Seit über hundert Jahren bringt eine Fahrt mit der Rhätischen Bahn (RhB) Kinder und Erwachsene zum Staunen. Die wunderschöne Berglandschaft, die vielen Tunnels und spektakulären Viadukte – die Faszination der Rhätischen Bahn steht im Mittelpunkt des Bahnmuseums Albula.
In Bergün, einem kleinen Dorf unmittelbar an der Albulalinie der Rhätischen Bahn, ist das Bahnmuseum Albula zuhause – im ehemaligen Zeughaus, welches von der Stiftung Bahnmuseum Albula in ein Museum umgebaut wurde. Seit nunmehr 12 Jahren erfahren Besucher:innen anhand multimedial gestalteter Räume und originaler Exponate historische und aktuelle Aspekte einer der spektakulärsten aller Schweizer Bahnstrecken. Seit ihrer Eröffnung im Jahre 1903 begeistert die Albulabahn Gross und Klein, mit der Aufnahme ins UNESCO-Welterbe zusammen mit der Berninabahn im Jahr 2008 nimmt die Bekanntheit stetig zu. Und das mit gutem Grund: Die 122 Kilometer lange Strecke von Thusis nach Tirano führt über 196 Viadukte und Brücken sowie durch 55 Tunnels und ist ein Zeichen der Ingenieurskunst.
Von der Technik bis zum Menschen
Im Museum vermitteln multimedial gestaltete Räume und eine Vielzahl an originalen Exponaten historische wie aktuelle Aspekte der Bahnstrecke. «Neben der Geschichte der Entstehung der Rhätischen Bahn bietet das Bahnmuseum Albula als Highlights die Modellbahnwerkstatt oder der Fahrsimulator auf der originalen Krokodillok 407», erklärt Roman Sommer, Verwaltungsratspräsident der Bahnmuseum Albula AG. Es geht aber nicht nur um Rollmaterial, Höhenmeter und Brückenbau, im Museum wird ebenfalls Bezug genommen auf die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen, welche der Bahnbau mit sich brachte. Die Dauerausstellung zeigt ein interessantes Spektrum aus der Kultur- und Sozialgeschichte der Rhätischen Bahn, sie nimmt Besucher:innen mit auf einen Parcours, der neben den technischen auch die kulturellen Aspekte und Hintergründe der Albulabahn anschaulich aufzeigt.
Spezielles Angebot für Familien
Neben technikbegeisterten Eisenbahnfans kommen im Bahnmuseum Albula auch Kinder voll auf ihre Kosten. «Speziell für Familien gibt es die Clà Ferrovia Kindertour», erklärt Sommer, «ausgestattet mit einem Pixi-Buch und einer Stempelkarte machen sich die Kinder auf die Suche nach der verlorenen Trillerpfeife des Kondukteurs Clà Ferrovia». An verschiedenen Stationen müssen Aufgaben gelöst werden und den Kindern somit spielerisch Hintergründe zur Albulabahn vermittelt. Und auch die Modellbahn-Werkstatt, welche detailliert nachgebaute Gebäude, Viadukte und Tunnels zeigt, lädt zum Verweilen und Entdecken ein.
Zukunftsmusik: Rhätische Bahn Miniatur
Neben der Vermittlung der Bahnkultur hat das Museum im Rahmen des regionalen Projekts «Landwasserwelt» eine neue Attraktion geplant: eine Rhätische Bahn Miniatur, die Eröffnung ist im Sommer 2025. Für die Realisierung ist das Museum auch auf Spenden angewiesen. «Es fehlen noch 350’000.- Franken an Spendengeldern», sagt Sommer. Im Mittelpunkt der Lehmann Gartenbahn werden UNESCO-Highlights der Albula- und Berninalinie stehen: das Landwasserviadukt oder auch das Kreisviadukt Brusio im Puschlav. Rund 3500 Quadratmeter gross soll die geplante Aussenanlage werden und neben der Modelleisenbahn auch einen Spielplatz und ein Grotto beherbergen. Aber die Modellbahn wird nicht nur zum Anschauen sein, Roman Sommer erklärt: «Ich freue mich besonders auf die Fahrtage, bei denen Jung und Alt ihre eigenen Züge mitbringen können und auf der grossen Anlage selbst fahren dürfen».
Stiftung Bahnmuseum Albula
Die Stiftung Bahnmuseum Albula ist für die Sammlung von erhaltvenswertem, historischem Bahnmaterial und dessen Zugänglichmachung für die Öffentlichkeit verantwortlich. Zu diesem Zweck wurde in den Jahren 2011 / 2012 das ehemalige Zeughaus beim Bahnhof Bergün umgebaut. Für den Unterhalt der Sammlung und den Betrieb des Museums hat die Stiftung die Bahnmuseum Albula AG gegründet.