Die letzten zwei Jahre haben es deutlicher denn je gezeigt: Immer mehr Menschen bewegen sich digital, vertrauen Online-Zahlungen und wickeln zunehmend ihre Aufgaben online ab. Die steigende Akzeptanz digitaler Zahlungsmittel in der Bevölkerung kommt Online-Finanzierungsformen wie dem digitalen Fundraising und dem Crowdfunding zugute. Laut der Studie Crowdfunding Monitor Schweiz 2021 wird dieses Wachstum nicht abreissen, im Gegenteil: Das Finanzierungsvolumen über digitale Kanäle wird auch in den nächsten Jahren steigen.
Doch was ist der Unterschied? Wann spricht man von Fundraising, wann handelt es sich um Crowdfunding? Und was ist Crowdsupporting, Crowddonating, reward-based Crowdfunding oder donation-based Crowdfunding? Wir schaffen Orientierung, erklären die Begriffe und zeigen die Unterschiede auf.
Fundraising
Fundraising ist das englische Wort für Mittelbeschaffung oder für das Spendensammeln. Projektträger, Stiftungen etc., die gemeinnützige Ziele verfolgen, führen gezielte Fundraising-Kampagnen durch, um Spenden zu erhalten. Dies erlaubt ihnen, ihre spendenfinanzierten Engagements, z. B. soziale oder kulturelle Projekte, umzusetzen. Spender*innen, die über Spendenplattformen wie z. B. spenden.stiftungschweiz.ch oder über ein Spendenformular des Projektträgers eine Geldspende machen, erhalten keine Gegenleistung. Haben Projektträger einen gemeinnützigen Status, können sie Spendenquittungen ausstellen.
Crowdfunding
Crowdfunding bedeutet «Schwarmfinanzierung». Viele Menschen unterstützen ein Projekt oder eine Idee einer Einzelperson, einer Organisation oder einer anderen Institution. Meist handelt es sich um kulturelle, gesellschaftliche, ökologische Crowdfundingprojekte, Sportprojekte, Filmprojekte oder Musikprojekte. Unterstützer:innen sollten sich vor dem Geben informieren, ob ihnen der Betrag zurückgezahlt wird, falls das Projekt das Finanzierungsziel nicht erreicht. Denn bei diesem Finanzierungsmodell gilt das «Alles oder nichts»-Prinzip. Das heisst, wird ein Crowdfunding-Projektziel in einer vordefinierten Zeit nicht erreicht, so erhalten die Geldgeber:innen normalerweise ihr Geld zurück. Sobald aber das festgelegte Finanzierungsziel erreicht wird, kann das Projekt oder die Idee mit dem gesammelten Geld umgesetzt werden.
Donation-based Crowdfunding oder Crowddonating
Dabei handelt es sich um eine einfache Form des Crowdfunding auf Plattformen wie z. B. auf Startnext oder 100days. Der gegebene Betrag wird bei dieser Form wie eine Spende behandelt. Unterstützer:innen erhalten keine Gegenleistung. Auch hier gilt: Haben Projektträger einen gemeinnützigen Status, können diese Spendenquittungen ausstellen.
Reward-based Crowdfunding/Crowdsupporting
Bei dieser Form des Crowdfunding erhalten Unterstützer:innen für ihren Geldbetrag eine Gegenleistung, sogenannte Goodies. Das kann der Prototyp oder das fertige Produkt sein. Oder es ist eine ideelle Gegenleistung bzw. Dienstleistung wie eine Namensnennung, ein Nachtessen mit den Initiator:innen oder ein Betriebsbesuch mit Apero. Auch hier gilt das «Alles oder nichts»-Prinzip. Wird das Crowdfundingprojekt erfolgreich abgeschlossen, kann das Produkt oder die Idee umgesetzt werden.
Fundraising und Crowdfunding – Unterschiede auf einen Blick:
Fundraising | Crowdfunding |
Zweckorientiert, Spendenziel kann variieren | Definiertes Finanzierungsziel nach «Alles oder nichts»-Prinzip |
Thema steht im Fokus | Projekt/Produkt steht im Fokus |
Ohne Gegenleistung | Mit Gegenleistung in Form von «Goodies» |
Nicht zwingend an eine Laufzeit gebunden | Vorgegebener Zeitrahmen |