Die Augen und Hörner eines Bocks, der den Kopf gesenkt hat.

Ein Abbild der Gesellschaft

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Tier­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen tra­gen The­men in die Gesell­schaft, und das seit fast 200 Jah­ren. Mit dem jewei­li­gen Fokus­the­ma zeigt das Spen­den­ma­ga­zin die Viel­falt des Sektors.

Die Macht der Bil­der: Akti­vi­stin­nen und Akti­vi­sten in klei­nen Schlauch­boo­ten wer­den bei stür­mi­scher See mit Was­ser­wer­fern von mäch­ti­gen Wal­fang­schif­fen aus bekämpft. Es sind spek­ta­ku­lä­re Bil­der, die den Kampf von Green­peace gegen den kom­mer­zi­el­len Wal­fang doku­men­tie­ren. Es sind Bil­der, die dazu bei­tra­gen, dass 1986 das Mora­to­ri­um für den Wal­fang ein­ge­führt wur­de, das heu­te noch gilt. Es sind ein­drück­li­che Bil­der, die die Aktio­nen von Green­peace bekannt machen. Vor 50 Jah­ren wur­de die Umwelt­schutz­or­ga­ni­sa­ti­on in Van­cou­ver gegrün­det. Die­ses Jahr fei­ert die Orga­ni­sa­ti­on Jubi­lä­um – genau­so wie der WWF. Beim bereits zehn Jah­re frü­her, in der Schweiz, gegrün­de­ten WWF war es der Schutz von Nas­hör­nern, Anti­lo­pen oder Gala­pa­gos-Schild­krö­ten, der zur Initi­ie­rung der Stif­tung moti­vier­te. Mit dem 2021 ver­stor­be­nen Prin­ce Phil­ip, Duke of Edin­burgh, hat­te die Orga­ni­sa­ti­on einen gewich­ti­gen För­de­rer, der von 1981 bis 1996 Prä­si­dent von WWF Inter­na­tio­nal war. So viel die bei­den wich­ti­gen Orga­ni­sa­tio­nen in den Jahr­zehn­ten auch erreicht haben, die erste Tier­schutz­or­ga­ni­sa­ti­on ist bedeu­tend älter – und britisch.

Roya­le Legitimation

Die Roy­al Socie­ty for the Pre­ven­ti­on of Cruel­ty to Ani­mals, die König­li­che Gesell­schaft zur Ver­hü­tung von Grau­sam­kei­ten an Tie­ren, wur­de 1824 in Gross­bri­tan­ni­en gegrün­det. Es ist die älte­ste aller Tier­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen, und sie ist immer noch aktiv. 1837 erteil­te die Köni­gin Vik­to­ria der Orga­ni­sa­ti­on das Recht, den Begriff «Roy­al» im Namen zu tra­gen. Heu­te ist Queen Eliza­beth II Schirm­her­rin der Tier­schutz­or­ga­ni­sa­ti­on. Als die Roy­al Socie­ty for the Pre­ven­ti­on of Cruel­ty vor fast 200 Jah­ren ihre Arbeit auf­nahm, wid­me­te sie ihr Enga­ge­ment dem Wohl von Nutz­tie­ren. Im Fokus stan­den die Gru­ben­pfer­de, die damals im Berg­bau ein­ge­setzt wur­den. Nach­dem 1837 in Deutsch­land der erste Tier­schutz­ver­ein gegrün­det wor­den war, folg­te sie­ben Jah­re spä­ter, 1844, die erste Grün­dung in der Schweiz. 1861 wur­de der «Schwei­ze­ri­sche Cen­tral­ver­ein zum Schutz der Tie­re» als Tier­schutz-Dach­ver­band und erste natio­nal täti­ge Orga­ni­sa­ti­on in der Schweiz gegrün­det. 1980 änder­te er den Namen in Schwei­zer Tier­schutz (STS).

Viel­fäl­tig und wirksam

Heu­te sind Tier­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen breit auf­ge­stellt. Mit dem Fokus­the­ma zeigt das Spen­den­Ma­ga­zin die Viel­falt, in der sich die Orga­ni­sa­tio­nen enga­gie­ren und was sie errei­chen. Der Tier­schutz beschäf­tigt die Gesell­schaft. Die Orga­ni­sa­tio­nen set­zen The­men. Mit der Ent­wick­lung der moder­nen Gesell­schaft stieg die Viel­falt und die Rele­vanz. Sei es, dass der kom­mer­zi­el­le Wal­fang die Mee­res­säu­ger aus­zu­rot­ten droh­te, sei es, weil die Nah­rungs­mit­tel­in­du­strie unter dem Preis­druck der Konsument*innen den Blick für eine art­ge­rech­te Tier­hal­tung ver­lo­ren hat. Was auch immer erreicht wur­de, die The­men blei­ben. Das zei­gen aktu­el­le poli­ti­sche Geschäf­te. Über die Initia­ti­ve gegen Mas­sen­tier­hal­tung wird das Schwei­zer Volk in naher Zukunft abstim­men. Eine grund­le­gen­de Fra­ge wirft die Initia­ti­ve für Grund­rech­te für Pri­ma­ten auf. Nach­dem das Bun­des­ge­richt die kan­to­na­le Initia­ti­ve für zuläs­sig erklärt hat, wer­den sich die Stimm­be­rech­tig­ten im Kan­ton Basel mit die­ser Fra­ge beschäf­ti­gen. Auch wer sich mit dem Kli­ma­wan­del oder Ernäh­rungs­trends beschäf­tigt, sieht sich mit der Fra­ge des Tier­wohls kon­fron­tiert. Die Ansät­ze diver­gie­ren. Orga­ni­sa­tio­nen set­zen sich für art­ge­rech­te Hal­tung ein oder stel­len die Hal­tung von Tie­ren für die Nah­rungs­pro­duk­ti­on ganz in Fra­ge. Und wel­che Rol­le kom­men Tier­parks und Zoos zu? In die­ser Viel­falt liegt die Stär­ke, mit der sie den Nut­zen brin­gen und Wir­kung erzie­len: Die gemein­nüt­zi­gen Orga­ni­sa­tio­nen kön­nen ein The­ma fle­xi­bel und schnell in die Gesell­schaft tra­gen, unab­hän­gig von wirt­schaft­li­chen Über­le­gun­gen. Sie kön­nen bspw. auf bedroh­te Arten auf­merk­sam machen, bevor es zu spät ist. Sie kön­nen die Rele­vanz eines Anlie­gens, wie den Kampf gegen den kom­mer­zi­el­len Wal­fang, auch in einem Bin­nen­land the­ma­ti­sie­ren. Denn gera­de zu Beginn der Pan­de­mie zeig­ten uns die Bil­der von Tier­märk­ten in Chi­na deut­lich, dass das Schick­sal der Men­schen eng mit jenem der Tie­re ver­bun­den ist.

Inter­es­san­te Links zum The­ma
Die Ent­wick­lung des Tier­schut­zes in der Schweiz
The histo­ry of the RSPCA
Die Geschich­te des Tierschutzes

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