Für ein selbst­be­stimm­tes Leben

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Mit dem Pro­jekt Bewer­bungs­werk­statt beglei­tet das Kom­pe­tenz­zen­trum APPISBERG phy­sisch und psy­chisch beein­träch­tig­te Jugend­li­che und jun­ge Erwach­se­ne im Bewer­bungs­pro­zess für den ersten Arbeits­markt. Das Pilot­pro­jekt konn­te 2021 erfolg­reich durch­ge­führt wer­den. Nun will der gemein­nüt­zi­ge Ver­ein das Ange­bot jedes Jahr anbieten.

«Ich war total unsi­cher vor dem ersten Vor­stel­lungs­ge­spräch, aber Frau Wehr­li hat mir alle Fra­gen beant­wor­tet und sie hat mich per­fekt dar­auf vor­be­rei­tet», sagt K. I., Infor­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­nik (ICT) Fach­mann EFZ und Teil­neh­mer im Pro­jekt Bewer­bungs­werk­statt im APPISBERG. Das Kom­pe­tenz­zen­trum setzt sich für die beruf­li­che Inte­gra­ti­on gesund­heit­lich, ins­be­son­de­re psy­chisch, beein­träch­tig­ter Jugend­li­cher und Erwach­se­ner ein. Mit dem Pro­jekt unter­stützt die Orga­ni­sa­ti­on die Teil­neh­men­den dabei, eine Stel­le im ersten Arbeits­markt zu fin­den. «Wir beglei­ten die Teil­neh­men­den und befä­hi­gen sie für alle Berei­che eines Bewer­bungs­pro­zes­ses», sagt Ömer Güven. Der Geschäfts­lei­ter von APPISBERG fügt an: «Wir hel­fen ihnen dabei, wie sie selb­stän­dig ein pro­fes­sio­nel­les Bewer­bungs­dos­sier erstel­len kön­nen. Und wir berei­ten sie auf die Inter­views vor.» 

Ömer Güven, Geschäfts­lei­ter von APPISBERG.

Das Pro­jekt zeigt exem­pla­risch auf, wie man im Kom­pe­tenz­zen­trum APPISBERG arbei­tet: mit mass­ge­schnei­der­ten und bedarfs­ori­en­tier­ten Ange­bo­ten. «Wir ver­ste­hen uns als Beglei­ten­de auf dem Weg in die indi­vi­du­el­le beruf­li­che und per­sön­li­che Selb­stän­dig­keit – in Betrie­ben des regu­lä­ren Arbeits­mark­tes oder in einem unse­rer zehn Aus­bil­dungs- und Pro­duk­ti­ons­be­trie­be am Stand­ort Män­nedorf», sagt Ömer Güven. Neben Aus­bil­dun­gen wer­den beruf­li­che Abklä­rungs- und Inte­gra­ti­ons­mass­nah­men sowie sozi­al­päd­ago­gisch geführ­te Wohn­grup­pen geboten.

