Bild: HEKS Ollivier Girard

HEKS: Unter­stüt­zung der Bau­ern­fa­mi­li­en in Niger

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Immer mehr Dür­ren, fast kein Regen und Deser­ti­fi­ka­ti­on: Die Bäue­rin­nen und Bau­ern im Sahel-Staat Niger kämp­fen unter wid­rig­sten Bedin­gun­gen für ihre Land­wirt­schaft. Doch trotz gros­ser Anstren­gun­gen ist die Ernäh­rungs­si­tua­ti­on der Noma­den­fa­mi­li­en meist pre­kär. Das Hilfs­werk der Evan­ge­lisch-refor­mier­ten Kir­che Schweiz, kurz HEKS, unter­stützt die­se Menschen.

Die extre­me Armut in Niger nimmt aktu­ell dra­stisch zu. Die Haupt­ur­sa­chen sind der Kli­ma­wan­del, die wach­sen­de Bevöl­ke­rung und die ver­än­der­ten Bewirt­schaf­tungs­me­tho­den. All dies führt nebst Dür­ren und sel­te­nen Regen­fäl­len auch zur Deser­ti­fi­ka­ti­on, also der Aus­deh­nung der Wüste. Die ein­fa­chen Bau­ern­fa­mi­li­en in Niger lei­den dar­un­ter am mei­sten, da ihre Ern­ten stark beein­träch­tigt wer­den. HEKS, das Hilfs­werk der Evan­ge­lisch-refor­mier­ten Kir­che Schweiz, unter­stützt mit meh­re­ren Pro­jek­ten die Men­schen in Niger, etwa im Errei­chen einer sta­bi­len Nah­rungs­grund­la­ge für Mensch und Tier oder in der För­de­rung des Mor­inga- und Gemüseanbaus. 

Für eine sta­bi­le Nahrungsgrundlage

Niger liegt in der Sahel­zo­ne Afri­kas. Im Sahel fällt wenig Regen und er ist geprägt von vie­len Dür­ren, die ste­tig zuneh­men. Die Bewirt­schaf­tung der Flä­chen gestal­tet sich als äus­sert schwie­rig – und sie wird nicht leich­ter. Den­noch stellt die Land­wirt­schaft die Haupt­ein­nah­me­quel­le des Staa­tes dar. Rund 80 Pro­zent der arbeits­fä­hi­gen Bevöl­ke­rung ist, gemäss HEKS, in die­sem Sek­tor tätig. Die extre­me Armut brei­tet sich aus, vor allem in den länd­li­chen Gebie­ten. Laut Schät­zung der Welt­bank müs­sen über 40 Pro­zent der Gesamt­be­völ­ke­rung mit weni­ger als zwei Dol­lar pro Tag aus­kom­men. Jetzt, mit den immer spür­ba­re­ren nega­ti­ven Effek­ten der Kli­ma­kri­se, ver­schlech­tert sich die Situa­ti­on zusätz­lich. Das HEKS möch­te mit sei­nen Pro­jek­ten zu einer nach­hal­ti­gen posi­ti­ven Ent­wick­lung der länd­li­chen Gemein­schaf­ten bei­tra­gen. Mit dem Pro­jekt «Sta­bi­le Nah­rungs­grund­la­gen für Mensch und Tier» möch­te das Hilfs­werk die Wider­stands­fä­hig­keit der gefähr­de­ten Bau­ern­fa­mi­li­en in Niger stär­ken. Dies will das Hilfs­werk zum einen mit der Stei­ge­rung der Pro­duk­ti­on der wich­tig­sten Grund­nah­rungs­mit­tel errei­chen. Zum ande­ren sol­len die Bäue­rin­nen und Bau­ern Unter­stüt­zung in der Ver­mark­tung und Ver­ar­bei­tung ihrer Agrar­pro­duk­te erhal­ten. HEKS bie­tet ihnen Beglei­tung und Wei­ter­bil­dun­gen, etwa zum The­ma Was­ser­ma­nage­ment oder wie sie die Frucht­bar­keit des Bodens erhal­ten kön­nen. Zudem ler­nen die Nomad:innen, wie sie aus Ern­te­re­sten von Hir­se, Boh­nen und Sorg­ho Fut­ter­blöcke pro­du­zie­ren kön­nen. Mit die­sen kön­nen sie das Vieh in Trocken­zei­ten ver­sor­gen. Vom Pro­jekt sol­len rund 2000 Haus­hal­te in der Regi­on Mara­di pro­fi­tie­ren kön­nen. Der durch­schnitt­li­che Haus­halt in Niger zählt sie­ben Per­so­nen. Rund 847’500 Fran­ken wer­den zur Umset­zung benötigt.

Baum des Lebens

HEKS ist mit einem wei­te­ren Pro­jekt in Niger aktiv. Mit «Bio-Mor­inga- und Gemü­se­an­bau in Niger» sol­len Klein­bäue­rin­nen und Klein­bau­ern eine bes­se­re Ernäh­rung und ein höhe­res Ein­kom­men errei­chen kön­nen. HEKS för­dert den Anbau und die Bewäs­se­rung von Gemü­se und Mor­inga-Bäu­men. Die Mor­inga-Pflan­ze zählt zu den «Super-Foods», sie ist äus­sert nahr­haft und gesund. Ein ande­rer wich­ti­ger Vor­teil der Pflan­ze ist, dass der Baum unter wid­rig­sten Bedin­gun­gen wach­sen kann. Er wird auch als der «Baum des Lebens» bezeich­net. Die Anbau­flä­chen sol­len mit solar­be­trie­be­nen Brun­nen und einem Bewäs­se­rungs­sy­stem aus­ge­stat­tet wer­den. Das Hilfs­werk ver­mit­telt den Bau­ern­fa­mi­li­en in Niger Wis­sen über öko­lo­gi­sche Anbau­tech­ni­ken sowie über die Ver­ar­bei­tung und Lage­rung der Mor­inga-Pro­duk­te. Des Wei­te­ren möch­te HEKS den Bäue­rin­nen und Bau­ern einen Zugang zu loka­len Märk­ten erschlies­sen. Rund 1370 Haus­hal­te sol­len vom Pro­jekt pro­fi­tie­ren kön­nen. Das Gesamt­bud­get beläuft sich auf 858’600 Franken.

HEKS

HEKS, das Hilfs­werk der Evan­ge­lisch-refor­mier­ten Kir­che Schweiz mit Sitz in Zürich, ist eine gemein­nüt­zi­ge Stif­tung. Im Novem­ber 2021 haben das HEKS und sei­ne kirch­li­che Schwe­ster­or­ga­ni­sa­ti­on «Brot für alle» fusio­niert. HEKS unter­stützt in über 30 Län­dern Pro­jek­te der Entwicklungszusammen­arbeit zur Bekämp­fung von Armut und Unge­rech­tig­keit dane­ben setzt HEKS auch huma­ni­tä­re Hilfs­pro­jek­te um. Auch in der Schweiz setzt sich HEKS für geflüch­te­te und sozi­al benach­tei­lig­te Men­schen ein. Die Tätig­kei­ten von HEKS erstrecken sich über die Berei­che Kli­ma­ge­rech­tig­keit, Recht auf Land und Nah­rung, Flucht und Migra­ti­on sowie Inte­gra­ti­on, mit dem Ziel, auf einen syste­mi­schen Wan­del welt­weit hin­zu­wir­ken. HEKS för­dert mit sei­nen Pro­jek­ten die Hil­fe zur Selbst­hil­fe, um eine nach­hal­ti­ge Ver­än­de­rung herbeizuführen.

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