Plattform Glattal in der Klunkerei. Bild : zVg Plattform Galttal, Michael Buholzer

Ein Weg­be­glei­ter in her­aus­for­dern­den Zeiten

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In den oft ver­bor­ge­nen Kri­sen des Lebens – sei es durch Arbeits­lo­sig­keit, gesund­heit­li­che Pro­ble­me, Migra­ti­on oder eine unsi­che­re Wohn­si­tua­ti­on – steht die Platt­form Glattal als ver­läss­li­che Stüt­ze bereit. Seit bald 30 Jah­ren beglei­tet das Non­pro­fit ihre Teilnehmer:innen Schritt für Schritt auf dem Weg zurück in ein eigen­stän­di­ges, erfüll­tes Leben.

Wir­kung und Nach­hal­tig­keit sind im sozia­len Sek­tor zen­tra­le The­men. Die Platt­form Glattal stellt sich die­sen Her­aus­for­de­run­gen, indem sie sowohl mess­ba­re als auch zwi­schen­mensch­li­che Erfol­ge ins Zen­trum ihrer Arbeit stellt. «Ich war lan­ge in Sozi­al­dien­sten tätig. Ich fin­de es sehr inno­va­tiv, dass hier Gemein­den gemein­sam etwas an die Hand neh­men. Unser Ziel ist es, selbst­tra­gend zu wirt­schaf­ten. Wir hän­gen jedoch sehr stark von den Arbeits­lo­sen­zah­len ab, die momen­tan sehr tief sind. Das ist gesell­schaft­lich natür­lich sehr erfreu­lich, aber für uns in der Arbeits­in­te­gra­ti­on eine Her­aus­for­de­rung. Aktu­ell beglei­ten wir vie­le Geflüch­te­te in ihrer Inte­gra­ti­on und erle­ben die­se als sehr moti­viert und zuver­läs­sig. Gros­se Hür­den sind die Spra­che – sie müs­sen sehr schnell Deutsch ler­nen – und das Nicht-Wis­sen über den Schwei­zer Aus­bil­dungs- und Arbeits­markt», betont Geschäfts­füh­re­rin Doris Zobrist. Für die­se Zusam­men­ar­beit zei­ge sich die Fähig­keit, Men­schen in ihrer indi­vi­du­el­len Ent­wick­lung zu för­dern und ihnen damit die Basis für ein selbst­be­stimm­tes Leben zu geben, beson­ders zentral.

Ein Ort des Vertrauens

Für vie­le Per­so­nen stel­len die unter­schied­li­chen Ange­bo­te der Platt­form Glattal einen Ort dar, an dem sie ihre Pro­ble­me nicht allein bewäl­ti­gen müs­sen. «Die Platt­form ist für uns eine wert­vol­le Weg­be­glei­te­rin», erklärt Jan Speck, Lei­ter des Sozi­al­dien­stes der Stadt Klo­ten, die ihr Kli­en­tel der Platt­form Glattal zuweist. «Sie hilft, eine Tages­struk­tur zu schaf­fen, die Abhän­gig­keit von der Sozi­al­hil­fe zu redu­zie­ren und den Ein­stieg in den Arbeits­markt zu ermög­li­chen.» Gera­de in Zei­ten von Unsi­cher­heit und Ent­mu­ti­gung ist dies ein unver­zicht­ba­rer Bei­trag zur sozia­len Stabilität.

Arbeits­in­te­gra­ti­on – ein gemein­sa­mer Kraftakt

Das Jahr 2023 brach­te beson­ders im Bereich der Arbeits­in­te­gra­ti­on Her­aus­for­de­run­gen mit sich. Bedingt durch nied­ri­ge Arbeits­lo­sen- und Sozi­al­hil­fe­quo­ten blie­ben vie­le Pro­gram­me unter­be­legt. Den­noch bewahr­te die Platt­form Glattal ihre posi­ti­ve Dyna­mik und trotz ein­schnei­den­der Spar­mass­nah­men und Per­so­nal­ab­bau war der Wil­le unge­bro­chen, gemein­sam die Zukunft der Teil­neh­men­den zu gestalten.

