Vivamos Mejor engagiert sich seit über 40 Jahren für bessere Lebensbedingungen in Lateinamerika. Neben dem Programm «Wasser und Nahrung» macht die Hilfsorganisation mit ihren Bildungsprogrammen Kleinkinder fit für die Schule und unterstützt Jugendliche beim Eintritt ins Erwerbsleben. Dabei folgt sie dem Motto: Gehalt statt Gewalt.
«Ich hätte nie gedacht, dass es so gut herauskommen würde», sagt Fabian Camilo García aus Kolumbien. Mit Hilfe von Vivamos Mejor hat er seine erste Arbeitsstelle gefunden. In Kolumbien liegt die Jugendarbeitslosigkeit bei 23 Prozent, bei jungen Geflüchteten gar bei 58 Prozent. «Gründe dafür sind hohe Zugangshürden für die staatlichen Berufsausbildungskurse, fehlendes Netzwerk für die Jobsuche und problematische Konfliktverhalten», sagt Sabine Maier, Geschäftsleiterin von Vivamos Mejor. Die Schweizer Hilfsorganisation knüpft hier an und baut Brücken in Schulsysteme und ins Berufsleben, damit Menschen wie Camilo eine faire Chance auf ein geregeltes Einkommen erhalten.
Ein weiter Weg
Camilo hat mit Unterstützung durch Vivamos Mejor die gemäss Studien schwierigste Hürde gemeistert: den Berufseinstieg. Doch leider gelingt das den wenigsten armutsbetroffenen jungen Erwachsenen. Ihnen fehlen Berufsausbildungen, das Netzwerk und das angemessene Verhalten in Bewerbungs- und Arbeitssituationen. Als Konsequenz suchen viele den Ausweg in illegalen Erwerbsquellen oder andere schlagen sich im informellen Sektor als Tagelöhner durch. Armut, frühe Schwangerschaften und Jugendkriminalität sind in Kolumbien ein grosses Thema, die soziale Ungleichheit ist riesig.
Hier setzt Vivamos Mejor an: «Unser Ziel ist, dass armutsbetroffene junge Erwachsene ihren Lebensunterhalt langfristig bestreiten, und ihre Zukunft selbstbestimmt in die Hand nehmen können», sagt Ira Amin, Leiterin Programme bei Vivamos Mejor. Für Camilo war es aufgrund einer Sehbehinderung und leichter kognitiver Beeinträchtigung umso schwieriger, Zugang zur Arbeitswelt zu finden. Dank dem Berufsbildungsprojekt «Gehalt statt Gewalt» von Vivamos Mejor konnte er eine Ausbildung zum Lagerassistenten absolvieren. Anschliessend unterstützte ihn das Projektteam bei der Stellensuche. Heute hat der junge Kolumbianer eine Festanstellung und blickt zuversichtlich in die Zukunft.
Eine nachhaltige Lösung
Die Bildungsprogramme von Vivamos Mejor greifen dort, wo wichtige Weichen für die Zukunft gestellt werden: beim Übertritt in die Primarschule und in die Arbeitswelt. Vivamos Mejor hat langjährige Erfahrung in der Berufsbildung und Arbeitsmarktintegration von armutsbetroffenen jungen Menschen. Mit Erfolg: Bis heute arbeiten über zwei Drittel von ihnen im formellen Arbeitsmarkt und stabilisierten ihre prekäre Einkommenssituation. Um ihre Programme laufend zu verbessern, lässt Vivamos Mejor die Wirkung ihrer Interventionen mit unabhängigen wissenschaftlichen Studien untersuchen. Eine Masterarbeit der Universität St. Gallen von 2016 kam zum Schluss, dass die Wirkung des Berufsbildungsprogramms in Kolumbien beachtlich ist. Um Jugendlichen in Lateinamerika den Sprung ins Erwerbsleben zu ermöglichen, ist Vivamos Mejor auf Spenden angewiesen.
Vivamos Mejor
Vivamos Mejor ist eine Schweizer Hilfsorganisation, die durch zeitlich befristete «Hilfe zur Selbsthilfe» armutsbetroffenen Gemeinschaften in Lateinamerika hilft, sich aus der Armutsspirale zu befreien. Sie konzentriert sich auf die Grundbedürfnisse Bildung und Wasser und Nahrung. Vivamos Mejor macht Kleinkinder für die Einschulung fit, verhilft jungen Menschen zum Eintritt ins Erwerbsleben. Die Hilfsorganisation unterstützt Kleinbauernfamilien im nachhaltigen Umgang mit Wasser und Boden und fördert ihre Ernährungssicherheit. Vivamos Mejor überprüft die Wirkung ihrer Programme mit unabhängigen Studien von Schweizer und lokalen Universitäten. Für ihre Wirkungsmessung gewann Vivamos Mejor 2020 bereits zweimal den Impact Award der DEZA und ETH/NADEL. Helfen auch Sie mit und unterstützen Sie die Hilfsorganisation mit einer Spende.