Auto­fah­ren leicht gemacht

Für Men­schen mit einer Beein­träch­ti­gung ist nicht «nur» Mobi­li­tät an sich wich­tig. Mehr Mobi­li­tät bedeu­tet zugleich auch mehr Lebens­freu­de und Selbst­be­stim­mung. Fahr­stun­den neh­men, die Auto­prü­fung machen und viel­leicht sogar das eige­ne Auto anschaf­fen – trotz Han­di­cap. Die Stif­tung Cere­bral macht es mög­lich. Die Nach­fra­ge ist steigend.

Was bedeu­tet Mobi­li­tät? Die Ant­wort dar­auf bil­det ein zen­tra­les The­ma für Men­schen mit einer kör­per­li­chen Beein­träch­ti­gung. Mobi­li­tät bedeu­tet Selb­stän­dig­keit, gesell­schaft­li­che Teil­ha­be und Frei­heit. Vor allem bei jun­gen Men­schen ist der Wunsch nach dem Füh­rer­aus­weis gross. Mobi­li­tät ist der Schlüs­sel für ein selbst­be­stimm­tes Leben, für den Arbeits­weg und die Frei­zeit­ge­stal­tung. Tho­mas Erne, Geschäfts­lei­ter der Stif­tung Cere­bral Tho­mas Erne betont, dass die Mobi­li­tät und Unab­hän­gig­keit für Men­schen mit kör­per­li­chen Beein­träch­ti­gun­gen sehr wich­tig sei. Die Stif­tung Cere­bral hilft mit ihrem Ange­bot, die­ses wich­ti­ge Bedürf­nis abzudecken.

Umge­bau­te Autos

Fahrschüler*innen mit einem kör­per­li­chen Han­di­cap kön­nen das Auto­fah­ren dank ange­pass­ter Autos ler­nen. Die Stif­tung Cere­bral unter­hält total sechs umge­bau­te VW Cad­dys mit varia­blem Zube­hör. Für die Plat­zie­rung, War­tung, Repa­ra­tur und Berei­fung darf die Stif­tung Cere­bral auf AMAG Schweiz zäh­len. An ver­schie­de­nen Stand­or­ten des Auto­mo­bil­un­ter­neh­mens sind die bedarfs­ge­rech­ten Autos sta­tio­niert. Zwei­te Koope­ra­ti­ons­part­ne­rin ist die Fir­ma War­pel in Düdin­gen. Sie küm­mert sich um den Umbau der Cad­dys und um die Schu­lung der Fahrlehrer*innen. Über 70 geschul­te Fahrlehrer*innen in der Schweiz bie­ten eine Fahr­aus­bil­dung für kör­per­lich beein­träch­tig­te Men­schen an. Zu gün­sti­gen Kon­di­tio­nen kön­nen sie die spe­zi­el­len Fahr­zeu­ge der Stif­tung Cere­bral mieten.

Ein Umbau von einem Fahr­zeug kostet viel Geld. Des­halb ent­stand die Idee einer Auto­ver­mie­tung, wo die Fahr­zeu­ge auf die jewei­li­ge Beein­träch­ti­gung ange­passt wer­den konnten.

Tho­mas Erne, Geschäfts­lei­ter Stif­tung Cerebral

Der Geschäfts­lei­ter der Stif­tung Cere­bral Tho­mas Erne erklärt: «Das Ange­bot gibt es bereits seit fast 30 Jah­ren. Die Stif­tung Cere­bral star­te­te 1993 mit der Fahr­schu­le für Men­schen mit einer kör­per­li­chen Beein­träch­ti­gung. Das Bedürf­nis in unse­rer Ziel­grup­pe nach Mobi­li­tät war bereits damals sehr gross. Ein Umbau von einem Fahr­zeug kostet viel Geld. Des­halb ent­stand die Idee einer Auto­ver­mie­tung, wo die Fahr­zeu­ge auf die jewei­li­ge Beein­träch­ti­gung ange­passt wer­den konnten.»

