Forum Tabakprävention in Gesundheitsinstitutionen Schweiz (FTGS)
Bild: zVg Forum Tabakprävention in Gesundheitsinstitutionen Schweiz (FTGS).

Hin­wei­sen statt verbieten

Zuletzt aktualisiert:

Welt­weit ster­ben jedes Jahr Mil­lio­nen Men­schen an den Fol­gen eines lang­jäh­ri­gen Tabak­kon­sums. Der Schwei­zer Ver­ein «Forum Tabak­prä­ven­ti­on in Gesund­heits­in­sti­tu­tio­nen Schweiz» (FTGS) wirkt prä­ven­tiv und klärt seit zehn Jah­ren über die Fak­ten der Fol­gen eines lang­jäh­ri­gen Tabak­kon­sums auf. Mit sei­nen moder­nen Signe­ten ver­folgt der Ver­ein nun einen neu­en Ansatz.

Nicht ver­bie­ten, son­dern auf die Gefahr hin­wei­sen: Mit neu­en Signe­ten möch­te der Ver­ein «Forum Tabak­prä­ven­ti­on in Gesund­heits­in­sti­tu­tio­nen Schweiz» (FTGS) in Gesund­heits­in­sti­tu­tio­nen auf rauch­freie Berei­che und Rau­cher­zo­nen hin­wei­sen. Auf ein klas­si­sches Ver­bots­zei­chen ver­zich­tet der Ver­ein, da die­ses erfah­rungs­ge­mäss das Gegen­teil bewirkt. Bereits seit zehn Jah­ren setzt sich das FTGS in der Tabak­prä­ven­ti­on inner­halb Schwei­zer Gesund­heits­in­sti­tu­tio­nen ein. Denn der Tabak­kon­sum ist die gröss­te ver­meid­ba­re Todes­ur­sa­che weltweit.

Ori­en­tie­rung schaffen

Die Signe­te des FTGS wei­sen auf unter­schied­li­che Zonen hin, wo das Rau­chen erlaubt ist und wo nicht. «Es ist uns wich­tig, dass wir uns mit den neu­en Signe­ten für Hin­wei­se anstatt Ver­bo­te ent­schie­den haben und uns damit klar weg vom klas­si­schen Rauch­ver­bots­zei­chen bewe­gen», betont Susann Koalick, Prä­si­den­tin des FTGS. Die Signe­te sind in einer ein­fa­chen, ver­ständ­li­chen Bild­spra­che gehal­ten und zeit­ge­mäss gestal­tet. Sol­che Hin­weis­schil­der spie­len eine wich­ti­ge Rol­le in der Tabak­prä­ven­ti­on. Sie schaf­fen nicht nur Ori­en­tie­rung, son­dern tra­gen auch dazu bei, das Bewusst­sein für den Tabak­kon­sum und sei­ne Fol­gen zu schär­fen. Mit den neu­en Signe­ten möch­te der Ver­ein die Wahr­schein­lich­keit erhö­hen, dass Betrof­fe­ne Ver­än­de­run­gen in ihrem Ver­hal­ten vor­neh­men. Und gera­de in Gesund­heits­in­sti­tu­tio­nen sind sol­che Ver­hal­tens­än­de­run­gen wahrscheinlich.

Signet: Forum Tabak­prä­ven­ti­on in Gesund­heits­in­sti­tu­tio­nen Schweiz (FTGS)

Gesund­heits­in­sti­tu­tio­nen im Fokus

Gesund­heits­in­sti­tu­tio­nen spie­len eine zen­tra­le Rol­le in der Tabak­prä­ven­ti­on und ‑ent­wöh­nung. Zum einen gestal­ten Gesund­heits­in­sti­tu­tio­nen im Sin­ne der Ver­hält­nis­prä­ven­ti­on pas­sen­de Rah­men­be­din­gun­gen, zum ande­ren unter­stüt­zen sie Betrof­fe­ne gezielt mit Bera­tun­gen und The­ra­pien. Die Tabak­ent­wöh­nung zählt zu den wirk­sam­sten und kosten­ef­fi­zi­en­te­sten Mass­nah­men bei Patient:innen mit mul­ti­plen Erkran­kun­gen. Aber nicht nur für Patient:innen sind sol­che Mass­nah­men von gros­ser Bedeu­tung. Wenn Gesund­heits­in­sti­tu­tio­nen ver­mehrt rauch­freie Umge­bun­gen schaf­fen, tra­gen sie dazu bei, das Rau­chen bei ihren Mitarbeiter:innen zu redu­zie­ren. Nicht zuletzt schüt­zen rauch­freie Zonen auch die Besucher:innen. Durch die Ein­füh­rung von Hin­weis-Signe­ten kön­nen Gesund­heits­in­sti­tu­tio­nen eine Vor­rei­ter­rol­le in der Tabak­prä­ven­ti­on ein­neh­men und ande­ren Insti­tu­tio­nen zei­gen, wie wirk­sam solch «ein­fa­che» Mass­nah­men sein kön­nen. «Aus die­sem Grund sam­melt der Ver­ein FTGS Spen­den für Pro­jek­te von Gesund­heits­in­sti­tu­tio­nen, die sich in der Tabak­ent­wöh­nung – vor allem in der Ver­hal­tens- und Ver­hält­nis­prä­ven­ti­on – ein­set­zen», erklärt Susann Koalick.

