Mit der Ausstellung «Shiftings» zeigt das Kunsthaus Pasquart in Biel die erste Einzelausstellung von Caroline Achaintre in der Schweiz. Zu sehen sind sowohl textile Arbeiten und Skulpturen wie auch Aquarelle.
Es sind faszinierende Skulpturen aus Wolle, Keramik im Spannungsfeld zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit genauso wie einprägsame Aquarelle, welche das Werk von Caroline Achaintre prägen. Das Kunsthaus Pasquart in Biel widmet ihr ab dem 10. April 2022 eine Ausstellung. Zum ersten Mal zeigt ein Kunsthaus in der Schweiz eine Einzelausstellung der Künstlerin. Ausgewählt wurde die Künstlerin von Felicity Lunn, ehemalige Direktorin des Kunsthaus, kuratiert wird die Ausstellung von der interimistischen Direktorin des Kunsthauses, Stefanie Gschwend.
Von Toulouse nach London
Caroline Achaintre lebt in London. 1969 in Toulouse geboren wuchs sie in Fürth auf. An der Kunsthochschule in Halle an der Saale absolvierte sie eine Ausbildung zur Schmiedin – an dieser hält sie heute eine Professur für Malerei und «Textile Kunst». Nach weiteren Ausbildungen in London schafft Caroline Achaintre frühe Arbeiten. Sie sind vor allem aus Metall. Es folgen Aquarelle und Installationen. In Deutschland erhielt sie ihre erste Einzelausstellung im Dortmunder Kunstverein. Es folgten Ausstellungen in Wien, Bordeux, Rom und Brüssel. Ihre Arbeiten findet man ebenso im Centre Pompidou in Paris wie in der Tate Britain in London. Das Schaffen von Caroline Achaintre ist geprägt von Lebendigkeit und Farbigkeit. Dem Humorvollen setzt sie das Archaische und Dunkle gegenüber. Genau diese Gegensätze sind bezeichnend für ihre Werke. Sie führt traditionelle Techniken wie die Tapisserie oder die Keramik in die Gegenwart. Der Ausstellungstitel im Kunsthaus Pasquart lautet denn auch «Shiftings» – also Verschiebungen, Verlagerungen oder Umverteilungen. «Der Zauber von Caroline Achaintres hybriden Kreaturen verbirgt sich in ihrer Doppeldeutigkeit, ihre Schönheit liegt in ihrer Irritation», heisst es in der Ankündigung der Ausstellung. Das Kunsthaus Pasquart zeigt Werke der Künstlerin mit deren vielfältigen und stark unterschiedlichen kulturellen Bezügen: vom deutschen Expressionismus, Primitivismus und Arts-and-Crafts-Bewegung zum Horror‑, Heavy Metal- und Science-Fiction-Genre. Auch der Einfluss mitteleuropäischer Karnevals- und Faschingsbräuche sind zu spüren.
Der ideale Ort für Kunstvermittlung
Die Ausstellung startet am 10. April und dauert bis zum 12. Juni 2022. Das Kunsthaus Pasquart bietet die ideale Kulisse für die Werke. Mit ihren Skulpturen und Aquarellen verwandelt die Künstlerin den Ausstellungsraum in ein Theater. Hier kann der Dialog zwischen verschiedenen Charakteren stattfinden. Als Ort der innovativen und jungen Kunst schafft das Kunsthaus in Biel allen Altersgruppen den Zugang zu zeitgenössischer Kunst. In den verschiedenen Veranstaltungen steht denn auch die persönliche Erfahrung mit der Kunst im Zentrum.
In Workshops für Schulen Kunst erleben
Schülerinnen und Schüler soll der Zugang zur zeitgenössischen Kunst ermöglicht werden. So bietet die Kunstvermittlung des Kunsthauses zwei Mal im Jahr Workshops für Schulklassen. Für Klassen aus dem Kanton Bern sind diese Anlässe kostenlos. Die Workshops verbinden den Ausstellungsbesuch mit praktischem Arbeiten. Sie sind für verschiedene Schulniveaus konzipiert. Für die Ausstellung von Caroline Achaintre sind zwei Workshops geplant. Für die jüngeren, Kindergarten bis sechste Klasse, sieht das Programm vor, dass sie inspiriert von den Werken ihre Eindrücke selbst in Plastilin verarbeiten. Bei den älteren, dritte Klasse bis erste Sekundarstufe, steht der Austausch, die Interpretation und die Assoziation zu den Werken im Vordergrund.
Bild unten: Caroline Achaintre; Alberich, 2022; Handgetuftete Wolle und Stofffutter; 250 x 215 cm; Foto: Annabel Elston; Courtesy the artist
Kunsthaus Pasquart
Das Kunsthaus Pasquart in Biel ist ein Ort der Begegnung, der Kommunikation und der kulturellen Erlebnisse. Es gehört zu den bedeutendsten Schweizer Institutionen für zeitgenössische Kunst. Das Kunsthaus fördert das aktuelle Kunstschaffen und veranstaltet dabei regionale, nationale und auch internationale Ausstellungen. Als Institution in einer Stadt an der Sprachgrenze fördert es den kulturellen Austausch. Gegründet wurde das Kunsthaus 1990. Im Jahr 2000 realisierten die Basler Architekten Diener & Diener den Erweiterungsbau. Die beiden Gebäudeteile realisieren eine Ausstellungsfläche von rund 1600 m². Die Stiftung Centre PasquART Biel-Bienne trägt den Betrieb und stellt die Infrastruktur bereit.