Der Schweizer Unternehmer Hansjörg Huber hat sich zum Ziel gesetzt, weggelegten Kindern in Marokko mit einem ständigen neuen Zuhause Geborgenheit, Sicherheit und Ausbildung zu bieten. Ein erstes Kinderdorf steht und weitere sind im Aufbau.
Täglich werden in Marokko gemäss offiziellen Angaben 24 Kinder ausgesetzt. Atlas Kinder geht davon aus, dass die Dunkelziffer weit höher liegt. Diese weggelegten Kinder werden in der Regel sich selbst überlassen. Ihr Schicksal bewegte den Schweizer Unternehmer Hansjörg Huber und seine Lebensgefährtin so stark, dass sie 2008 entschieden, ein Dorf zu errichten, wo die Kinder ein ständiges Zuhause finden würden. Der Bau startete 2013. Zwei Jahre später zogen die ersten 30 Kinder in Dar Bouidar ein. Heute leben 204 Kinder im Dorf.
Dar Bouidar als «Leuchtturm»
Das erste Kinderdorf der Atlas Kinder, Dar Bouidar, wurde als «Leuchtturm» und Vorbild für den Bau weiterer Kinderdörfer konzipiert. Es liegt etwa 30 Kilometer südlich von Marrakesch in der Nähe der Kleinstadt Tahannout. Die Atlas Kinder leben gemeinsam mit ihren Pflegemüttern in Familienhäusern. Eines der Häuser beherbergt als «Haus der Integration» Kinder mit Behinderungen. Die Pflegemütter kommen meist aus den umliegenden Dörfern und erhalten eine umfassende Ausbildung in Gesundheitsvorsorge und Hygiene. Das Dorf verfügt über eine Schule, einen Kindergarten, ein Babyhaus, zwei medizinische Praxen und ein Therapiezentrum. Weiter gibt es ein Amphitheater für kulturelle Veranstaltungen, eine Moschee und einen Bauernhof. Der Energiebedarf wird seit Ende 2021 fast vollständig mit einer Solaranlage abgedeckt. Den Gedanken der Nachhaltigkeit verstehen die Gründer des Dorfs aber nicht nur ökologisch, sondern auch sozial. Die Kinder sollen später eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren können. Ausserdem soll Dar Bouidar ein echtes Zuhause sein, ein Ort, an welchen die Kinder gerne zurückdenken und wo sie immer willkommen sind.
Den Aufbau hat der Schweizer Unternehmer mit fast zwei Millionen Euro unterstützt. Der Name Atlas bezieht sich auf die geografische Nähe zum gleichnamigen Gebirge.
Weitere Kinderdörfer: Dar Abla und Dar Aicha
2022 startet der Bau zwei neuer Kinderdörfer, Dar Abla und Dar Aicha. Beide Dörfer sind nur rund ein Kilometer Luftlinie von Dar Bouidar entfernt. Dort sollen dereinst jeweils rund 120 Kinder ein neues Zuhause finden. Um diese und weiterer Dörfer zu realisieren, braucht die Stiftung Spendengelder. Jeder Franken hilft, ein neues Dorf und damit ein Zuhause für weggelegte Kinder zu realisieren und den Unterhalt zu finanzieren.
Atlas Kinder
Die Atlas Kinder sind Kinder in Marokko, die aufgrund sozialen Drucks, Krankheit oder Armut ausgesetzt oder abgegeben wurden und nun in einem Dorf der Organisation leben. Atlas Kinder ist gleichzeitig der Name der international agierenden Stiftungen und Vereine, die sich verpflichtet haben, diesen Kindern zu helfen und ihnen in familienähnlichen Strukturen ein sicheres Zuhause und viel Liebe zu schenken. Ausserdem erhalten sie eine umfassende Schulbildung sowie individuelle Förderung, die ihnen Perspektiven für ein eigenständiges Leben ermöglichen. Gründer der Atlas Kinder ist der Schweizer Unternehmer Hansjörg Huber..