In den nächsten Monaten wird es für unzählige Flüchtlingsfamilien noch schwieriger. Der Winter bringt in vielen Flüchtlingsgebieten kalte Temperaturen. Zugleich erschwert die Coronapandemie die Situation markant. UNHCR kommt durch die bislang grösste Flüchtlingskrise an seine Grenzen und ist dringend auf Spenden angewiesen.
Wenn wir uns einen Winter in Jordanien oder Syrien vorstellen, denken wir eher weniger an eisige Temperaturen oder sogar Schnee. Doch genau das ist die Realität. Die Winter in diesen sonst warmen und sonnigen Gebieten fallen nicht anders aus als die Winter in der Schweiz. Die Temperaturen fallen unter minus zehn Grad Celsius. Die daraus resultierende Problematik beschäftigt die UNHCR Jahr für Jahr.
Den Winter überleben
Vor Wintereinbruch müssen die Flüchtlinge und deren Unterkünfte an die eisigen Temperaturen und Schneefälle adaptiert werden. UNHCR stattet Flüchtlingsfamilien beispielsweise mit Wärmedecken, Schlafsäcken, warmer Kleidung und Schutzblachen aus. In den Wintermonaten ist diese Hilfe unabdingbar, denn ohne Zuhause sind die tiefen Temperaturen noch bedrohlicher. Und selbst in den notdürftigen Unterkünften schleicht die Kälte durch jede Ritze. Im Libanon, in Jordanien, Syrien und in weiteren Ländern warten über 3,3 Millionen Menschen dringend auf Hilfe. Bei fast allen Flüchtlingen handelt es sich um Familien. Darunter sind viele Kinder. «Man kann von Menschen nicht erwarten, jahrelang in einem Zustand von Umbruch und Chaos zu leben – ohne jede Chance, nach Hause zurückzukehren, und ohne Hoffnung», meint Filippo Grandi, der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge. Die meisten Flüchtlinge mussten ihr Zuhause, ihre Arbeit und alles Vertraute zurücklassen und konnten nur das Nötigste mit blossen Händen retten.
So hilft UNHCR
Die Stiftung «Switzerland for UNHCR» ist der nationale Partner der UNHCR für die Schweiz. Sie sammelt Spenden, sodass die Flüchtlingshilfsorganisation ihre Aufgaben ausüben kann. Der UNHCR wird überwiegend von Staaten finanziert. Diese decken knapp 40 Prozent des Budgets ab. Er ist zusätzlich auf Gelder von Privaten und Organisationen angewiesen. Sprich: Spendengelder sind essentiell. Lediglich ein Prozent wird von den Vereinten Nationen finanziert. UNHCR packt auf der ganzen Welt an. Er leistet Überlebenshilfe, sorgt für rechtlichen und physischen Schutz, Obdach, Gesundheit und Bildung. Aufgrund des Bürgerkriegs in Syrien entstand die weltweit grösste Flüchtlingskrise. Allein innerhalb von Syrien wurden 6,7 Millionen Menschen vertrieben. 5,5 Millionen Syrer*innen sind ins Ausland, meist in die Nachbarländer Libanon, Jordanien, Türkei und den Irak, geflohen. Schon seit elf Jahren wird in Syrien Krieg geführt. Er stürzte den gesamten Nahen Osten ins Chaos. Der UNHCR hilft, wo er kann. Doch die Mittel sind beschränkt. Entscheide, wem Hilfe zukommt und wem nicht, sind leider alltäglich und allesamt nie einfach zu fällen.
Switzerland for UNHCR Foundation
Switzerland for UNHCR ist eine Stiftung nach Schweizer Recht, die vom UNHCR, dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, gegründet wurde, um die Arbeit der Organisation in der Schweiz und in Liechtenstein zu unterstützen und zu fördern.
Foto: UNHCR, Diego Ibarra Sanchez