Die Schweizer Berghilfe unterstützt Menschen, die in den Bergen eine bessere Zukunft für sich und ihre Familien schaffen möchten. Dies wirkt der Abwanderung entgegen und sorgt dafür, dass die Bergregionen auch in Zukunft lebendig und einen inspirierenden Lebensraum bleiben.
Vor über 80 Jahren wurde die Organisation in Zürich als «Kommission für soziale Arbeit in Berggegenden» gegründet, 10 Jahre später erhielt sie den heutigen Namen und ebenso die ZEWO-Zertifizierung als gemeinnützige Organisation. Der Sinn und Zweck war und ist seit dem Anfang der gleiche – die nachhaltige Förderung der Existenzgrundlagen in den Schweizer Berggebieten. Dies geschieht auf verschiedenen Ebenen: mittels Verbesserung der wirtschaftlichen Lebensgrundlagen, durch die Stärkung von sozialen Strukturen oder auch mit der Förderung einer nachhaltigen Nutzung und Gestaltung der Kulturlandschaft in den Bergen. Lukas Ziegler, Leiter Kommunikation der Schweizer Berghilfe erläutert: «Wenn Menschen in den Bergen mit viel Engagement und Eigenverantwortung eine bessere Zukunft für sich und ihre Familien schaffen möchten, leistet die Schweizer Berghilfe mit A‑fonds-perdu-Beiträgen Hilfe zur Selbsthilfe, wenn Eigenmittel, Fördergelder und Fremdmittel nicht ausreichen.» Nur wenn diese Kriterien erfüllt sind, prüft die Berghilfe die Finanzierung des Restbetrags und hilft bei der Realisierung von Projekten. Im Jahr 2023 wurden so 834 existenzsichernde und zukunftsweisende Projekte mit total fast 40 Millionen Franken unterstützt.
Grosser Einsatz von Freiwilligen
Eine zentrale Rolle spielen dabei die 33 ehrenamtlichen Expert:innen der Schweizer Berghilfe. «Sie stellen sicher, dass die Spendengelder gezielt und wirksam eingesetzt werden: sie prüfen sowohl die harten wie auch die weichen Fakten direkt bei den Gesuchstellern in den Bergen. Diese 33 Ehrenamtlichen können mit ihrem Know-how und dank der persönlichen Gespräche gut einschätzen, ob eine Unterstützung notwendig ist und ob ein Investitionsvorhaben die gewünschte Wirkung erzielen kann», erklärt Lukas Ziegler. Aber dies sind nicht die einzigen Freiwilligen, die ihre Zeit und Expertise der Schweizer Berghilfe ehrenamtlich zur Verfügung stellen. Auch alle Mitglieder des Stiftungsrats und des Schweizer Berghilferats, sowie die Mitglieder des Projektausschusses arbeiten ehrenamtlich und unentgeltlich. Rund 9400 Stunden ehrenamtliche Arbeit kamen so im 2023 zusammen. Dazu kommt die von der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) und der Schweizer Berghilfe gemeinsam betriebenen Plattform «bergversetzer», über welche freiwillige Helfer:innen für Arbeitseinsätze zur Entlastung der Bergbevölkerung vermittelt werden. Die Aufgaben reichen von Steine sammeln, um Weideflächen aufzuwerten über Mithilfe bei der Käseherstellung bis zur Unterstützung beim Bau von Ställen. Alleine im 2023 konnten so 3120 Freiwillige vermittelt werden, die zusammen 9832 Arbeitstage leisteten.
Wichtige Wirkungsmessung
Die Schweizer Berghilfe unterstützt aber nicht nur, sondern überprüft ebenfalls, ob die unterstützten Projekte ihre erwartete Wirkung auch erreichen. Jährlich werden 50 bis 60 Projekte besucht, deren Unterstützung bereits zwei bis drei Jahre zurückliegt. «Um den längerfristigen Effekt unseres Engagements zu prüfen, aus unserer eigenen Tätigkeit zu lernen und die gewonnenen Erkenntnisse in die künftigen Aktivitäten einfliessen zu lassen, messen wir, wie unser Beitrag wirkt, und teilen die Resultate unter all unseren Expertinnen und Experten. Dadurch fliessen die gesammelten Erkenntnisse in die Beurteilung künftiger Projekte ein. Das ermöglicht uns, die Bergbevölkerung noch gezielter zu unterstützen», sagt Lukas Ziegler. Denn schlussendlich gilt es, dass die Unterstützung ihre volle Wirkung entfalten kann und die eingesetzten Spenden sinnvoll verwendet werden.
Grosse Solidarität mit der Bergbevölkerung
Die Schweizer Berghilfe erhält keine staatlichen Subventionen, ihre Arbeit wird alleine durch Spenden finanziert. «Viele Menschen aus der ganzen Schweiz beweisen jedes Jahr ihre grosse Solidarität mit der Bergbevölkerung, im letzten Jahr haben wir von rund 56’000 Personen über 36 Millionen Franken Spenden und Zuwendungen erhalten», sagt Lukas Ziegler. Die Schweizer Berghilfe stellt dabei sicher, dass so viel Geld wie möglich direkt in die Projektfinanzierung fliesst: «Nur die Mitarbeitenden der Geschäftsstelle sind angestellt, alle anderen arbeiten ehrenamtlich. So erreichen wir, dass 87% der Spendengelder direkt den Projekten im Berggebiet zugutekommen. Denn eine Aufgabe ist allen gemeinsam: mit den der Schweizer Berghilfe anvertrauten Spendengeldern umsichtig und effizient umzugehen.»
Schweizer Berghilfe
Seit 1943 setzt sich die Schweizer Berghilfe für die Menschen in den Schweizer Bergen ein. Sie unterstützt Projekte, die Arbeitsplätze und Wertschöpfung im Berggebiet schaffen. Damit wirkt die Schweizer Berghilfe der Abwanderung entgegen und sorgt dafür, dass die Bergregionen auch in Zukunft lebendig bleiben. Die Schweizer Berghilfe finanziert sich ausschliesslich durch Spenden.