Hilfe in Vietnam, Bild: zVg Green Cross

Der Krieg und sei­ne Langzeitfolgen

Der aktu­el­le Krieg in der Ukrai­ne führt ein­mal mehr vor Augen, wel­che tief­grei­fen­den Aus­wir­kun­gen ein Krieg auf Wirt­schaft und Gesell­schaft hat. Hin­zu kommt, dass die Men­schen auch nach Kriegs­en­de noch vie­le Jah­re an den Fol­gen der Kriegs­hand­lun­gen lei­den. Bis heu­te lei­den Men­schen in Viet­nam unter dem Ein­satz von «Agent Oran­ge». Green Cross Switz­er­land setzt sich für die Men­schen in Viet­nam und der Ukrai­ne ein.

Bereits seit Jah­ren enga­giert sich Green Cross Switz­er­land für die Betrof­fe­nen von «Agent Oran­ge», einem hoch­gif­ti­gen Ent­lau­bungs­mit­tel, das wäh­rend des Viet­nam­kriegs von den USA ein­ge­setzt wur­de. Noch heu­te – 50 Jah­re nach dem Krieg – kom­men schät­zungs­wei­se 3500 Kin­der mit kör­per­li­chen und gei­sti­gen Behin­de­run­gen zur Welt, die auf das toxi­sche Dioxin in «Agent Oran­ge» zurück­zu­füh­ren sind. Green Cross Switz­er­land hilft Betrof­fe­nen mit ortho­pä­di­schen Hilfs­mit­teln und Schu­lun­gen für loka­le Spezialist:innen. 

Hil­fe für Betrof­fe­ne von «Agent Orange»

In Viet­nam lei­den noch heu­te vie­le Kin­der und jun­ge Erwach­se­ne an den Spät­fol­gen von «Agent Oran­ge». Eini­ge Kin­der kom­men mit Fehl­bil­dun­gen zur Welt. Sie benö­ti­gen Pro­the­sen oder Orthe­sen. Die Kran­ken­ver­si­che­rung in Viet­nam über­nimmt die Kosten für ortho­pä­di­sche Hilfs­mit­tel jedoch nicht. Mit den Ortho­pä­die-Pro­jek­ten in betrof­fe­nen Gebie­ten Viet­nams über­nimmt Green Cross Switz­er­land die Kosten für die Behand­lung und Ver­sor­gung von Patient:innen. «Unse­re Hil­fe in Viet­nam ist enorm wich­tig. Ohne ortho­pä­di­sche Hilfs­mit­tel kön­nen man­che Betrof­fe­ne nicht ein­mal selb­stän­dig lau­fen», sagt Patri­cia da Cruz, stell­ver­tre­ten­de CEO von Green Cross Switz­er­land. «Wir ermög­li­chen die­sen jun­gen Men­schen ein mög­lichst selbst­be­stimm­tes Leben.» Die Orthopädist:innen vor Ort erset­zen die Orthe­sen und Pro­the­sen auf­grund des schnel­len Wachs­tums im Kin­des­al­ter regel­mäs­sig. «Nach der ortho­pä­di­schen Behand­lung oder einem chir­ur­gi­schen Ein­griff bie­ten wir unse­ren klei­nen Patient:innen ein Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­gramm», erklärt Patri­cia da Cruz. Zudem erhal­ten sie von Green Cross Switz­er­land Hil­fe, um sich in die Gesell­schaft, trotz Han­di­cap, zu inte­grie­ren. Für eine nach­hal­ti­ge Pro­jekt­wir­kung führt Green Cross Switz­er­land Schu­lun­gen für Ärzt:innen und Pfleger:innen durch.

Ehren­amt­li­che Arbeit durch Schwei­zer Ärzteteam

Seit 2004 rei­sen zwei Bas­ler Ärz­te gemein­sam mit einem Spezialist:innen-Team für etwa drei Wochen pro Jahr nach Viet­nam. Sie unter­stüt­zen die Ärzt:innen vor Ort, tau­schen Erfah­run­gen und Wis­sen aus und bil­den die loka­len Orthopädist:innen und Pfleger:innen wei­ter. Die loka­len Ärz­te arbei­ten heu­te bei­spiels­wei­se unter ande­rem mit der Pon­seti-Metho­de für Ortho­pä­die und Reha­bi­li­ta­ti­on, die ihnen 2010 vom Bas­ler Arzt Dr. Clau­de Mül­ler vor­ge­stellt wur­de. Es han­delt sich um eine sanf­te und effi­zi­en­te Metho­de, bei der kein ope­ra­ti­ver Ein­griff nötig ist. Sie wird unter ande­rem ver­wen­det, um Klein­kin­der, die mit einem Klump­fuss gebo­ren wor­den sind, zu behan­deln. Das Schwei­zer Ärz­te- und Spezialist:innenteam arbei­tet ehren­amt­lich. Die Rei­se­ko­sten über­nimmt Green Cross Switzerland. 

Aktu­el­le Hil­fe in der Ukraine

Green Cross Switz­er­land enga­giert sich zudem seit 2000 in der Ukrai­ne. Sie star­te­te damit vor mehr als 20 Jah­ren – noch in Frie­dens­zei­ten. «Nach Aus­bruch des Krie­ges war klar, dass wir den Men­schen vor Ort hel­fen müs­sen», meint Patri­cia da Cruz. Green Cross Switz­er­land lei­stet huma­ni­tä­re Hil­fe in der Ukrai­ne, etwa durch medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung, dem Ver­tei­len von Lebens­mit­teln oder mit Was­ser­auf­be­rei­tungs-Kits, wel­che die Orga­ni­sa­ti­on für knapp 100’000 Fran­ken gekauft hat. Lebens­wich­ti­ge Infra­struk­tur wie eben die Was­ser­ver­sor­gung wer­den durch den Krieg oft­mals in Mit­lei­den­schaft gezo­gen. Häu­fig ver­ges­sen wer­den auch die Tie­re, die vom Krieg eben­falls betrof­fen sind. Green Cross Switz­er­land unter­stützt des­halb Tier­hei­me in der Ukrai­ne, damit die­se etwa Fut­ter oder Medi­ka­men­te für die zurück­ge­las­se­nen Tie­re kau­fen können. 

Green Cross Switzerland

Die Stif­tung setzt sich für Men­schen ein, die von Mili­tär- oder Indu­strie­ka­ta­stro­phen betrof­fen sind. Sie möch­te die­sen Men­schen eine nach­hal­ti­ge, gerech­te und lebens­wer­te Zukunft ermög­li­chen. Neben medi­zi­ni­scher, sozia­ler und psy­cho­lo­gi­scher Unter­stüt­zung für Betrof­fe­ne lei­stet die Stif­tung einen Bei­trag zur umwelt­be­wuss­ten Ent­wick­lung in radio­ak­tiv kon­ta­mi­nier­ten Wohn­ge­bie­ten. Mit einer Spen­de an Green Cross Switz­er­land kön­nen Sie Men­schen, die von Krie­gen oder Indu­strie­ka­ta­stro­phen betrof­fen sind, hel­fen und zei­gen, dass sie nicht ver­ges­sen wer­den bzw. wurden.

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