UNHCR - Blockchain
Bild: Frederik Gregaard, CEO Cardano Foundation, zVg, Switzerland for UNHCR

Inno­va­ti­ve Hil­fe für Flücht­lin­ge – dank Blockchain

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Switz­er­land for UNHCR lan­cier­te in Zusam­men­ar­beit mit der Card­a­no Foun­da­ti­on einen Cha­ri­ty-Sta­ke-Pool. Die Grün­dungs­de­le­ga­ti­on von 3,5 Mil­lio­nen Ada, der nati­ven Kryp­to­wäh­rung der Card­a­no-Block­chain, wur­de von der Card­a­no Foun­da­ti­on gestellt. UNHCR erhält die Prä­mi­en, die aus dem Sta­king mit dem Cha­ri­ty-Pool ent­ste­hen, in Form von Spenden.

UNHCR, die UN-Flücht­lings­or­ga­ni­sa­ti­on, ist gefor­dert. Welt­weit sind mehr als 100 Mil­lio­nen Men­schen ent­wur­zelt – und es wer­den immer mehr. Krieg und Gewalt, Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen, Hun­ger oder Kli­ma­kri­sen sind die Haupt­grün­de, wes­halb Men­schen ihre Hei­mat ver­las­sen müs­sen. Es sind neue, inno­va­ti­ve Lösun­gen in der Flücht­lings­hil­fe gefragt, damit die Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen den gros­sen Bedarf decken kön­nen. Switz­er­land for UNHCR beschrei­tet nun mit der Card­a­no Foun­da­ti­on neue Wege. Card­a­no ist eine Block­chain-Platt­form; ihr nati­ver Token, Ada, gehört zu den zehn gröss­ten Kryp­to­wäh­run­gen nach aktu­el­ler Markt­ka­pi­ta­li­sie­rung. Trans­ak­tio­nen in einer Block­chain wer­den dezen­tral inner­halb des Netz­werks veri­fi­ziert. Die Besit­zer kön­nen sich mit ihren eige­nen Kryp­to-Assets an die­sem Pro­zess betei­li­gen und erhal­ten dafür eine Prä­mie. Hier geht der Ansatz von Switz­er­land for UNHCR und der Card­a­no Foun­da­ti­on in eine ande­re Rich­tung. Bei der tra­di­tio­nel­len Kryp­to-Phil­an­thro­pie spen­den die Spen­de­rin­nen und Spen­der direkt in Kryp­to­wäh­run­gen an eine gemein­nüt­zi­ge Orga­ni­sa­ti­on. Mit dem Switz­er­land for UNHCR Sta­ke-Pool dele­gie­ren Ada-Inha­ber an einen Sta­ke-Pool und die Prä­mi­en aus dem Sta­ke-Pool wer­den auto­ma­tisch zur Unter­stüt­zung der Mis­si­on von UNHCR gespen­det. Die Spender:innen kön­nen hel­fen und behal­ten trotz­dem ihr ursprüng­li­ches Geld.

Wohl­tä­ti­ges Staking

«Es mag sich zunächst kom­pli­ziert anhö­ren, doch im Grun­de ist es ganz ein­fach», sagt Alva­ro Cosi, Head of Com­mu­ni­ca­ti­ons and Inno­va­ti­on, Switz­er­land for UNHCR. «Besit­zer der Card­a­no-Mün­ze Ada kön­nen sie an den neu­en Cha­ri­ty-Sta­ke-Pool dele­gie­ren, und die damit erziel­ten Gewin­ne gehen ohne Ein­schrän­kung an UNHCR.» Wenn digi­ta­le Ver­mö­gens­wer­te an einen Sta­ke-Pool dele­giert wer­den, um die jewei­li­ge Block­chain zu unter­stüt­zen, wird der Pro­zess als Sta­king bezeich­net. Dies führt zu Sta­ke-Pool-Prä­mi­en. UNHCR sieht eine Mög­lich­keit, die­sen Pro­zess für sei­ne Spen­den­ak­ti­on zu nutzen. 

Zu die­sem Zweck rich­te­te die Orga­ni­sa­ti­on einen Wohl­tä­tig­keits-Sta­ke-Pool ein. Die Card­a­no Foun­da­ti­on hat die anfäng­li­che Dele­ga­ti­on an den Sta­ke-Pool mit 3,5 Mil­lio­nen Ada vor­ge­nom­men. Tau­rus, ein füh­ren­der Infra­struk­tur­anbie­ter für digi­ta­le Ver­mö­gens­wer­te mit Sitz in Genf, betreibt den Pool. Die Card­a­no-Block­chain bie­tet somit eine neue und inno­va­ti­ve Mög­lich­keit, Spen­den­gel­der mit Hil­fe der Sta­ke-Pool-Dele­ga­ti­on zu sam­meln. Das Card­a­no-Öko­sy­stem selbst hat bereits umfang­rei­che Erfah­run­gen mit Sta­ke-Pools, die an wohl­tä­ti­ge Orga­ni­sa­tio­nen spen­den, sowie mit mis­si­ons­ori­en­tier­ten Sta­ke-Pools, die zu wohl­tä­ti­gen Zwecken bei­tra­gen. Ein sol­ches Bei­spiel ist die Cli­ma­te Neu­tral Card­a­no-Grup­pe von Stake-Pools.