Platt­form Glattal, Pisch­te Sam­mel­stel­le. Bild: zVg, Platt­form Galt­tal, Micha­el Buholzer

Jugend­ar­beit – Hil­fe zur Selbsthilfe

Auch die offe­ne Jugend­ar­beit der Platt­form bie­tet einen geschütz­ten Raum, in dem jun­ge Men­schen sich sicher und geschätzt füh­len. Nadi­ne Kel­ler, Jugend­ar­bei­te­rin in Bachen­bülach und Hochfelden„erinnert sich dar­an, wie wich­tig die­ser Rück­zugs­ort in ihrer eige­nen Jugend war. «Ich möch­te den Jugend­li­chen das­sel­be Gefühl von Sicher­heit geben, das mir damals gehol­fen hat», erklärt sie. Ihr Ziel ist es, den jun­gen Men­schen zu hel­fen, ihre eige­nen Stär­ken zu erken­nen und Ver­ant­wor­tung für ihr Leben zu übernehmen.

Woh­nen – Schritt für Schritt zur Eigenständigkeit

Im Bereich Woh­nen unter­stützt die Platt­form Glattal Men­schen, die sich in einer pre­kä­ren Wohn­si­tua­ti­on befin­den, in einer Asyl­un­ter­kunft leben oder in einer beglei­te­ten Jugend­woh­nung unter­ge­bracht sind. Elis Zollin­ger, Lei­te­rin des Bereichs Wohn­be­glei­tung, betont die Bedeu­tung von Eigen­ver­ant­wor­tung: «Für uns ist es ein Erfolg, wenn es einer Fami­lie gelingt, den Schritt in eine eige­ne Woh­nung zu machen», erklärt sie. Ein beson­ders beein­drucken­des Bei­spiel sei eine allein­er­zie­hen­de Mut­ter mit zwei Kin­dern, die nach jah­re­lan­ger Unter­stüt­zung und drei Jah­ren in einer Not­woh­nung schliess­lich den Über­gang in ein eige­nes Zuhau­se schaff­te – ein bedeu­ten­der Mei­len­stein auf dem Weg zu einem sta­bi­len und unab­hän­gi­gen Leben.»

Gemein­sam stärker

Die Platt­form Glattal ist ein ein­drucks­vol­les Bei­spiel dafür, wie wir­kungs­vol­le sozia­le Arbeit gestal­tet wer­den kann. Trotz Her­aus­for­de­run­gen bleibt sie eine ver­läss­li­che Part­ne­rin für Men­schen in Not. Ihr Erfolg liegt nicht nur in der Ver­mitt­lung von Arbeits­plät­zen oder Woh­nun­gen, son­dern auch in der Fähig­keit, Men­schen neu­en Mut zu geben und ihnen eine Per­spek­ti­ve zu eröff­nen – Schritt für Schritt, Tag für Tag.

Parklotsen. Bild zVg, Plattform Glattal

Die Platt­form Glattal

Die Platt­form Glattal bie­tet seit bald 30 Jah­ren Unter­stüt­zung für Men­schen in schwie­ri­gen Lebens­la­gen. Durch geziel­te Pro­gram­me in den Berei­chen Arbeits­in­te­gra­ti­on, Jugend­ar­beit und Wohn­be­glei­tung för­dert die Orga­ni­sa­ti­on die Selbst­stän­dig­keit ihrer Teil­neh­men­den und Bewohner:innen. Beson­ders Geflüch­te­te und Per­so­nen mit Mehr­fach­pro­ble­ma­ti­ken pro­fi­tie­ren von dem fle­xi­blen Ange­bot, das ihnen den Zugang zum Arbeits­markt und die Teil­ha­be an der Gesell­schaft ermög­licht. Mit indi­vi­du­el­len Lösun­gen, die sich an den Bedürf­nis­sen der Men­schen ori­en­tie­ren, setzt die Platt­form Glattal auf Nach­hal­tig­keit und sozia­le Wir­kung. Dank enger Zusam­men­ar­beit mit Sozi­al­dien­sten, Bera­tungs­stel­len, Bil­dungs­ein­rich­tun­gen, Unter­neh­men und poli­ti­schen Entscheidungsträger:innen bleibt sie ein ver­läss­li­cher Wegbegleiter.

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