Die Stiftung Boldern will mit einem Aufwertungsprojekt auf einer Parzelle bei Männedorf die Artenvielfalt zurückbringen.
Männedorf liegt am rechten Ufer des Zürichsees. Am nordöstlichen Rand der Ortschaft plant das Naturnetz Pfannenstiel auf einer ungefähr 30a grossen Parzelle ein Aufwertungsprojekt. «Mit den Massnahmen soll das Landstück einer möglichst grossen Artenvielfalt einen hochwertigen Lebensraum bieten», sagt Dominique Meier, Geschäftsführerin der Stiftung Boldern.
Artenvielfalt erhöhen
Wie eine überwiegende Anzahl von Landstücken im Schweizer Mittelland wurde auch diese Wiese bisher intensiv landwirtschaftlich bewirtschaftet. Die Nutzung von Kunstdünger führt dazu, dass die Böden stark übersättigt sind und der Einsatz schwerer Maschinen verdichtet den Boden zusätzlich. Dadurch verlieren Bodenlebewesen ihren Lebensraum. Dominique Meier erläutert: «Auf der Projekt-Parzelle ist eine Verarmung der Artenvielfalt erfolgt.» Nun will die Stiftung Boldern mit dem Projekt des Naturnetzes Pfannenstiel Gegensteuer geben.
«Im Rahmen einer Weiterbildung hat unser Landschaftsgärtner, Piero Muheim, die Parzelle in eine Projektarbeit eingebunden», sagt die Geschäftsführerin. Und über diese Arbeit entstand der Kontakt zum Naturnetz Pfannenstiel. Dieses war auf der Suche nach intensiv bewirtschafteten Flächen. Im Frühjahr 2023 hat die Stiftung das Projekt skizziert. 2024 soll es umgesetzt werden. Im Rahmen des Projektes soll etwa der Brähenbach auf rund 50 Meter ausgedohlt werden. Ein Weiher mit feuchtem Hochstaudensaum ist geplant sowie die Anlage einer arten- und blütenreichen Wiese mit extensiver Nutzung.
Anerkennung für die Arbeit
Die Stiftung Boldern ist erst im vergangenen Jahr gegründet worden – und hat dennoch bereits eine lange Geschichte. Sie steht in der Tradition des «Evangelische Tagungs- und Studienzentrums Boldern». Dieses wurde 1948 gegründet – am 2. September 2023 finden die Feierlichkeiten zu 75 Jahre Boldern statt. Als die Landeskirche 2012 ihr finanzielles Engagement zurückzog, positionierte sich der Trägerverein neu. Das Hotel mit Seminarbetrieb wurde in eine AG überführt. 2022 haben sich die Mitglieder des Trägervereins für die Gründung der Stiftung Boldern ausgesprochen. Diese führt den Vereinszweck weiter. Der Trägerverein selbst wurde in einen Förderverein umgewandelt, der die Stiftung unterstützt. Die gemeinnützige Stiftung Boldern engagiert sich für eine solidarische Gesellschaft und nachhaltige Lebensräume. Und für ihren Einsatz erhält sie schon heute Anerkennung. Im Juni dieses Jahres hat die Stiftung für die Neugestaltung eines 18’800 Quadratmeter grossen Geländes rund um das Hotel von der Stiftung Natur & Wirtschaft das Zertifikat für naturnahe Umgebungsgestaltung erhalten.
Stiftung Boldern
Die Stiftung Boldern fördert die Begegnung von Menschen, die sich für eine solidarische Gesellschaft und nachhaltige Lebensräume einsetzen. Sie initiiert die Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen, theologischen, ökologischen und kulturellen Themen sowie weiteren Themenkreise und kann so zukunftsorientierte Projekte anstossen, insbesondere im sozialen Bereich. Sie kann Seminare, Diskussionen und andere Veranstaltungen durchführen.