Bild: Forum Tabak­prä­ven­ti­on in Gesund­heits­in­sti­tu­tio­nen Schweiz (FTGS)

Teacha­ble Moments

Welt­weit kon­su­mie­ren Mil­lio­nen Men­schen täg­lich Tabak – und das oft über meh­re­re Jah­re hin­weg. Tabak ent­hält Niko­tin, wel­ches bei der Kon­su­ma­ti­on das «Glücks­hor­mon» Dopa­min aus­schüt­tet und damit eine schnel­le und star­ke Abhän­gig­keit ver­ur­sacht. Dies ist gera­de des­halb pro­ble­ma­tisch, weil lang­jäh­ri­ger Tabak­kon­sum die Lebens­er­war­tung um durch­schnitt­lich zehn Jah­re redu­ziert. Jedes Jahr ster­ben Mil­lio­nen Men­schen auf der gan­zen Welt an den Fol­gen des jah­re­lan­gen Tabak­kon­sums. Der Tabak­kon­sum ist damit die gröss­te ver­meid­ba­re Todes­ur­sa­che der Welt­be­völ­ke­rung. «Wenn Betrof­fe­ne begin­nen, sich mit ihrer Tabak­ab­hän­gig­keit aktiv aus­ein­an­der­zu­set­zen, dann sind sie bereit, Ver­än­de­run­gen anzu­ge­hen», sagt Susann Koalick. Dies ist häu­fig der Fall, wenn Betrof­fe­ne eine Krank­heit erlei­den, die direkt auf das Rau­chen zurück­zu­füh­ren ist. In sol­chen Momen­ten ist eine Ver­hal­tens­ver­än­de­rung sehr wahr­schein­lich. «Wir nen­nen dies ‘teacha­ble moments’, in denen die Betrof­fe­nen beson­ders emp­fäng­lich und moti­viert für Ver­än­de­run­gen sind.»

Forum Tabak­prä­ven­ti­on in Gesund­heits­in­sti­tu­tio­nen Schweiz (FTGS)

Der Ver­ein «Forum Tabak­prä­ven­ti­on in Gesund­heits­in­sti­tu­tio­nen Schweiz» (FTGS) enga­giert sich seit einem Jahr­zehnt schweiz­weit für die Tabak­prä­ven­ti­on im Gesund­heits­we­sen. Eine wich­ti­ge Rol­le nimmt dabei die Unter­stüt­zung von Gesund­heits­in­sti­tu­tio­nen im Rah­men von Ver­hal­tens- und Ver­hält­nis­prä­ven­ti­on ein. Aber auch das Ver­ein­s­en­ga­ge­ment bei der Ver­net­zung und der Infor­ma­ti­ons­aus­tausch zwi­schen Fach­per­so­nen ist gross. Das FTGS setzt sich für die Umset­zung natio­na­ler und inter­na­tio­na­ler Stan­dards für tabak­freie Gesund­heits­in­sti­tu­tio­nen ein und zer­ti­fi­ziert Gesund­heits­in­sti­tu­tio­nen nach den Vor­ga­ben des inter­na­tio­na­len «Glo­bal Net­work for Tob­ac­co free Heal­th­ca­re Ser­vices» (GNTH).

Das Spen­den­ma­ga­zin von StiftungSchweiz rich­tet sich an Spen­de­rin­nen und Spen­der. Es infor­miert über aktu­el­le Pro­jek­te, Trends im Spen­den­markt und gibt Tipps, die das digi­ta­le Spen­den ein­fa­cher machen. Jede zwei­te Woche erscheint ergän­zend der «Do Good» Spen­den-News­let­ter.