Für taubblinde, blinde und sehbehinderte Menschen ist es eine tagtägliche Herausforderung, ihr Leben mit all seinen Abläufen zu meistern. Der Schweizerische Zentralverein für das Blindenwesen SZBLIND bietet Hilfsmittel, persönliche Begleitpersonen und Kommunikationsassistenzen an.
In der Schweiz sind 377’000 Menschen von Blindheit, Sehbehinderung oder Hörsehbehinderung betroffen. Christine Müller ist eine von 57’000 Personen, die eine doppelte Sinnesbehinderung haben und taubblind oder hörsehbehindert sind. Wie Christine Müller im Film des SZBLIND zeigt, sind mit doppelter Sinnesbehinderung oft schon leichte Aufgaben, wie etwa die Zubereitung von Kaffee, mit viel Übung und Aufmerksamkeit verbunden. Dank Hilfsmitteln, Begleitpersonen und Kommunikationsassistent*innen, wie sie vom SZBLIND angeboten werden, können Betroffenen mit mehr Selbständigkeit und Unbeschwertheit ihren Alltag bewältigen.
Stöcke und sprechende Uhren
Für blinde, sehbehinderte und hörsehbehinderte Menschen sind Hilfsmittel aus dem Alltag nicht wegzudenken. Ein Blindenstock, eine sprechende Uhr oder ein Hörbuchspieler erleichtern das Leben ungemein. Der SZBLIND bietet über 500 verschiedene Hilfsmittel an, die via Online-Shop und zahlreichen Vertriebsstellen bezogen werden können. Jedes Jahr werden über 35’000 Artikel abgegeben. Diese sind speziell auf die Bedürfnisse blinder, sehbehinderter und hörsehbehinderter Menschen ausgerichtet. Die Produkte werden zentral eingekauft oder vom Verein selbst hervorgebracht. Damit der SZBLIND weiterhin Hilfsmittel entwickeln und anbieten kann, werden Spenden aus der Bevölkerung gesammelt. Jedes Jahr wird eine Summe von ungefähr 170’000 Franken für Hilfsmittel eingesetzt.
Über 20’000 freiwillige Einsatzstunden pro Jahr
Für fast alle Menschen stellen Kommunikation und gesellschaftliche Teilhabe ein Grundbedürfnis dar. Auch für Christine Müller ist dies von grosser Bedeutung. Sie liebt es, in einem Café in Gesellschaft zu sein. Aufgrund ihrer Hörsehbehinderung braucht sie für den Weg ins Café jedoch Unterstützung. Sie wird von einer ausgebildeten freiwilligen Mitarbeiterin des SZBLIND begleitet. Menschen wie Christine Müller können sich dank Blindenstock und Auswendiglernen der Wege selbständig fortbewegen.
Diese Welt ist allerdings sehr klein. Komplizierte und neue Wege sind nur schwer alleine zu bewerkstelligen. Auch trauen sich viele nicht ohne Begleitperson die eigenen sicheren vier Wände zu verlassen. Christine Müller ist sehr dankbar, dass freiwillige Begleitpersonen und Kommunikationsassistenzen vom SZBLIND ihre Welt vergrössern. Zurzeit stellen sich über 250 Personen des Vereins für diese Aufgabe zur Verfügung. Über 20’000 Einsatzstunden werden pro Jahr geleistet. Der SZBLIND schätzt dieses eindrucksvolle Engagement enorm, so betont er auch, dass diese Einsätze für betroffene Personen nicht mehr wegzudenken seien. Ausbildung, Koordination und Vermittlung der freiwilligen Helfer*innen werden vom SZBLIND übernommen.
Seite an Seite mit (taub)blinden Menschen
Blinden, sehbehinderten und hörsehbehinderten Menschen ihren Alltag erleichtern, ihnen mehr Möglichkeiten und einen möglichst selbständigen Lebensstil bieten, hat sich der Schweizerische Zentralverein für das Blindenwesen SZBLIND vorgenommen. Gegründet wurde der Verein 1903.
Schweizerischer Zentralverein für das Blindenwesen SZBLIND
Der SZBLIND ist die Dachorganisation im Schweizer Blinden- und Sehbehindertenwesen mit über 65 Mitgliederorganisationen. Aufgaben und Dienstleistungen werden über die Invalidenversicherung, Mitgliederbeiträge sowie mit Erträgen aus dem Warenverkauf und Dienstleistungen finanziert. Fast die Hälfte der Ausgaben müssen dennoch mit Spenden, Legaten und Stiftungsbeiträgen gedeckt werden.