Bild: Car­men Hett, UNHCR-Haupt­quar­tier in Genf, zVg ‚Switz­er­land for UNHCR

Hil­fe vor Ort und Innovationsförderung

100 Pro­zent der Prä­mi­en, die über den Cha­ri­ty-Sta­ke-Pool aus­ge­schüt­tet wer­den, gehen an die UN-Flücht­lings­or­ga­ni­sa­ti­on. «80 Pro­zent die­ser Prä­mi­en gehen in die Arbeit vor Ort», erklärt Alva­ro Cosi. Durch die­se Ein­sät­ze lei­stet UNHCR lebens­wich­ti­ge Hil­fe für Men­schen in Not. Die rest­li­chen 20 Pro­zent gehen an den Inno­va­ti­ons­fonds von UNHCR. «Mit die­sem Fonds för­dern wir Block­chain-Anwen­dun­gen, um das Pro­jekt zu erwei­tern.» In der Tat wird mehr Unter­stüt­zung in der Flücht­lings­hil­fe benö­tigt. Nach Anga­ben von UNHCR sind welt­weit 103 Mil­lio­nen Men­schen auf der Flucht, und die Zahl steigt wei­ter. Kryp­to-Phil­an­thro­pie bie­tet eine gros­se Chan­ce in der Flüchtlingshilfe.

Block­chain for Good

Die Card­a­no Foun­da­ti­on gab ihre Zusam­men­ar­beit mit Switz­er­land for UNHCR auf dem Card­a­no Sum­mit 2022 in Lau­sanne vom 19. bis 21. Novem­ber bekannt. Die Ver­an­stal­tung brach­te zahl­rei­che Card­a­no-Stake­hol­der und Inter­es­sier­te aus der gan­zen Welt zusam­men. Auf dem Pro­gramm stan­den Prä­sen­ta­tio­nen, Work­shops, Dis­kus­sio­nen und Neu­ig­kei­ten wie das neue Wohl­tä­tig­keits­pro­jekt mit UNHCR. Für Switz­er­land for UNHCR ist die Ein­füh­rung der Card­a­no-Block­chain ein neu­er und inno­va­ti­ver Weg, um Spen­den­gel­der zu beschaf­fen. Der Cha­ri­ty-Sta­ke-Pool wur­de im Janu­ar 2023 an der Kon­fe­renz «Block­chain for Good» in Davos offi­zi­ell lanciert.

Switz­er­land for UNHCR

Die UN-Flücht­lings­or­ga­ni­sa­ti­on ist in 137 Län­dern tätig. Welt­weit arbei­ten fast 20’000 Per­so­nen für UNHCR, mehr als 90 Pro­zent davon direkt vor Ort. Switz­er­land for UNHCR ist die Schwei­zer Stif­tung für UNHCR und des­sen Part­ner in der Schweiz und im Für­sten­tum Liech­ten­stein. Die Stif­tung wur­de 2020 mit dem Ziel gegrün­det, eine enge­re Ver­bin­dung zwi­schen UNHCR und der Schwei­zer Bevöl­ke­rung her­zu­stel­len und mehr Res­sour­cen zu mobi­li­sie­ren. UNHCR ist welt­weit tätig, um Ver­trie­be­nen, Flücht­lin­gen und Staa­ten­lo­sen zu hel­fen. Das Hilfs­werk lei­stet Not­hil­fe und garan­tiert die Ein­hal­tung der Men­schen­rech­te. Neben der Not­hil­fe ent­wickelt die UN-Flücht­lings­or­ga­ni­sa­ti­on nach­hal­ti­ge Lösun­gen, die Flücht­lin­gen eine bes­se­re Zukunft bieten.

Das Spen­den­ma­ga­zin von StiftungSchweiz rich­tet sich an Spen­de­rin­nen und Spen­der. Es infor­miert über aktu­el­le Pro­jek­te, Trends im Spen­den­markt und gibt Tipps, die das digi­ta­le Spen­den ein­fa­cher machen. Jede zwei­te Woche erscheint ergän­zend der «Do Good» Spen­den-News­let­ter.