Bild: zVg, Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer: Traumatisierte Menschen erhalten im Ambulatorium Zugang zu verschiedenen Therapieformen (Körpertherapie).

Hil­fe für trau­ma­ti­sier­te Geflüch­te­te und Asylsuchende

Zuletzt aktualisiert:

Men­schen, die ihre Hei­mat ver­las­sen müs­sen, sind oft­mals psy­chisch schwer bela­stet. Das Erle­ben von Krieg, Ver­fol­gung, Fol­ter, Inhaf­tie­rung und Flucht kann gra­vie­ren­de Sym­pto­me hin­ter­las­sen und zu einer mehr­fa­chen Trau­ma­ti­sie­rung füh­ren. Gra­vi­ta SRK vom Schwei­ze­ri­schen Roten Kreuz Kan­ton St.Gallen ist ein Zen­trum für Psy­cho­trau­ma­to­lo­gie, das sich mit sei­ner The­ra­pie an die­se Ziel­grup­pe richtet.

Asyl­su­chen­de und Flücht­lin­ge, die infol­ge ihrer Erleb­nis­se unter Trau­ma­fol­ge­stö­run­gen lei­den, fin­den in der Gra­vi­ta, einer Tages­kli­nik des Schwei­ze­ri­schen Roten Kreu­zes Kan­ton St.Gallen, Hil­fe, Unter­stüt­zung und Behand­lung. «Die Gra­vi­ta SRK ist eine der weni­gen Tages­kli­ni­ken in der Schweiz und das ein­zi­ge Zen­trum in der Ost­schweiz, das sich mit ihrer The­ra­pie auf sol­che Men­schen fokus­siert», sagt Katha­ri­na Wal­ser, Lei­te­rin der Gra­vi­ta SRK. In der Gra­vi­ta erhal­ten trau­ma­ti­sier­te Asyl­su­chen­de und Flücht­lin­ge medi­zi­ni­sche, psy­cho­the­ra­peu­ti­sche und psy­cho­so­zia­le Hil­fe in Form eines mul­ti­mo­da­len The­ra­pie­pro­gramms mit Bera­tung und Begleitung 

Gros­ser Leidensdruck

Krieg, Flucht, Ver­fol­gung, Fol­ter und Miss­hand­lung – sol­che Gräu­el­ta­ten hin­ter­las­sen bei Betrof­fe­nen gra­vie­ren­de Sym­pto­me. Häu­fig lei­den die­se Men­schen spä­ter unter einer Trau­ma­fol­ge­stö­rung. «Ohne psy­cho­lo­gi­sche Unter­stüt­zung einen Umgang mit dem Erleb­ten zu fin­den, ist kaum mög­lich», meint Katha­ri­na Wal­ser. Die Betrof­fe­nen kön­nen Sym­pto­me nicht ein­ord­nen, lei­den bei­spiels­wei­se unter Äng­sten, Kon­zen­tra­ti­ons­schwä­che, Schlaf­lo­sig­keit, Iso­la­ti­on oder Depres­si­on. Hin­zu kom­men der Stress und die All­tags­be­la­stun­gen im Auf­nah­me­land. Auch das Umfeld lei­det, ins­be­son­de­re die Kin­der trau­ma­ti­sier­ter Eltern. Und dies alles hat weit­rei­chen­de Fol­gen. «Eine erfolg­rei­che Inte­gra­ti­on von psy­chisch bela­ste­ten, unbe­han­del­ten Asyl­su­chen­den und Flücht­lin­gen in unse­re Gesell­schaft wird prak­tisch unmög­lich», erklärt Katha­ri­na Wal­ser. «Hier set­zen wir mit der Gra­vi­ta SRK an. Nach Über­wei­sung der Patient:innen durch die Haus­ärz­tin oder den Haus­arzt ent­schei­den wir nach einem Abklä­rungs­ge­spräch über deren Auf­nah­me in unser Programm.»

Inte­gra­ti­ons­fä­hig­keit verbessern

Der The­ra­pie­an­satz der Gra­vi­ta SRK wirkt nach­hal­tig. «Unse­re Ein­zel- und Grup­pen­the­ra­pien sowie die Unter­stüt­zung der Sozialarbeiter:innen ver­bes­sern die Inte­gra­ti­ons­fä­hig­keit die­ser Men­schen und ermög­li­chen eine Teil­nah­me an Inte­gra­ti­ons­mass­nah­men», erklärt Katha­ri­na Wal­ser. Das viel­sei­ti­ge The­ra­pie­kon­zept trägt zur psy­chi­schen Sta­bi­li­sie­rung und Psy­cho­edu­ka­ti­on in Bezug auf Stress- und Trau­ma­sym­pto­me bei. Es för­dert den Selbst­wert und die Selbst­si­cher­heit, unter­stützt die Selbst­wirk­sam­keit und Hand­lungs­fä­hig­keit sowie die Stär­kung vor­han­de­ner Res­sour­cen. Durch das The­ra­pie­set­ting erfah­ren die Patient:innen zudem eine Tages­struk­tur, die sie auf das Leben in der Schweiz und auf den Aus­tritt aus der Gra­vi­ta vorbereitet.

Ihre Hil­fe

Inte­gra­ti­ons­un­ter­stüt­zen­de Mass­nah­men und nicht kran­ken­kas­sen­pflich­ti­ge Lei­stun­gen tra­gen teil­wei­se die Gemein­den und Kan­to­ne. «Die­se finan­zi­el­le Unter­stüt­zung ermög­licht uns einen Gross­teil unse­rer Arbeit – doch lei­der nicht kosten­deckend. Etwa dol­met­scher­ge­stütz­te Gesprä­che kön­nen wir nur dank Mit­glie­der­bei­trä­ge, Bei­trä­ge des SRK und Spen­den finan­zie­ren», sagt Katha­ri­na Wal­ser. Das SRK Kan­ton St.Gallen ist auf Spen­den angewiesen.

Schwei­ze­ri­sches Rotes Kreuz St.Gallen

Das SRK Kan­ton St.Gallen gehört zu den 24 Kan­to­nal­ver­bän­den des SRK. Das SRK gehört zur welt­wei­ten Rot­kreuz- und Rot­halb­mond­be­we­gung. Für die Mensch­lich­keit im Kan­ton St.Gallen setzt sich das SRK Kan­ton St.Gallen ein. Ziel ist es, Men­schen zu hel­fen, deren Leben, Wür­de oder Gesund­heit gefähr­det ist. Dies ist der huma­ni­tä­re Auf­trag des SRK. Es möch­te den Ver­letz­lich­sten unse­rer Gesell­schaft hel­fen. Trau­ma­ti­sier­te Asyl­su­chen­de und Flücht­lin­ge sind auf­grund ihrer Erleb­nis­se enorm ver­letz­lich. Sie brau­chen The­ra­pie, Bera­tung und Beglei­tung, damit sie wie­der ein wür­di­ges Leben füh­ren und sich in unse­re Gesell­schaft inte­grie­ren kön­nen. Ihre Spen­de hilft der Gra­vi­ta SRK bei ihrem Auftrag.

Das Spen­den­ma­ga­zin von StiftungSchweiz rich­tet sich an Spen­de­rin­nen und Spen­der. Es infor­miert über aktu­el­le Pro­jek­te, Trends im Spen­den­markt und gibt Tipps, die das digi­ta­le Spen­den ein­fa­cher machen. Jede zwei­te Woche erscheint ergän­zend der «Do Good» Spen­den-News­let­ter.