf eine hohe Nachfrage. Immer mehr Kinder wollen mitmachen. Deshalb führt das Kinderbüro das Projekt neu jährlich, statt wie bisher zweijährlich durch.
Den Kindeswillen berücksichtigen
Das Kinderbüro verschafft mit seinem Projekt «KinderMitWirkung» den Kindern aus Basel-Stadt Gehör. Und das ist berechtigt. Laut Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention (UN-KRK) haben Kinder das Recht auf Beteiligung. Das heisst, sie dürfen ihre Meinung äussern und haben das Recht auf Anhörung in allen Lebensbelangen, die das Kind betreffen. Mirjam Rotzler bedauert: «Viele Entscheide, die Kinder betreffen, werden ausschliesslich von Erwachsenen getroffen.» Mit dem städtische Beteiligungsforum «KinderMitWirkung» zeigt das Kinderbüro auf, was Kinderpartizipation bedeutet und welcher Mehrwert daraus resultiert.
Das Projekt
Basler Schulkinder von der zweiten bis zur sechsten Schulklasse können am Projekt teilnehmen. Sie dürfen Ideen für eine kinderfreundliche Stadt Basel spielerisch sammeln, entwerfen und gemeinsam mit Expert:innen besprechen. In einem nächsten Schritt stellen die Kinder ihre Ideen im Rathaus wichtigen Politiker:innen vor. Danach wird deren Umsetzbarkeit von der Regierung geprüft und die Kinder erhalten eine Rückmeldung, was möglich ist und in welchem Rahmen, oder aber was nicht machbar ist und warum. «Je nach Möglichkeit werden die Ideen schliesslich umgesetzt», sagt Mirjam Rotzler. «Die Vorschläge der Kinder sind sehr kreativ und vielseitig», meint die Geschäftsführerin des Kinderbüros. Ideen, die entstehen, reichen von einem Schneeberg über einen Trottiweg bis hin zu einem mobilen Rednerpult für Kinder. Während des Projekts machen die Kinder wichtige Erfahrungen, beispielsweise in Diskussionen oder im Präsentieren. «Kinder lernen in unseren Projekten demokratische Werte und Fähigkeiten kennen», erklärt Mirjam Rotzler, «und die Erwachsenen werden wieder daran erinnert, was den Jüngsten in unserer Gesellschaft wirklich wichtig ist.»
Hohe Nachfrage
Erstmals führte das Kinderbüro das Beteiligungsprojekt 2007 durch. Seither setzte der Verein «KinderMitWirkung» in enger Zusammenarbeit mit dem Bereich Jugend, Familie und Sport des Erziehungsdepartements Basel bereits sieben Mal um. Die Nachfrage ist steigend. Damit noch mehr Basler Kinder mitmachen können, hat das Kinderbüro eine Konzeptanpassung vorgenommen. Neu führt der Verein das Projekt «KinderMitWirkung» jährlich durch. Um dies langfristig umzusetzen, ist der Verein auf Spenden angewiesen.
Am 23. Oktober 2022 startet das Kinderbüro mit der achten Durchführung von «KinderMitWirkung». Insgesamt dauert das Projekt bis zum 23. Juni 2023.
Kinderbüro Basel
Der Verein Kinderbüro Basel wurde 2000 ins Leben gerufen. Das Kinderbüro macht die Kinderrechte bekannt, insbesondere das Recht auf Mitwirkung. Es plant Projekte mit Kindern, überall dort wo Kinder sind. In diesen Projekten lernen Kinder, dass sie etwas bewirken können und dass sie Rechte haben. Der Verein unterstützt auch Erwachsene in Projekten und gibt das Fachwissen weiter – seien es Schulen, Eltern, Behörden oder Fachstellen. «Was Kinder brauchen, wissen sie selbst am besten», lautet das Credo. Mit Projekten wie «KinderMitWirkung» setzt der Verein entsprechende Massnahmen um.