door-to-door fundraising

Door-to-door Fund­rai­sing: Wor­auf du ach­ten sollst

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Viel­leicht kennst du das fol­gen­de Sze­na­rio: Es klin­gelt an der Tür und schon wirst du in ein Gespräch über eine gemein­nüt­zi­ge Orga­ni­sa­ti­on ver­wickelt und zum Spen­den ermu­tigt. Das nennt sich door-to-door Fund­rai­sing. Doch wie genau funk­tio­niert das und was steckt dahinter?

Door-to-door Fund­rai­sing, auch Haus­tür­kam­pa­gnen oder Dia­log­fund­rai­sing genannt, ist eine direk­te Alter­na­ti­ve zu den klas­si­schen Spen­den­brie­fen, Pla­ka­ten, Wer­be­spots oder Zei­tungs­in­se­ra­ten. Wäh­rend pas­si­ve­re For­men des Fund­rai­sin­gs wie eben Brie­fe oder Inse­ra­te gene­rell weni­ger kosten, wer­den dadurch jedoch auch weni­ger Leu­te ange­spro­chen und folg­lich weni­ger Spen­den ein­ge­nom­men. Des­we­gen ent­schei­den sich ins­be­son­de­re gros­se Orga­ni­sa­tio­nen mit dem ent­spre­chen­den Bud­get oft für das direk­te Wer­ben mit door-to-door Fund­rai­sing. Hier erfährst du, wie sie dabei vor­ge­hen und wor­auf du dich ach­ten sollst.

Wer steht über­haupt an mei­ner Tür?

Für die­se Haus­tür­kam­pa­gnen enga­gie­ren die Orga­ni­sa­tio­nen meist eine Agen­tur mit aus­ge­bil­de­ten Fundraiser:innen, die im Namen der NPO von Haus zu Haus zie­hen und Bewohner:innen über­zeu­gen, zu spen­den. Der Grund, war­um die gemein­nüt­zi­gen Orga­ni­sa­tio­nen dies nicht selbst über­neh­men, liegt dar­in, dass sie oft nicht genü­gend eige­ne Mit­ar­bei­ten­de haben, um die­se Auf­ga­be zu stem­men. Und auch wenn orga­ni­sa­ti­ons­ei­ge­ne Arbeits­kräf­te zur Ver­fü­gung ste­hen, ist das Dia­log­fund­rai­sing eine kniff­li­ge Ange­le­gen­heit, die spe­zi­fi­sche Fähig­kei­ten ver­langt. Idea­ler­wei­se wird die Arbeit des­we­gen von aus­ge­bil­de­ten Werber:innen übernommen.

Du hast dich bestimmt schon ein­mal gefragt, ob dei­ne Spen­de wirk­lich bei der NPO ankommt oder nur den Werber:innen zugu­te­kommt. Die Fra­ge ist nicht unbe­rech­tigt. Tat­säch­lich wer­den die Werber:innen für ihre Arbeit ent­löhnt. Jedoch stammt das Geld dafür aus dem Bud­get der Orga­ni­sa­ti­on, das ohne­hin für Spen­den­wer­bung vor­ge­se­hen ist. Dein gespen­de­ter Bei­trag fliesst also durch­aus in die vor­ge­se­he­nen Pro­jek­te und gemein­nüt­zi­gen Akti­vi­tä­ten der NPO.

Wie viel Geld geben NPOs für Wer­bung aus?

Nicht 100% der Gel­der, die eine NPO zur Ver­fü­gung hat, flies­sen direkt in Pro­jek­te. Ein Teil des Bud­gets wird ver­wen­det für Wer­be­zwecke und admi­ni­stra­ti­ve Kosten. Das ist not­wen­dig, um das Fort­be­stehen einer Orga­ni­sa­ti­on und die effi­zi­en­te Durch­füh­rung ihrer Pro­jek­te abzu­si­chern. Mehr zum The­ma fin­dest du in die­sem Spen­den­tipp.

Was gilt es zu beachten?