Stei­gen­de Nach­fra­ge und Wartelisten

Die Nach­fra­ge ist gross und über­steigt das Ange­bot bei wei­tem. «Die Nach­fra­ge steigt ste­tig an», sagt Tho­mas Erne, «jähr­lich im zwei­stel­li­gen Pro­zent­be­reich. Heu­te nut­zen nicht nur Men­schen mit einer cere­bra­len Beein­träch­ti­gung das Ange­bot der Stif­tung Cere­bral, son­dern auch Per­so­nen mit ande­ren Mobi­li­täts­ein­schrän­kun­gen.» Zur Mini­mie­rung von Eng­päs­sen und um der stei­gen­den Anzahl von Interessent*innen gerecht zu wer­den, will die Stif­tung zwei wei­te­re Spe­zi­al­fahr­zeu­gen anschaf­fen. Die Erwei­te­rung der Flot­te soll­te in naher Zukunft von­stat­ten­ge­hen. «Durch die gros­se Nach­fra­ge ent­stan­den zum Teil War­te­li­sten. Des­halb ent­schied sich die Stif­tung Cere­bral zu den bestehen­den sechs Fahr­zeu­gen zwei wei­te­re anzu­schaf­fen. Die­se wer­den im Früh­ling 2022 aus­ge­lie­fert und soll­ten ab Früh­som­mer 2022 in Betrieb sein», sagt Tho­mas Erne. Die Fahr­zeug­be­schaf­fung inkl. Umbau ist voll­um­fäng­lich über Spen­den­gel­der zu finanzieren. 

Durch die gros­se Nach­fra­ge ent­stan­den zum Teil War­te­li­sten. Des­halb ent­schied sich die Stif­tung Cere­bral zu den bestehen­den sechs Fahr­zeu­gen zwei wei­te­re anzuschaffen.

Tho­mas Erne, Geschäfts­lei­ter Stif­tung Cerebral

Stif­tung für das Cere­bral gelähm­te Kind

Die Schwei­ze­ri­sche Stif­tung Cere­bral unter­stützt Fami­li­en mit Cere­bral gelähm­ten Kin­dern. Dazu gehö­ren nebst der Mobi­li­tät auch Pfle­ge, Ent­la­stungs- und Erho­lungs­an­ge­bo­te. Arbeits- und Wohn­räu­me wer­den durch die Stif­tung geschaf­fen sowie tätigt sie Inve­sti­tio­nen in For­schung und Ent­wick­lung von neu­en Hilfs­mit­teln. Die Stif­tung Cere­bral enga­giert sich seit über 60 Jah­ren in die­sem Bereich. Die zahl­rei­chen Pro­jek­te für Men­schen mit einer kör­per­li­chen Beein­träch­ti­gung wer­den haupt­säch­lich durch Spen­den und Lega­te finanziert.

Schwei­ze­ri­sche Stif­tung für das cere­bral gelähm­te Kind

Die Stif­tung bezweckt die Früh­erfas­sung, För­de­rung, Aus­bil­dung, Pfle­ge und sozia­le Betreu­ung von Cere­bral­be­hin­der­ten in der Schweiz. Sie ergreift oder unter­stützt alle Mass­nah­men, wel­che nach dem jewei­li­gen Stand der Wis­sen­schaft zum Errei­chen die­ses Zie­les ange­zeigt erschei­nen. Sie för­dert die Bestre­bun­gen der Ver­ei­ni­gung Cere­bral Schweiz. Die Stif­tung kann ihren Zweck errei­chen, indem sie Behand­lungs­zen­tren, Schu­lungs- und Pfle­ge­hei­me errich­tet, för­dert oder unter­stützt, Kur­se ver­an­stal­tet, die Aus­bil­dung des erfor­der­li­chen Per­so­nals för­dert, die wis­sen­schaft­li­che For­schung unter­stützt und sich an inter­na­tio­na­len Orga­ni­sa­tio­nen mit gleich­ar­ti­gen Zie­len beteiligt.

Das Spen­den­ma­ga­zin von StiftungSchweiz rich­tet sich an Spen­de­rin­nen und Spen­der. Es infor­miert über aktu­el­le Pro­jek­te, Trends im Spen­den­markt und gibt Tipps, die das digi­ta­le Spen­den ein­fa­cher machen. Jede zwei­te Woche erscheint ergän­zend der «Do Good» Spen­den-News­let­ter.