Erfolg­rei­cher Pilot

Die Zie­le des Pro­jekts Bewer­bungs­werk­statt sind klar: Nach einem erfolg­rei­chen Abschluss des Bewer­bungs­pro­zes­ses sol­len die Teil­neh­men­den ent­we­der eine unbe­fri­ste­te Stel­le im Anschluss an ihren Lehr­ab­schluss, einen Ver­trag zum Abschluss einer Aus­bil­dung aus­ser­halb APPIS­BERGs oder ein Prak­ti­kum im ersten Arbeits­markt haben. Damit sind sie im regu­lä­ren Arbeits­markt ange­kom­men. So erhal­ten sie die Chan­ce, ihr Leben eigen­stän­dig zu gestal­ten. Doch sie sind nicht die Ein­zi­gen, die vom Pro­gramm pro­fi­tie­ren. «Der Arbeits­markt erhält aus­ge­bil­de­te Fach­kräf­te und somit stär­ken wir den Werk­platz Schweiz», sagt Ömer Güven, «und gleich­zei­tig ent­la­stet jede und jeder, der/die im ersten Arbeits­markt erfolg­reich inte­griert ist, die Inva­li­den­ver­si­che­rung.» Den­noch blei­ben die Teil­neh­men­den für uns immer im Fokus. Und ihre Rück­mel­dun­gen beein­drucken Ömer Güven spe­zi­ell: «Die Bewer­bungs­werk­statt hat mir sehr gehol­fen, dass ich nun ein aktu­ell for­mu­lier­tes und for­ma­tier­tes Bewer­bungs­dos­sier habe. Durch den the­ma­ti­schen Lebens­lauf kom­men nun mei­ne Erfah­run­gen als Schrei­ne­rin bes­ser zur Gel­tung», sagt M. F.. Und T. E., Poly­me­cha­ni­ker EFZ, sagt: «Vie­len Dank, ich habe sehr vie­le wert­vol­le Inputs erhal­ten, dass mein Dos­sier nun pro­fes­sio­nell und aktu­ell aus­sieht. Die Bewer­bungs­werk­statt hat mir sehr gehol­fen und ich habe ja auch bereits einen Ver­trag unter­schrei­ben dür­fen.» Die­se Feed­backs bele­gen den Erfolg des Pilot­pro­jek­tes. APPISBERG konn­te das Pro­jekt 2021 dank der Unter­stüt­zung der Lim­mat Stif­tung durch­füh­ren. «Wir freu­en uns, dass wir die­ses wert­vol­le Pro­jekt von APPISBERG unter­stüt­zen kön­nen. Für die Lim­mat Stif­tung ist von gros­ser Bedeu­tung, dass ihre geför­der­ten Pro­jek­te zukunfts­ori­en­tiert sind. Die­ses Kri­te­ri­um wird bei der Bewer­bungs­werk­statt für phy­sisch und psy­chisch beein­träch­tig­te Men­schen ein­deu­tig erfüllt», erklärt Fran­çois Gein­oz, Geschäfts­füh­rer der Lim­mat Stiftung.

Fran­çois Gein­oz, Geschäfts­füh­rer der Lim­mat Stiftung.

Jetzt wird die Bewer­bungs­werk­statt als fixer Pro­gramm­punkt instal­liert und ab 2022 jedes Jahr jeweils von März bis Juli 20 Teil­neh­men­de auf den Bewer­bungs­pro­zess vor­be­rei­ten und beglei­ten. Die Erfah­run­gen zei­gen, dass das Pro­gramm für jede oder jeden Teil­neh­men­de und Teil­neh­men­den weni­ger als 1200 Fran­ken benö­tigt. Zur Finan­zie­rung des Pro­gramms ist der gemein­nüt­zi­ge Ver­ein APPISBERG auf wei­te­re Spen­den angewiesen.

Kom­pe­tenz­zen­trum APPISBERG

APPISBERG ist ein Kom­pe­tenz­zen­trum für beruf­li­che Inte­gra­ti­on, das Abklä­run­gen und Aus­bil­dun­gen von phy­sisch und psy­chisch beein­träch­tig­ten Per­so­nen durch­führt. Zum Ange­bot gehö­ren auch sozi­al­päd­ago­gisch geführ­te Wohn­grup­pen. In unse­ren Betrie­ben erbrin­gen wir viel­fäl­ti­ge und hoch­wer­ti­ge Dienst­lei­stun­gen und Kun­den­ar­bei­ten. Ziel unse­rer Tätig­keit ist die Inte­gra­ti­on unse­rer Ler­nen­den und Teil­neh­men­den in den Arbeitsmarkt.

Das Spen­den­ma­ga­zin von StiftungSchweiz rich­tet sich an Spen­de­rin­nen und Spen­der. Es infor­miert über aktu­el­le Pro­jek­te, Trends im Spen­den­markt und gibt Tipps, die das digi­ta­le Spen­den ein­fa­cher machen. Jede zwei­te Woche erscheint ergän­zend der «Do Good» Spen­den-News­let­ter.