Um sicher­zu­ge­hen, dass es sich bei der Per­son an dei­ner Haus­tür um eine legi­ti­me Ver­tre­tung einer gemein­nüt­zi­gen Orga­ni­sa­ti­on han­delt, kannst du dich auf fol­gen­des ach­ten:

  • Las­se dir einen Aus­weis zei­gen: Offi­zi­el­le Werber:innen tra­gen eine Form der Iden­ti­fi­ka­ti­on auf sich, die sie als Fundraiser:in aus­weist. Das kann eine Kar­te an den Klei­dern sein, auf der Name, Orga­ni­sa­ti­on und Tätig­keit ersicht­lich sind. Auch sind sie infor­miert über die Orga­ni­sa­ti­on und lau­fen­de Pro­jek­te und kön­nen dir bei Fra­gen aller­lei Aus­kunft geben.
  • Sol­che Dialogfundraiser:innen sam­meln nie Bar­geld ein! Die Werber:innen tra­gen ein For­mu­lar mit sich, wo du dich als Spender:in ein­tra­gen kannst. Das Ein­sam­meln von Bar­geld ist expli­zit nicht erlaubt. Wenn du also dazu auf­ge­for­dert wirst, das Geld direkt mit­zu­ge­ben, weisst du, dass es sich nicht um eine ver­trau­ens­wür­di­ge Akti­on handelt.
  • Spendenwerber:innen suchen nicht nach ein­ma­li­gen Bei­trä­gen. Viel­mehr geht es dar­um, dass du kon­ti­nu­ier­lich – meist ein­mal pro Jahr – der Orga­ni­sa­ti­on einen fixen Betrag spen­dest. Dies geschieht meist über einen Dau­er­auf­trag. Gute Dialoger:innen machen das von Anfang an klar. Für die NPO ist es viel nach­hal­ti­ger, ein­mal alle paar Jah­re eine Fund­rai­sing-Kam­pa­gne durch­zu­füh­ren, die lang­fri­sti­ge Spender:innen gewinnt, als jedes Jahr aufs neue viel Geld in eine sol­che Kam­pa­gne zu investieren.

Wich­tig:

Dir steht immer genü­gend Zeit für die Ent­schei­dung zu. Und falls du dich nach einem Jahr ument­schei­dest und nicht wei­ter spen­den willst, ist das kein Pro­blem. Du behältst die Kon­trol­le und kannst dich jeder­zeit bei der Orga­ni­sa­ti­on melden.

Und wenn du nicht spen­den willst?

Dialogfundraiser:innen haben oft den Ruf, dass sie sehr hart­näckig sind. Denn ihnen ist bewusst, dass vie­le Leu­te aus Reflex absa­gen und dies ober­fläch­lich begrün­den, obwohl sie eigent­lich schon inter­es­siert sein könn­ten. Des­we­gen sind sie auf Aus­sa­gen wie «Ich habe kei­ne Zeit» oder «Ich müss­te mir das über­le­gen» vor­be­rei­tet. Falls du also wirk­lich kein Inter­es­se hast, sag es ganz deut­lich, ohne einen Grund zu erfin­den. Gute Werber:innen respek­tie­ren das und wol­len ihre Zeit auch lie­ber in tat­säch­li­che Inter­es­sen­ten investieren.

Wenn du dir lie­ber selbst ein Bild machst über gemein­nüt­zi­ge Orga­ni­sa­tio­nen und gezielt nach Pro­jek­ten suchst, die dich inter­es­sie­ren, dann lohnt sich ein Blick auf unse­re Spen­den­platt­form. Fil­te­re nach dei­nen eige­nen Kri­te­ri­en und fin­de eine Opti­on, die zu dir passt.

Wie wirst du auf­merk­sam auf Orga­ni­sa­tio­nen, denen du spen­den möch­test? Wel­che Metho­den fin­dest du sinn­voll? Sag uns in den Kom­men­ta­ren dei­ne Mei­nung zum Thema!

Das Spen­den­ma­ga­zin von StiftungSchweiz rich­tet sich an Spen­de­rin­nen und Spen­der. Es infor­miert über aktu­el­le Pro­jek­te, Trends im Spen­den­markt und gibt Tipps, die das digi­ta­le Spen­den ein­fa­cher machen. Jede zwei­te Woche erscheint ergän­zend der «Do Good» Spen­den-News­let­ter.